empirische studien
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230
(FIVE YEARS 67)

H-INDEX

8
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Vol 12 (1) ◽  
pp. 107-132
Author(s):  
André Brodocz ◽  
Manuel Kautz
Keyword(s):  

Der Beitrag gibt einen Überblick über den Stand der Forschung zur deskriptiven und substantiellen Repräsentation von Frauen. Die deskriptive Repräsentation von Frauen in Parlamenten steigt weltweit. In institutioneller Hinsicht ist dieser Anstieg insbesondere auf Quoten zurückzuführen. Der Einsatz von Quoten ist sowohl in der deutschen verfassungsrechtlichen wie in der internationalen politiktheoretischen Debatte umstritten und wird mit Chancen und Risiken verbunden. Eine Chance für erhöhte deskriptive Repräsentation wird in der verbesserten substantiellen Repräsentation von Frauen gesehen. Empirische Studien weisen unter Einbezug einer Reihe von Kontextfaktoren tendenziell auf einen positiven Zusammenhang hin. Doch der Fokus auf den Zusammenhang deskriptiver und substantieller Repräsentation wird inzwischen auch aus empirischer Perspektive problematisiert. Rekonzeptualisierungen, die hier anknüpfen, provozieren wiederum Nachfragen normativer Art.


Author(s):  
Josef-Peter Schöggl ◽  
Lukas Stumpf ◽  
Magdalena Rusch ◽  
Rupert J. Baumgartner

ZusammenfassungDas Konzept der Kreislaufwirtschaft befindet sich seit 2015 als einer der wichtigsten Punkte auf der europäischen Agenda. Infolgedessen wurde auch die Forschung zur Rolle von Unternehmen in der Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft in den letzten Jahren erheblich intensiviert. Bislang wird die wissenschaftliche Literatur jedoch von konzeptionellen Arbeiten dominiert und die verfügbare empirische Forschung besteht hauptsächlich aus Einzel- oder Mehrfachfallstudien. Empirische Studien, die auf größeren Stichproben beruhen, sind selten und bisher hat keine Studie den Stand der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in österreichischen Unternehmen zum Gegenstand gehabt. Diese Forschungslücke wird durch die vorliegende Studie geschlossen, die die Ergebnisse von Telefoninterviews mit 120 GeschäftsführerInnen und 100 Nachhaltigkeitsverantwortlichen österreichischer Unternehmen darlegt. Der Fokus liegt dabei auf Unternehmen des produzierenden Gewerbes. Die Interviewfragen wurden aus der Literatur abgeleitet und bauen auf etablierten Konzepten wie den 10-Rs oder dem ReSOLVE Framework auf. Die Ergebnisse geben erstens Aufschluss über die strategische Kreislaufwirtschaftsorientierung österreichischer Unternehmen, indem sie detailliert aufzeigen, inwieweit Überlegungen zur Kreislaufwirtschaft in Unternehmensstrategien, Innovationen, Humankapital und Geschäftsführung integriert sind. Zweitens wird der Grad der Umsetzung von 26 spezifischen kreislaufwirtschafts- und nachhaltigkeitsorientierten Praktiken dargestellt. Diese Praktiken decken eine vollständige Lebenszyklusperspektive ab und umfassen Interventionen in verschiedenen Unternehmensbereichen. So wird beispielsweise dargestellt, inwieweit sich Unternehmen für ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement engagieren, ihr Produktdesign ändern (z. B. Design für Recycling/Wiederverwendung/Reparatur, …), ihre Produktion optimieren (z. B. Verwendung von Rezyklaten, Schließung interner Ressourcenkreisläufe, …), ihre Geschäftsmodelle ändern (z. B. durch Dematerialisierung oder den Verkauf von Nebenprodukten) oder Post-Consumer-Produkte wiederverwenden bzw. rezyklieren. Drittens wird aufgezeigt, wie CEOs die Auswirkungen der Umsetzung dieser Strategien auf die finanzielle und nachhaltige Gesamtleistung ihrer Unternehmen bewerten. Abschließend wird dargestellt, wie die CEOs die Bereitschaft des österreichischen Marktes für die Kreislaufwirtschaft einschätzen. Dazu wird aufgezeigt, wie die Befragten den Wettbewerbsdruck, die technologischen Entwicklungen und die Nachfrage nach zirkulären Produkten bewerten.Zusammenfassend zeigt die Studie, dass die Einführung von Kreislaufwirtschaft in österreichischen Unternehmen immer noch in erster Linie auf Compliance und Effizienz ausgerichtet ist. Radikalere Veränderungen auf Produktebene, in der Produktion und vor allem in den Geschäftsmodellen sind selten. Diese und die anderen deskriptiven Erkenntnisse dieser Studie bieten PraktikerInnen und ForscherInnen eine umfassende Annäherung an den Reifegrad der Kreislaufwirtschaft in österreichischen Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven. Damit kann sie als Grundlage für weitere Forschung und unternehmerisches Engagement bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft dienen – eine Voraussetzung für die Erschließung der vollen Potenziale einer Kreislaufwirtschaft in Österreich.


Author(s):  
Ulrich Riegel ◽  
Matthias Gronover ◽  
David Ambiel ◽  
Malte Brügge-Feldhake ◽  
Sophia Jumpertz ◽  
...  
Keyword(s):  

ZusammenfassungIn religionspädagogischen Theorien zum Religionsunterricht spielt religiöse Vielfalt eine zentrale Rolle. Empirische Studien zur Rolle und Bedeutung dieser Vielfalt im vorfindlichen Religionsunterricht stellen aber nach wie vor ein Desiderat religionsdidaktischer Forschung dar. Dieser Beitrag adressiert dieses Desiderat, indem er im Rahmen einer explorativen Videostudie untersucht, wie religiöse Vielfalt im katholischen Religionsunterricht thematisiert wird. Dazu greift er auf ein vierdimensionales Modell zurück, das religiöse Differenz entlang einer positionellen, einer stilistischen, einer kontextuellen und einer biographischen Dimension erfasst. Der Befund zeigt, dass vorfindlicher Unterricht religiöse Vielfalt vor allem unter positionellen Aspekten verhandelt, wobei stilistische Aspekte eine Nebenrolle spielen. Dieser Befund wird abschließend diskutiert.


Author(s):  
Sabine Leineweber ◽  
Melanie Billich-Knapp ◽  
Julia Košinár

ZusammenfassungBasierend auf dem Konzept der Entwicklungsaufgaben wurden im Kontext der Bildungsgangforschung Entwicklungsaufgaben für Lehrpersonen zunächst theoretisch herausgearbeitet und anschliessend über empirische Studien bestätigt/konkretisiert. Für den Berufseinstieg von Lehrer*innen liegt bereits seit Jahren ein Kanonmodell vor, das erst in jüngster Zeit phasenspezifisch erweitert wurde. Es umfasst die Entwicklungsaufgaben Identitätsstiftende Rollenfindung, Adressatenbezogene Vermittlung, Anerkennende Klassenführung und Mitgestaltende Kooperation. Die Ausbildung von Lehrpersonen wurde im Hinblick auf berufsphasenspezifische Anforderungen lange nicht in den Blick genommen. Mit dem hier vorgestellten Projekt wird ausgehend von qualitativem Interview-Datenmaterial die subjektive Bedeutsamkeit von in der berufspraktischen Ausbildung erfahrenen Anforderungen durch Studierende fokussiert. Es konnten fünf Entwicklungsaufgaben identifiziert werden, von denen sich zwei als anschlussfähig an das Kanonmodell für den Berufseinstieg erweisen (Adressatenbezogene Vermittlung und Anerkennende Klassenführung). Die drei weiteren analysierten Entwicklungsaufgaben weisen Unterschiede zum Kanonmodell auf und verdeutlichen damit die berufsbiographische Phasenspezifität (Sich in Ausbildung befinden, Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteur*innen, Ein berufliches Selbstverständnis entwickeln). Mit den Ergebnissen wird dem Desiderat der systematischen, empirisch begründeten Ermittlung von Anforderungen begegnet, die sich subjektiv für Studierende in Praktika konstituieren – die sich aber nicht zwangsläufig an die hochschulisch definierten Standards und Entwicklungsziele anschliessen müssen.


Arbeit ◽  
2021 ◽  
Vol 30 (3) ◽  
pp. 239-259
Author(s):  
Friederike Elias ◽  
Elizangela Valarini
Keyword(s):  

Zusammenfassung Im Zuge der digitalen Transformation wird eine grundlegende Veränderung der Organisationsstrukturen von Unternehmen postuliert, die eine schnelle Anpassung an sich wandelnde Umweltanforderungen gewährleisten soll. Im Managementdiskurs werden in diesem Zusammenhang unter dem Label „digital leadership“ oder „agile Führung“ neue Führungskonzepte lanciert. Wir fragen in unserem Beitrag, ob es aktuell tatsächlich zu einer umfassenden Reorganisation der Führungsbeziehung kommt. Auf Basis von 36 Interviews mit Führungskräften aus Industrie- und Dienstleistungsunternehmen haben wir eine wissenssoziologische Deutungsmusteranalyse durchgeführt und deren Ergebnisse einer kritischen Betrachtung unterzogen. Unsere Ergebnisse zeigen eher Kontinuitäten im Führungsverständnis der deutschen ManagerInnen auf als einen grundlegenden Bruch. Vielmehr verstärkt der Digitalisierungsprozess die Durchsetzung des partizipativen Führungsstils – eine Entwicklung, die empirische Studien bis in die frühen 1980er Jahre zurückverfolgt haben.


2021 ◽  
Vol 8 (1) ◽  
Author(s):  
Thomas Nail
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Dieser Beitrag schlägt einen neuen, bewegungsorientierten grenztheoretischen Ansatz vor. Gegen politikphilosophische Konzeptionen, die Grenzen als statisch und unpassierbar fassen, wird unter Verweis auf historische und empirische Studien gezeigt, dass und inwiefern Grenzen dehnbar, fluktuierend und beweglich sind. Auf dieser Grundlage wird im folgenden Abschnitt argumentiert, dass sich dynamische Prozesse der Grenzziehung am angemessensten in Sinne von Zirkulation begreifen lassen: Anstatt Mobilität zu verhindern und stabile Formen von Ein- bzw. Ausschluss zu etablieren, stellen Grenzen Regime sozialer Zirkulation dar, welche Menschen, deren Arbeitskraft und Steuern im Interesse der Schaffung gesellschaftlicher Ordnung und wirtschaftlichen Mehrwerts regulieren. Unter Rückgriff auf Marx’ Konzept der ursprünglichen Akkumulation präsentiere ich anschließend eine Neubeschreibung von Grenzen als beweglichen Instrumenten ökonomischer und sozialer Aneignung – ich bringe dies auf den Begriff „Ausdehnung durch Ausschließung“. Im abschließenden Abschnitt untersuche ich, welche Gestalt „Ausdehnung durch (territoriale, politische, rechtliche und wirtschaftliche) Ausschließung“ unter den Bedingungen von Klimawandel annimmt und inwiefern dabei Bevölkerungsgruppen produziert werden, die in höchstem Maße verletzlich und ausbeutbar sind.


2021 ◽  
Author(s):  
Nicolai Netz

In einem systematischen Review werten Nicolai Netz, Svenja Hampel und Valeria Aman 96 empirische Studien zum Einfluss internationaler Mobilität auf wissenschaftliche Karrieren aus. Die Analyse dieses noch jungen, aber in den letzten Jahren sehr dynamischen Forschungsfeldes zeigt, dass internationale Mobilität zum Ausbau wissenschaftlicher Netzwerke beiträgt. Zudem gibt es Hinweise, dass internationale Mobilität die wissenschaftliche Produktivität und Rezeption, das heißt die Anzahl der Publikationen und Zitationen, erhöhen kann. Auch den beruflichen Aufstieg kann internationale Mobilität begünstigen. Sie scheint jedoch ebenso mit durchschnittlich längeren befristeten Beschäftigungsverhältnissen einherzugehen. Andere Karrieredimensionen – wie die Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung, das wissenschaftliche Fachwissen, der Zugang zu Forschungsinfrastruktur und -finanzierung sowie Reputationsgewinne – wurden erst deutlich seltener und auf Basis weniger belastbarer Forschungsdesigns untersucht.


2021 ◽  
Vol 29 (2) ◽  
pp. 97-100
Author(s):  
Julia Leinweber ◽  
Tina Jung ◽  
Katharina Hartmann ◽  
Claudia Limmer

Zusammenfassung Empirische Studien dokumentieren Respektlosigkeit und Gewalt in der Geburtshilfe als globales Phänomen. Respektlosigkeit und Gewalt in der Geburtshilfe können das Wohlbefinden von Frauen und ihren Familien langfristig über den Zeitraum der Geburt hinaus beeinträchtigen. Um dies zu vermeiden, müssen nationale gesundheitspolitische Strategien die Wichtigkeit respektvoller Betreuung für eine qualitativ hochwertige Geburtshilfe anerkennen.


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