obere hws
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(FIVE YEARS 1)

2019 ◽  
Vol 157 (05) ◽  
pp. 566-573 ◽  
Author(s):  
Philipp Schleicher ◽  
Matti Scholz ◽  
Frank Kandziora ◽  
Andreas Badke ◽  
Marc Dreimann ◽  
...  

ZusammenfassungIm Jahr 2017 erstellten die Mitglieder der AG „obere HWS“ der Sektion „Wirbelsäule“ der DGOU in einem Konsensusprozess mit 4 Sitzungen Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie oberer Halswirbelsäulenverletzungen unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur. Der folgende Artikel beschreibt die Empfehlung für Frakturen des Atlasrings. Etwa 10% aller HWS-Verletzungen betreffen den Atlas. Die Diagnostik zielt im Wesentlichen auf die Detektion der Verletzung sowie die Beurteilung der Gelenkflächen hinsichtlich einer Lateralisationstendenz der Atlasmassive. Zur Klassifikation haben sich die Gehweiler-Klassifikation und ergänzend die Dickman-Klassifikation bewährt. Zum primären klinischen Screening hat sich die Canadian C-Spine Rule bewährt. Bildgebendes Verfahren der Wahl bei klinischem Verdacht auf eine Atlasverletzung ist die CT. Die MRT dient der Beurteilung der Integrität des Lig. transversum atlantis bei vorderer und hinterer Bogenfraktur. Die Indikation zur Gefäßdarstellung sollte großzügig gestellt werden. Viele Atlasfrakturen können konservativ in einer Zervikalorthese behandelt werden. Eine OP-Indikation ist gegeben bei bestehender oder drohender massiver Gelenkinkongruenz oder -instabilität, die am häufigsten bei Gehweiler-IIIB-Frakturen oder bei Gehweiler-IV-Frakturen vorliegt. Operative Standardtherapie ist die dorsale atlantoaxiale Fixation, entweder in transartikulärer Technik oder mittels Fixateur interne. Insbesondere bei jüngeren Patienten sollte die Möglichkeit einer isolierten Atlasosteosynthese geprüft werden. Dislozierte Gehweiler-IV-Frakturen mit sagittaler Spaltbildung können auch probatorisch im Halofixateur unter Ausnutzung der Ligamentotaxis behandelt werden; eine engmaschige Dislokationskontrolle ist obligat. Im Falle einer sekundären Dislokation ist auch hier eine operative Stabilisierung indiziert. Bei Mitbeteiligung des okzipitozervikalen Gelenks ist eine Einbeziehung des Okziputs in die Instrumentierung notwendig.


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