Medien & Kommunikationswissenschaft
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Published By Nomos Verlag

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2021 ◽  
Vol 69 (3) ◽  
pp. 397-415
Author(s):  
Luise Anter

Wissenschaftler*innen werden zunehmend in der Berichterstattung zitiert. Dieser Beitrag fragt, ob Journalist*innen Wissenschaftler*innen dabei als „opportune Zeugen“ (Hagen, 1992) einsetzen, also jene auswählen, deren Haltung sie teilen. Trotz umfangreicher Forschung zur Rolle von Wissenschaftler*innen in der Berichterstattung ist wenig über deren strategischen Einsatz abseits einer instrumentellen Aktualisierung ihrer Aussagen bekannt. Auch die Forschung zum Konzept der opportunen Zeugen beschäftigt sich kaum mit der Eignung dieser spezifischen Urhebergruppe und klammert zudem die Perspektive der Journalist*innen aus. Leitfadeninterviews mit 16 Print-Journalist*innen ergeben, dass diese zumindest laut ihrer Selbstauskunft Wissenschaftler*innen nicht kontinuierlich als opportune Zeugen verwenden, da letztere oft aufgrund mangelnder eigener Expertise und damit vor der Meinungsbildung konsultiert werden. Außerdem ist die Position ein eher aufwendig zu recherchierendes Selektionskriterium, das im Vergleich zu anderen Kriterien wie Medieneignung oftmals weniger relevant ist. Gleichwohl verweisen die Ergebnisse auf Unterschiede zwischen Ressorts, wissenschaftlichen Disziplinen und Erscheinungsrhythmen.


2021 ◽  
Vol 69 (4) ◽  
pp. 578-597
Author(s):  
Anne Reif ◽  
Evelyn Peter ◽  
Tamie Gillner ◽  
Lisa-Marie Hortig ◽  
Alexander Joost ◽  
...  

Fridays for Future zieht seit dem Beginn im Jahr 2018 viele junge Menschen auf die Straße, die für mehr Klimaschutz protestieren. Die weltweite Bewegung organisiert sich vor allem über soziale Medien; sie ermöglichen die Verbindung zu den Anhänger*innen der Demonstrationen und bieten herabgesenkte Beteiligungshürden. Doch wen genau erreichen die sozialen Medien innerhalb der Bewegung - und wer partizipiert und wie? Zur Beantwortung dieser Frage wurde eine quantitative Online-Befragung von Fridays-for-Future-Beteiligten durchgeführt (n = 219). Basierend auf einer hierarchischen Clusteranalyse werden anhand der individuellen Identifikation mit der Bewegung, der Online-Beteiligung und des Klimawandelproblembewusstseins vier Gruppen charakterisiert: die verbundenen Besorgten, die besorgten Aktivist*innen, die gehemmten Besorgten und die vereinzelten Unbesorgten. Die vergleichsweise junge Stichprobe sowie die Gruppe der vereinzelten Unbesorgten könnte ein Hinweis darauf sein, dass soziale Medien als niedrigschwelliger Einstieg in die soziale Bewegung genutzt werden.


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