Politische Sozialisation, Politische Kultur und Systemtheorie

1974 ◽  
pp. 268-280 ◽  
Author(s):  
G. Heinrich
Author(s):  
Heinz Reinders

Zusammenfassung. Für die jugendinteressierte Nachwendeforschung kann zweierlei konstatiert werden: Erstens waren Studien zumeist als Querschnitt-Untersuchung angelegt und zweitens galt das öffentliche wie wissenschaftliche Interesse vor allem den politischen Einstellungen und Handlungsweisen Jugendlicher. So kann auf einen reichhaltigen Fundus an Bestandsaufnahmen zu Jugend und Politik zurückgegriffen werden. Längsschnittliche Untersuchungen, in denen Heranwachsende im Verlauf der Adoleszenz empirisch begleitet wurden, sind demgegenüber eher selten zu finden. Im vorliegenden Beitrag werden die in den 90er Jahren in Deutschland durchgeführten quantitativen Längsschnittuntersuchungen zusammengetragen, in ausgewählten Befunden dargestellt und re-interpretiert. Dabei deutet sich als ein wichtiges Ergebnis an, dass im Jugendalter das Vertrauen in die Responsivität der politischen Ordnung sukzessive abnimmt, die Bereitschaft, an politischen Prozessen zu partizipieren aber gleichzeitig zunimmt. Dieser zunächst scheinbare Widerspruch löst sich teilweise auf, wenn angenommen wird, dass die politische Identitätsbildung stärker von den individuellen Kompetenzen als von der Perzeption demokratischer Normen abhängt.


1995 ◽  
Vol 39 (1) ◽  
pp. 174-187
Author(s):  
Ehrhart Neubert

Abstract The author examines the consequences of dictatorship upon the conciousness of law and justice in the postsocialist society of East-Germany. This society and even the Church are characterized by a moralizing thinking of justice- according to the German tradition of paternalistic state: the state grants justice and represents community. Ever after theseGermans regard themselves as inferiors, who want to get adjusted into a disciplined order. This leeds to disappointments and radical criticism of the democratic constitutional state. Law is not able to realize ultimatejustice. For the aceptance ofthe constitutional state it will be necessary to restore civil society and overcome a fundamentalistic criticism of civilisation.


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