Zielsetzung: Dies ist eine prospektive, randomisierte, multizentrische, prüferinitiierte Studie zur Beurteilung der 12-Monats-Wirksamkeit der isovolämischen Hämodilution (IH) in Kombination mit sofortigen versus späteren intravitrealen Injektionen (IVI) von Ranibizumab 0,5 mg bei der Behandlung des Makulaödems auf dem Boden eines frühen zentralen retinalen Venenverschlusses (ZVV). Methoden: Augen mit nicht mehr als 8 Wochen zuvor aufgetretenem Makulaödem infolge eines ZVV erhielten entweder monatliche Ranibizumab-IVI in Kombination mit IH (Gruppe I; n = 28) oder IH allein (Gruppe II; n = 30). Von Monat 2 bis 12 konnten die Patienten in beiden Gruppen monatlich mit intravitrealem Ranibizumab behandelt werden. Die wichtigsten Zielgrößen waren die Zunahme der Sehschärfe und die Veränderung der zentralen Netzhaut-Dicke laut optischer Kohärenztomografie. Ergebnisse: Nach 12 Monaten zeigten die Augen in Gruppe I eine durchschnittliche Verbesserung um +28,1 (±19,3) Buchstaben, verglichen mit +25,2 (±20,9) Buchstaben in Gruppe II (p = 0,326). Diese Ergebnisse wurden mit einer signifikant geringeren Anzahl Injektionen in Gruppe II erreicht. Zudem benötigten 30% der Augen in Gruppe II über die 12-monatige Studiendauer hinweg gar keine Ranibizumab-IVI. Schlussfolgerung: Die Ranibizumab-IVI zusätzlich zur IH erwiesen sich als hochgradig wirksam in Bezug auf die Verbesserung der Sehschärfe und Reduktion des Makulaödems infolge von ZVV. Eine initiale IH bei frühem ZVV könnte eine erste Therapieoption bei Patienten sein, die gegenüber IVI Vorbehalte haben. Übersetzung aus Kreutzer TC, et al: Intravitreal ranibizumab versus isovolemic hemodilution in the treatment of macular edema secondary to central retinal vein occlusion: twelve-month results of a prospective, randomized, multicenter trial. Ophthalmologica 2015;233:8-17 (DOI: 10.1159/000369566)