Europäischer Binnenmarkt und soziale Sicherung — einige Aufgaben und Fragen aus ökonomischer Sicht

2020 ◽  
Vol 48 (5-6) ◽  
pp. 349-365
Author(s):  
Gerhard Krug ◽  
Christof Wolf ◽  
Mark Trappmann

ZusammenfassungDieser Beitrag geht der Frage nach, ob die sozialen Netzwerke von Arbeitslosen deren Chancen zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit positiv beeinflussen. Ausgehend von in der aktuellen Literatur diskutierten Wirkmechanismen werden mehrere Hypothesen zu unterschiedlichen Aspekten des Netzwerks aufgestellt. Es wird angenommen, dass Arbeitslose umso eher in Arbeit kommen, je größer der Umfang ihrer (starken und schwachen) sozialen Beziehungen ist, je mehr Kontakt zu Erwerbstätigen sie haben und je mehr Ressourcen ihr Netzwerk enthält. Auf Basis des Panels „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ mit dem Schwerpunktmodul zu sozialem Kapital werden diese Hypothesen anhand einer Fixed-Effects Panelregression getestet. Wird für alle zeitkonstanten sowie für einschlägige zeitvariante Variablen kontrolliert, erweisen sich schwache Beziehungen, gemessen als aktive Mitgliedschaften in freiwilligen Vereinigungen, sowie der Umfang nicht unmittelbar auf die Stellensuche bezogener sozialer Ressourcen als bedeutsam für die Arbeitsmarktchancen. Der Beitrag endet mit einer Diskussion dieser Befunde.


1989 ◽  
Vol 19 (75) ◽  
pp. 29-46 ◽  
Author(s):  
Ingeborg Tömmel

Das Projekt des einheitlichen europäischen Binnenmarktes verkörpert innerhalb der Geschichte europäischer Integration eine entscheidende Etappe. Es handelt sich insoweit um einen neuen Typus von Integration, als sich die Herausbildung eines politischen Systems abzeichnet, das den nationalen Mitgliedsstaaten eher neben- als übergeordnet ist und das der Wahrnehmung neuer Staatsausgaben dient. Die bereits erkennbare Interaktion von internationalem, nationalem und lokalem Staat hat eine Art Simulation des Marktmechanismus durch staatliches Handeln und damit eine neue Form von Regulation zur Folge. Die zum Einsatz gelangenden Farmen und Typen von Strukturpolitik bewirken dabei weniger die Ausweitung von Entwicklung auf bislang rückständige Regionen als vielmehr die selektive Stimulierung und Modernisierung schon bestehender und relativ wettbewerbsstarker Sektoren sowie die relative Ausgrenzung und Marginalisierung traditioneller Sektoren.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document