Die Corona-Pandemie als Zerreißprobe für Familie und Gesellschaft
Der Autor referiert einschlägige Studien zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das psychosoziale Befinden von Kindern, Jugendlichen und Familien. Nachweislich nehmen Ängste während der Pandemie signifikant zu. Wie klinische Erfahrungen nahelegen, reagieren insbesondere angstneurotische und paranoide Familien besonders heftig auf die Pandemie. Zur Gefährdung durch das Virus und den Folgen der Kontaktbeschränkungen kam als dritter sozialpsychologischer Belastungsfaktor die Wutbewegung hinzu, die durch Misstrauen, Empörung, Verschwörungstheorien und Impfgegnerschaft geprägt ist und zu einer affektiv aufgeheizten öffentlichen Auseinandersetzung geführt hat. Der Beitrag betrachtet die beziehungsdynamischen sozialpsychologischen Hintergründe dieser Phänomene.