scholarly journals Bedeutung der wahrgenommenen Motivierungsqualität für intrinsische Motivation und Selbstkonzept von Grundschulkindern

Author(s):  
Chantal Lepper ◽  
Justine Stang ◽  
Nele McElvany

ZusammenfassungEin qualitätsvoller Unterricht ist von zentraler Bedeutung sowohl für leistungsbezogene als auch für motivationale Lernergebnisse von Schülerinnen und Schülern. Die Motivierungsqualität des Unterrichts als eine bedeutsame Facette der Basisdimension konstruktive Unterstützung wurde bisher eher selten untersucht. Um die Bedeutung der wahrgenommenen Motivierungsqualität für motivationale Merkmale von Grundschulkindern zu erforschen, wurde basierend auf Angaben von Viertklässlerinnen und -klässlern (N = 187) analysiert, inwiefern die Motivierungsqualität des Mathematikunterrichts neben der Mathematiknote prädiktiv für die intrinsische Motivation und das Fähigkeitsselbstkonzept der Lernenden ist. Auch wurde geprüft, ob dem Kompetenzerleben der Lernenden eine vermittelnde Funktion zukommt. Die Ergebnisse zeigten, dass die wahrgenommene Motivierungsqualität neben der Mathematiknote ein bedeutsamer Prädiktor für beide motivationalen Merkmale war. Während das Kompetenzerleben die Zusammenhänge zwischen der Motivierungsqualität bzw. der Mathematiknote und dem Fähigkeitsselbstkonzept bedeutsam vermittelte, wurden die Zusammenhänge für die intrinsische Motivation der Schülerinnen und Schüler wiederum nicht mediiert. Resümierend werden die Befunde hinsichtlich möglicher Implikationen für zukünftige Forschung und Praxis diskutiert.

Author(s):  
Hermann Brandstätter ◽  
Alois Farthofer

Zusammenfassung: Im Rahmen einer Studie zur Evaluation der an der Universität Linz seit 10 Jahren angebotenen Studienberatungstests wird geprüft, ob eine Konfigurationsfrequenzanalyse (KFA; Krauth, 1993 ) hinsichtlich der Genauigkeit der Studienerfolgsprognose (Kriterium Notendurchschnitt) einer linearen multiplen Regressionsanalyse überlegen ist. In einem ersten Schritt erwiesen sich bestimmte Konfigurationen von Schul- und kognitiven Testleistungen, Persönlichkeitsmerkmalen (Mittelwert aus Normgebundenheit, Belastbarkeit und Introversion) und Interessenkongruenz als valide. Für eine Teilgruppe von zunächst nicht entscheidbaren Fällen stellte sich intrinsische Motivation bei Personen mit hoher Unabhängigkeit als erfolgsfördernd heraus. Schließlich wurden die bis dahin ermittelten prognostischen Erfolgskategorien mit Konfigurationen von Forschungsinteresse und Mathematiknote kombiniert und zur Verbesserung der Erfolgsprognose genutzt. Obwohl sich die Entscheidungsregeln in der Überprüfung an der zweiten Kohortengruppe als gleichermaßen valide erwiesen, hat sich die erwartete Überlegenheit der KFA gegenüber einer regressionsanalytisch bestimmten Summe optimal gewichteter Prädiktoren nicht bestätigt.


Author(s):  
Kurt Sokolowski ◽  
Hugo Martin Kehr

Zusammenfassung: Es besteht Grund zu der Annahme, daß Führungskräfte mit hohem Machtmotiv durch MbO-Trainings stärker motiviert werden und deshalb mehr davon profitieren als solche mit niedrigem Machtmotiv. Dazu wurden Hypothesen formuliert, die einen differentiellen Einfluß des Machtmotivs auf die folgenden vier Trainingsauswirkungen betreffen: die Reaktionen der Teilnehmer auf das Seminar, die selbsteingeschätzten Lerneffekte, die intrinsische und extrinsische Motivation (Tätigkeitsanreize und Zielbindung) bei Realisierung des Gelernten und der Grad der Zielerreichung. Zur empirischen Prüfung wurde eine Längsschnittstudie mit Führungskräften (N = 53) in MbO-Trainings durchgeführt. Die Ergebnisse bestätigen weitgehend die vier Hypothesen. Allerdings zeigen Pfadanalysen, daß der Einfluß des Machtmotivs auf die Zielerreichung nicht direkt verläuft, sondern über die intrinsische Motivation, d. h. über die Tätigkeitsanreize, vermittelt wird. Dagegen hatten weder die Höhe des Anschlußmotivs noch die des Leistungsmotivs Einfluß auf die Trainingswirkungen.


Author(s):  
Katharina Nagelschmidt ◽  
Nico Leppin ◽  
Carola Seifart ◽  
Winfried Rief ◽  
Pia von Blanckenburg

Zusammenfassung Hintergrund und Ziel Frühzeitige Gespräche über das Lebensende können zu einer personenzentrierten Versorgung am Lebensende beitragen. Allerdings finden derartige Gespräche oft nicht oder zu spät statt. Im Rahmen einer qualitativen Pilotforschung soll ein Einblick in die Voraussetzungen für eine Gesprächsinitiierung, Schwierigkeiten und Nutzen aus Sicht gesunder Erwachsener ermöglicht werden. Die Ergebnisse können in der psychosomatischen Grundversorgung Berücksichtigung finden, sodass die Kommunikation über das Lebensende bei erkrankten, sowie gesunden älteren Personen frühzeitig initiiert und gefördert werden kann. Methoden Die Interviews entstammen einer experimentellen Untersuchung zum Umgang mit Gesprächen über das Lebensende bei gesunden Probanden des höheren Erwachsenenalters, die über Aushänge rekrutiert wurden. Sechs Transkripte von 2 männlichen und 4 weiblichen Teilnehmerinnen (65–78 Jahre) wurden mithilfe der Thematischen Analyse nach Braun & Clarke ausgewertet. Ergebnisse Voraussetzungen für eine Gesprächsinitiierung ließen sich in Überzeugungen und Einstellungen, intrinsische Motivation, Erfahrung, familiäre Kommunikation und praktische Umsetzung einteilen. Schwierigkeiten zeigten sich in den Bereichen kognitive Barrieren, praktische Umsetzung, emotionale Barrieren, Beziehungsebene, und Umgebungsbedingungen. Die Befragten sahen den Nutzen auf der Beziehungsebene, in den Bereichen Organisatorisches und Wertvorstellungen, sowie den kognitiven und emotionalen Nutzen. Diskussion Die Ergebnisse knüpfen an die bisherige Forschung insofern an, dass es aus Sicht älterer Gesunder einen zu späten Zeitpunkt für familiäre Gespräche über das Lebensende gibt. Es wird deutlich, dass bestimmte Barrieren frühzeitige Kommunikation verhindern können. Die gewonnenen Erkenntnisse liefern Anstöße für weitere Forschung und können zur Entwicklung von Interventionen zur Erhöhung der Bereitschaft, rechtzeitig das Thema Lebensendeplanung anzusprechen, verwendet werden. Schlussfolgerung Frühzeitige Gespräche über das Lebensende sollten im Sinne der präventiven Gesundheitsvorsorge niedrigschwellig angeboten werden. Behandelnde in der psychosomatischen Grundversorgung können Gesprächsbedarf erkennen, Informationen vermitteln, Barrieren abbauen und strukturierte Gesprächsbegleitung anbieten.


2008 ◽  
Vol 63 (2) ◽  
pp. 104-111
Author(s):  
A. Heiken

Abstract. Untersuchungen haben gezeigt, daß das Interesse an Naturgefahren unter Schülern sehr groß ist (Hemmer & Hemmer 2002). Dasselbe ist zum Einsatz von Computern im Geographieunterricht zu vermerken. Um so erstaunlicher ist, daß bis heute relativ wenige didaktisch orientierte Publikationen speziell zur Kombination von Naturgefahren und dem Einsatz von Geographischen Informationssystemen erschienen sind. Google Earth und Geoinformatik-Teachware-Produkte wie z.B. SchulGIS bieten genügend Funktionalitäten und Daten (oder diese stehen z.T. kostenlos im Internet zum Herunterladen zur Verfügung), so daß Schülerinnen und Schüler auch selbständig eigene Simulationen mit Computern durchführen und ihre Ergebnisse realitätsnah in Google Earth präsentieren können. Des weiteren lernen die Schüler auch die Grenzen und etwaige Probleme solcher Systeme und die dahinterliegenden Ursachen kennen. Durch den «Cool-Faktor» (Soutschek 2005: 3; Soutschek 2006: 9) von Google Earth wird bei den Schülerinnen und Schülern die intrinsische Motivation (Dubs 1995) gesteigert, so daß ein nachhaltiges Lernen ermöglicht werden kann.


Author(s):  
Veronika Brandstätter ◽  
Julia Schüler ◽  
Rosa Maria Puca ◽  
Ljubica Lozo

2018 ◽  
Vol 34 (3) ◽  
pp. 575-594
Author(s):  
Stephan Schumann ◽  
Maren Oepke ◽  
Franz Eberle

In der im Querschnitt angelegten Studie werden Referenzgruppeneffekte auf vier Facetten der Lernmotivation in den Fächern Mathematik und Biologie an Deutschschweizer Gymnasien mittels Mehrebenenanalysen untersucht (N = 2‘426). In Mathematik können für die intrinsische Motivation, das Interesse und die Leistungsmotivation Wirkungen auf Klassenebene nachgewiesen werden, in Biologie hingegen nur für letztere. Für die langfristig-instrumentelle Motivation kann kein solcher Fischteich-Effekt identifiziert werden. Weiterhin zeigt sich für das Fach Mathematik, dass die Effekte für die Facetten der Lernmotivation unterschiedlich stark ausfallen. Die Ergebnisse sprechen somit sowohl im Hinblick auf die Domäne als auch bezüglich der Facetten der Lernmotivation für eine differentielle Betrachtungsweise. Theoretische Implikationen werden diskutiert.


2021 ◽  
Author(s):  
Matthias Forcher-Mayr

Die vergleichende europäische Jugendforschung verweist auf einen Trend zur Individualisierung jugendlicher Übergangsverläufe. Vor dem Hintergrund sozialen Wandels vollzieht sich der Übergang in die Arbeitswelt heute immer weniger linear. Andere Teilübergänge (z.B. Haushalt, Partnerschaft) zeigen ein ähnliches Muster und bilden in der Zusammenschau mit Arbeit den Übergang ins Erwachsenenalter. Hiervon ausgehend plädieren Forschungsarbeiten zunehmend für einen stärker individualisierten Zugang in der institutionellen Übergangsarbeit, um den individuellen und subjektiven Bedürfnissen der Jugendlichen bei der Aushandlung des Übergangs besser gerecht werden zu können. Ausgehend von dieser Perspektive auf jugendliche Übergänge wurden 21 Personen interviewt, welche im Arbeitsfeld ‚Übergang Schule - Arbeit‘ professionell in Tirol tätig sind. Der institutionelle Hintergrund der Interviewpartner/innen reicht von der Schule über die Jugendarbeit und über Arbeitsmarktinstitutionen bis hin zu privaten Unternehmen, welche Jugendliche beschäftigen und ausbilden. Die Ergebnisse verweisen auf einen subjektorientierten Zugang von Übergangsprofessionellen in ihrer täglichen Arbeit. Ein solcher nimmt die Bedürfnisse junger Frauen und Männer unter den Bedingungen gesellschaftlicher Individualisierung ernst und reflektiert die Notwendigkeit, Kompetenzen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen für die individuelle Aushandlung des eigenen Lebens zu stärken. Ein solch professionelles Handeln korrespondiert in unterschiedlichem Maße mit dem institutionellen Hintergrund der Befragten. Hieraus ergibt sich ein Spannungsfeld zwischen jugendlichen Bedürfnissen, den professionellen Ansprüchen der Befragten und dem institutionellen Rahmen, in dem sich Übergangsarbeit vollzieht. Ein Konflikt besteht zwischen den anerkannten Bedürfnissen der Jugendlichen, eine intrinsische Motivation zu entwickeln, sowie nach Teilhabe an der eigenen Übergangsgestaltung einerseits und der Realität begrenzter Ressourcen sowie einem wahrgenommenFehlen entsprechender politische Maßnahmen andererseits.


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