Chronischer Schmerz wird multifaktoriell betrachtet, es wird von einem bio-psycho-sozialem Modell ausgegangen. Die multiaxiale Schmerzklassifikation (MASK-P nach Klinger et al., 2016) verdeutlicht das. Hier kann der chronische Schmerz in mehreren psychosozialen Dimensionen klassifiziert werden. Das PKP-Manual Chronischer Schmerz (Schober, 2018) orientiert sich an diesem multifaktoriellen Modell, das unter anderem auch im therapeutischen Vorgehen (Säule 2, Fertigkeitentraining) zu sehen ist. Hinsichtlich des biologischen Faktors werden dem Patienten wichtige biologische und körperliche Vorgänge erklärt wie die Schmerzhemmung oder die langfristigen Auswirkungen von chronischer muskulärer Anspannung. Dies wird auch anhand einer Zeichnung veranschaulicht und somit für den Patienten visuell verständlich dargestellt. Entspannungsverfahren, insbesondere die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, sind wichtige Techniken, damit der Patient aktiv auf einen erhöhten Muskeltonus einwirken kann. Es folgen kognitive und emotionale Interventionen, wie zum Beispiel funktionale Emotionsregulationen, mit alltagsnahen Beispielen und nachfolgenden Arbeitsblättern für den Patienten. Das Manual enthält hilfreiche und zielführende Übungen zu Gedanken, Gefühlen und zu den eigenen Werten im Hinblick auf den chronischen Schmerz. Auch ein aktives Auseinandersetzen mit individuellen Situationen und Lebensabschnitten, die den Schmerz aufrechterhalten, auslösen oder verstärken, ist in dem PKP-Manual beinhaltet. Den Abschluss des Manuals bildet die Erarbeitung der Überlebensregel nach Sulz, die die Basis der Persönlichkeitsentwicklung des Menschen darstellt (Säule 3).