Überblick: Cannabis sativa ist eine der ältesten
medizinischen Heilpflanzen. In den westlichen Kulturen
wird Cannabis überwiegend als Freizeitdroge
angesehen. Im Harz sowie in den Blüten der weiblichen
Pflanze findet sich ein Gemisch aus verschiedenen
psychoaktiven Inhaltsstoffen. Am bedeutendsten
ist in diesem Zusammenhang das delta-9-Tetrahy-drocannabinol.
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Epidemiologie: Nicht selten werden die Gefahren
des Cannabiskonsums, wie z. B. die Möglichkeit der
Induktion einer Psychose unterschätzt. Wenn man
jedoch berücksichtigt, wie häufig z. B. Jugendliche
THC konsumieren, ist die Frage, ob Cannabis eine
Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis de
novo induzieren kann, von besonderem gesundheitspolitischem
und volkswirtschaftlichem Interesse.
Die Datenlage ist allerdings nach wie vor unklar. Die
klinisch-epidemiologischen Studien deuten aber darauf
hin, dass Cannabiskonsum bei vulnerablen Personen
schizophrenieforme Psychosen auslösen kann
und einen ungünstigen Krankheitsverlauf zur Folge
hat.
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Das endogene Cannabinoid-System: Die vorliegende
Arbeit gibt außerdem einen Überblick der
Publikationen, die sich mit dem körpereigenen Cannabinoid-
System und seinen endogenen Liganden im
Hinblick auf psychotische Störungen beschäftigen.