ZusammenfassungTrotz der Bedeutung biografischer Faktoren für die Alkoholabhängigkeit und Behandlung von Alkoholabhängigen haben wenige Studien biografische Daten von Alkoholabhängigen untersucht. Deshalb wurden in unserer Studie biografische Variablen zusätzlich zu Persönlichkeitsvariablen berücksichtigt. Die Personen wurden clusteranalysiert. Eine 5-Clusterlösung ergab eine gut interpretierbare Klassifikation. Das hinsichtlich des Schweregrades der Störung am wenigsten gestörte Cluster 2 (normovalenter Typ) wurde gefolgt von Cluster 4 (zielgerichtet neurotischer Typ), Cluster 1 (sozionoxischer Typ), Cluster 5 (desorganisiert neurotischer Typ) und Cluster 3 (neurosozionoxischer Typ). Der normovalente Typ ist der signifikant älteste und der neurosozionoxische Typ der signifikant jüngste Typ. Frauen überwiegen in den Typen mit der stärksten Beeinträchtigung, das heißt, im Cluster 3 und 5. Patienten des Clusters 2 entstammen signifikant seltener, Patienten des Clusters 3 hingegen signifikant häufiger unvollständigen Familien. Patienten des Clusters 2 wuchsen signifikant häufiger bei ihren Eltern auf, Patienten des Clusters 3 und 5 hingegen signifikant weniger. Patienten des Clusters 2 und 4 lebten signifikant häufiger in Partnerschaften als die restlichen Cluster. Den entdeckten Typen von Alkoholabhängigen kommt nicht nur eine deskriptive Bedeutung zu, sondern in Anbetracht des unterschiedlichen Schweregrades der Störung auch eine differenzialtherapeutische. Daher wird entsprechend des Schweregrades der Störung eine Differenzialtherapie vorgeschlagen.
Medieval Authorship and Canonicity in the Digital Age – an Introduction
