ZusammenfassungDer Beitrag stellt zentrale Ergebnisse einer Befragung vor, in der versucht wurde, die Lebenssituation von wohnungslosen oder obdachlosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in drei deutschen Großstädten quantitativ zu erheben. Die Wohnsituation von „Straßenjugendlichen“ scheint dadurch, dass viele Betroffene zwischenzeitlich immer wieder bei Freunden oder Bekannten unterkommen, in erheblichem Maße durch Wohnungslosigkeit geprägt. Das Durchschnittsalter des Eintritts in eine Straßenkarriere liegt bei 16 bis 17 Jahren. Die befragten Jugendlichen sind von multiplen, insbesondere familiären Problemlagen betroffen, geben an, nicht freiwillig ohne festen Wohnsitz zu sein und sind mit ihrer Lebenssituation überwiegend unzufrieden. Dennoch sehen sie optimistisch in die Zukunft und glauben, mittelfristig ihre Wohnungs- bzw. Obdachlosigkeit überwinden zu können. Die Daten weisen außerdem darauf hin, dass junge volljährige Menschen ohne festen Wohnsitz vorwiegend mit dem Jobcenter in Kontakt stehen und das Jugendamt nicht mehr als relevantes Hilfesystem in Erscheinung tritt.