Wirksamkeit von nichtmedikamentösen Interventionen zur Förderung der Urinkontinenz bei Menschen nach einem cerebro-vaskulären Insult
Zusammenfassung. Hintergrund: Rund die Hälfte der Personen, die einen cerebro-vaskulären Insult überleben, leiden an einer Urininkontinenz. Diese ist ein Prädiktor für schlechtere funktionale Outcomes und beeinflusst die Lebensqualität negativ. Bis anhin ist unklar, welches die optimale Behandlungsmethode ist. Ein systematisches Review von 2008 zeigte eine insuffiziente Studienlage und konnte keine Empfehlung machen. Fragestellung: Welche nichtpharmakologischen Interventionen wirken bei der Behandlung einer Urininkontinenz bei erwachsenen Menschen nach einem cerebro-vaskulären Insult kontinenzfördernd? Methode: Zur Beantwortung der Fragestellung wurde eine systematische Literaturübersicht durchgeführt. Die Literatursuche wurde in den Datenbanken PubMed, CINAHL, CENTRAL und PsycInfo durchgeführt. Es wurde der Zeitraum von März 2007 bis Mai 2015 berücksichtigt. Ergebnisse: Es konnten insgesamt sechs Studien, die total 732 Personen untersucht haben, inkludiert werden. Folgende Interventionen wurden auf ihre Wirksamkeit erforscht: transkutane elektrische Nervenstimulation, urodynamisches Assessment mit Empfehlung der Blasenentleerungsmethode sowie Interventionen, die aus mehreren Komponenten (z. B. Toilettentraining) bestanden. Alle Studien zeigten eine Verbesserung in mindestens einem Outcome. Schlussfolgerungen: Die Evidenz spezifischer Interventionen für die Kontinenzförderung für Menschen nach einem cerebro-vaskulären Insult ist gering. Eine Intervention bestehend aus Assessment und darauf folgenden individuell angepassten Maßnahmen scheint die momentan beste Behandlungsmethode zu sein.