Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft
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Author(s):  
Josef-Peter Schöggl ◽  
Lukas Stumpf ◽  
Magdalena Rusch ◽  
Rupert J. Baumgartner

ZusammenfassungDas Konzept der Kreislaufwirtschaft befindet sich seit 2015 als einer der wichtigsten Punkte auf der europäischen Agenda. Infolgedessen wurde auch die Forschung zur Rolle von Unternehmen in der Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft in den letzten Jahren erheblich intensiviert. Bislang wird die wissenschaftliche Literatur jedoch von konzeptionellen Arbeiten dominiert und die verfügbare empirische Forschung besteht hauptsächlich aus Einzel- oder Mehrfachfallstudien. Empirische Studien, die auf größeren Stichproben beruhen, sind selten und bisher hat keine Studie den Stand der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in österreichischen Unternehmen zum Gegenstand gehabt. Diese Forschungslücke wird durch die vorliegende Studie geschlossen, die die Ergebnisse von Telefoninterviews mit 120 GeschäftsführerInnen und 100 Nachhaltigkeitsverantwortlichen österreichischer Unternehmen darlegt. Der Fokus liegt dabei auf Unternehmen des produzierenden Gewerbes. Die Interviewfragen wurden aus der Literatur abgeleitet und bauen auf etablierten Konzepten wie den 10-Rs oder dem ReSOLVE Framework auf. Die Ergebnisse geben erstens Aufschluss über die strategische Kreislaufwirtschaftsorientierung österreichischer Unternehmen, indem sie detailliert aufzeigen, inwieweit Überlegungen zur Kreislaufwirtschaft in Unternehmensstrategien, Innovationen, Humankapital und Geschäftsführung integriert sind. Zweitens wird der Grad der Umsetzung von 26 spezifischen kreislaufwirtschafts- und nachhaltigkeitsorientierten Praktiken dargestellt. Diese Praktiken decken eine vollständige Lebenszyklusperspektive ab und umfassen Interventionen in verschiedenen Unternehmensbereichen. So wird beispielsweise dargestellt, inwieweit sich Unternehmen für ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement engagieren, ihr Produktdesign ändern (z. B. Design für Recycling/Wiederverwendung/Reparatur, …), ihre Produktion optimieren (z. B. Verwendung von Rezyklaten, Schließung interner Ressourcenkreisläufe, …), ihre Geschäftsmodelle ändern (z. B. durch Dematerialisierung oder den Verkauf von Nebenprodukten) oder Post-Consumer-Produkte wiederverwenden bzw. rezyklieren. Drittens wird aufgezeigt, wie CEOs die Auswirkungen der Umsetzung dieser Strategien auf die finanzielle und nachhaltige Gesamtleistung ihrer Unternehmen bewerten. Abschließend wird dargestellt, wie die CEOs die Bereitschaft des österreichischen Marktes für die Kreislaufwirtschaft einschätzen. Dazu wird aufgezeigt, wie die Befragten den Wettbewerbsdruck, die technologischen Entwicklungen und die Nachfrage nach zirkulären Produkten bewerten.Zusammenfassend zeigt die Studie, dass die Einführung von Kreislaufwirtschaft in österreichischen Unternehmen immer noch in erster Linie auf Compliance und Effizienz ausgerichtet ist. Radikalere Veränderungen auf Produktebene, in der Produktion und vor allem in den Geschäftsmodellen sind selten. Diese und die anderen deskriptiven Erkenntnisse dieser Studie bieten PraktikerInnen und ForscherInnen eine umfassende Annäherung an den Reifegrad der Kreislaufwirtschaft in österreichischen Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven. Damit kann sie als Grundlage für weitere Forschung und unternehmerisches Engagement bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft dienen – eine Voraussetzung für die Erschließung der vollen Potenziale einer Kreislaufwirtschaft in Österreich.


Author(s):  
Jürgen Antrekowitsch ◽  
Christian Dornig ◽  
Gustav Hanke
Keyword(s):  

ZusammenfassungDie Metallurgie ist wie viele andere Industriezweige seit einigen Jahren geprägt von Bemühungen, den CO2-Footprint entscheidend zu senken. Im Vordergrund stehen Technologien auf Basis von Wasserstoff, welche allerdings aus unterschiedlichsten Gründen wie beispielsweise hohen Kosten, notwendiger Umstellung von Verfahren oder erhöhter Sicherheitstechnik, schwierig umzusetzen sind. Eine Alternative kann in der Verwendung von pyrolysierter Biomasse gesehen werden, welche in mehreren Bereichen in der Lage ist, fossilen Kohlenstoff direkt zu substituieren. Die vorliegende Arbeit beschreibt die grundsätzliche Charakteristik von Holzkohlen aus Biomasse sowie Anwendungsmöglichkeiten und damit verbundene Vorteile und Nachteile. Dabei sind aus technischer Sicht vor allem die Reaktivität und die Festigkeit wesentliche Kriterien. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus müssen Verfügbarkeit und Preisbildung im Detail betrachtet werden. Zusammengefasst lässt sich ein positives Resümee ziehen, was den Einsatz entsprechender Holzkohlen vor allem in kleineren metallurgischen Einheiten betrifft, speziell in Hinblick auf eine zeitnahe wirtschaftliche Umsetzung.


Author(s):  
Eva Gerold ◽  
Helmut Antrekowitsch

ZusammenfassungDas Ziel dieser Arbeit ist die Abschätzung der Möglichkeiten einer simultanen Aufarbeitung von verschiedenen, metallhaltigen Reststoffströmen aus der Industrie, wobei Synergieeffekte zwischen den herangezogenen Abfällen genutzt werden sollen. Im Gegensatz zur separaten Aufarbeitung dieser Reststoffströme, ermöglicht die Kombination ein erhöhtes Ausbringen an Wertstoffen und die Etablierung von Verfahren in Regionen, in welchen bei ausschließlicher Verwendung eines Abfallstroms keine wirtschaftliche Aufarbeitung aufgrund der anfallenden Mengen möglich wäre. Durch die gezielte und sinnvolle Zusammenführung und Aufarbeitung von komplexen, metallhaltigen Reststoffen wie z. B. Aktivmaterial aus Lithium-Ionen-Batterien und Müllverbrennungsaschen lassen sich flexible, aber dennoch selektive Prozesse zur Wertmetallrückgewinnung realisieren. Durch die Einsparung von langen Transportwegen und der Reduzierung des Energiebedarfs im Bereich der Erzaufbereitung und -verarbeitung können nachhaltige Methoden abgebildet und die Rohstoffverfügbarkeit durch die Erhöhung der Recyclingquote verbessert werden.


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