chronische schmerzen
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209
(FIVE YEARS 42)

H-INDEX

7
(FIVE YEARS 1)

Author(s):  
Christoph Ammer-Herrmenau ◽  
Volker Ellenrieder ◽  
Albrecht Neesse

Zusammenfassung Hintergrund Die chronische Pankreatitis (CP) ist eine häufige Ursache für stationäre Einweisungen in die Gastroenterologie und ist mit einer reduzierten Lebensqualität und Lebenserwartung assoziiert. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS) hat in der aktuellen S3-Leitlinie „Pankreatitis“ die neuesten Erkenntnisse von Epidemiologie, Diagnostik und Behandlung der akuten und chronischen Pankreatitis zusammengefasst. Hier werden praxisrelevante Aspekte für die chronische Pankreatitis zusammengefasst. Ergebnisse Die häufigste Ursache der CP ist der chronische Alkoholabusus. Weitere Ursachen sind die hereditäre Pankreatitis, die Autoimmunpankreatitis, ein Hyperparathyreoidismus und idiopathische Formen der CP. Neben der klassischen hereditären Pankreatitis (PRSS1-Mutation), sind in den letzten Jahren eine Vielzahl an Genen identifiziert worden, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer idiopathischen CP assoziiert sind. In der konservativen Therapie der CP steht die Behandlung der exokrinen und endokrinen Insuffizienz sowie die Prävention und Behandlung von Sekundärkomplikationen (z.B. Osteoporose, Vitaminmangel, Mangelernährung) im Vordergrund. Lokale Komplikationen (Gallengangsstenose, Duodenalstenose, Pseudozysten und chronische Schmerzen) sollten in Pankreaszentren im interdisziplinären Konsens zwischen Viszeralchirurgie, Radiologie und der interventionellen Endoskopie abgestimmt werden. Während die Drainage von Pseudozysten die Domäne der Endoskopie ist, zeigen neueste Daten, dass die chirurgische Therapie von opiatabhängigen Schmerzen bei Patienten mit einem erweiterten Pankreasgang der Endoskopie überlegen ist. Schlussfolgerung Die CP weist eine erhöhte Morbidität und Mortalität auf und führt häufig zu stationären Krankenhauseinweisungen. Das klinische Management dieser Patienten verlangt ein hohes Maß an Interdisziplinarität, um für jeden Patienten abhängig von den Komorbiditäten und dem Erkrankungsstadium ein individualisiertes Vorsorge- und Therapiekonzept zu entwerfen.


2021 ◽  
Author(s):  
Regula Doggweiler ◽  
Thomas Bschleipfer

ZusammenfassungDas Risiko von Komorbiditäten chronischer Schmerzstörungen ist bei IC/BPS Patienten höher als in der gesunden Population. Die häufigsten sind: Endometriose, Reizdarmsyndrom, Fibromyalgie, chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS), Migräne, Panikattacken, Multiple Chemische Sensitivität, rheumatologische und Autoimmunerkrankungen. Das Leiden unter chronischem Schmerz kann zu Depression führen. Nicht selten folgt ein sozialer Rückzug. Chronische Schmerzen können nur erklärt und behandelt werden, wenn die biopsychosoziale Einheit des Menschen betrachtet wird. Wechselbeziehungen zwischen Umwelt und Individuum sind von zentraler Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Gesundheit sowie die Entstehung und den Verlauf der Krankheit. Die Situation wird noch delikater, dadurch dass sich die Schmerzen im Urogenitalbereich lokalisieren. Hier sind gleich drei Funktionsebenen angesiedelt: Ausscheidung, Reproduktion und Lust. Diese Konstellation prädisponiert zu hoher Anfälligkeit für ein psychosomatisches Geschehen. Dies bedeutet, dass urogenitale Schmerzen neben der Erfahrung unangenehmer Sinneserlebnisse auch Gefühlserlebnisse beinhalten, zu welchen neben der Angst vor Schaden auch Scham und Versagen zählen.


Der Schmerz ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Dustin Maser ◽  
Daniel Müller ◽  
Ulrike Bingel ◽  
Diana Müßgens

Zusammenfassung Hintergrund Chronische Rückenschmerzen sind eine schwerwiegende und global sehr häufig auftretende Erkrankung mit enormen persönlichen sowie sozioökonomischen Auswirkungen. Die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie (IMST) ist eines der wenigen evidenzbasierten Behandlungsverfahren für chronische Schmerzen. Obwohl bekannt ist, dass Schmerzen sowie deren Chronifizierung und Behandlung von den persönlichen Erwartungen der Patienten beeinflusst werden, gibt es wenige etablierte Interventionen oder Richtlinien für eine aktive Modulation dieses Effekts. Ziel der Arbeit Wir möchten mit dieser Arbeit die Rolle der Erwartung als Prädiktor für Schmerzen sowie schmerzbezogene Beeinträchtigung in der klinischen Praxis verdeutlichen und präsentieren hierzu beispielhaft explorative Pilotdaten einer Beobachtungskohorte unserer Klinik. Material und Methoden Die Untersuchung zeigt erste Daten einer prospektiven longitudinalen Beobachtungsstudie bestehend aus bis zu 41 Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, die im Setting einer IMST am Essener Rückenschmerz-Zentrum behandelt wurden. Es wurden Daten zum Zeitpunkt der Aufnahme (T0) und der Entlassung (T1) sowie drei Monate nach Therapieende (T2) erhoben. Primäre Endpunkte waren die Schmerzintensität und die Schmerzbeeinträchtigung. Zusätzlich erfassten wir die Therapieerwartung zum Zeitpunkt der Aufnahme als möglichen Prädiktor. Die Bedeutung der vor der Therapie erhobenen Therapieerwartung wurde mittels linearer Regression erfasst. Ergebnisse Die IMST führte zu einer signifikanten Besserung in Bezug auf die Schmerzintensität und -beeinträchtigung. Der Effekt auf die Schmerzintensität war über den Zeitraum von drei Monaten nach Therapieende anhaltend und die Beeinträchtigung sank in diesem Zeitraum weiter signifikant. Diskussion Erwartung war ein signifikanter Prädiktor für die Abnahme der Schmerzintensität und erklärte ca. 15 % der Varianz. In der klinischen Praxis sollten daher valide Methoden etabliert werden, negative Erwartungen zu reduzieren und positive Erwartungen zu fördern.


2021 ◽  
Vol 163 (17) ◽  
pp. 22-23
Author(s):  
Redaktion Facharztmagazine
Keyword(s):  

Author(s):  
Melanie Bischoff ◽  
Andreas Redel

ZusammenfassungEtwa ein Drittel aller Patienten, die sich einem operativen Eingriff unterziehen, nehmen chronisch Psychopharmaka ein. Neben Depressionen und Psychosen stellen chronische Schmerzen sowie Angst- und Panikstörungen die häufigsten Indikationen dar. In den vergangenen 30 Jahren stieg die Häufigkeit der Verordnung von Psychopharmaka um das 7-Fache. Fast alle Psychopharmaka interagieren mit Medikamenten, die perioperativ häufig gegeben werden, beispielsweise mit 5-HT3-Antagonisten, Sympathomimetika oder Opioiden. Einige der Medikamente weisen eine enge therapeutische Breite auf und nicht alle Medikamente können perioperativ pausiert werden. Im Rahmen der präoperativen Risikoevaluation ist daher eine Prüfung im Einzelfall notwendig. Der Anästhesist muss zudem bei Gabe bestimmter Medikamente während der Narkose besondere Vorsicht walten lassen oder ganz auf diese verzichten.Bei der Therapie vieler neurologischer Erkrankungen stellen Medikamente die zentrale Säule dar. Häufig begegnen dem Anästhesisten Patienten mit einer Epilepsie, mit Morbus Parkinson oder mit einer Myasthenia gravis, die eine entsprechende medikamentöse Therapie erhalten. Das perioperative Pausieren der Medikamente lässt zumeist eine Befundverschlechterung der neurologischen Grunderkrankung befürchten. Auf die möglichst rasche postoperative Einnahme der Dauermedikation ist daher besonderer Wert zu legen.


2021 ◽  
Vol 46 (05) ◽  
pp. 437-438

Für chronische Schmerzen bei Fibromyalgie (FM) ist zum Teil eine Sensibilisierung des Zentralnervensystems mit veränderter Schmerzmodulation verantwortlich. Behandelt wird die FM meist mit einer Kombination aus verschiedenen Therapiekomponenten. Forscherinnen und Forscher in Grenoble haben nun die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) eine nichtinvasive Hirnstimulationstechnik, auf ihre Wirksamkeit bei FM untersucht.


2021 ◽  
Author(s):  
Brigitte Losert-Bruggner ◽  
Manfred Hülse ◽  
Roland Hülse

Zusammenfassung Methode Kiefer- und Kopfgelenke bilden eine kybernetische Einheit. Ziel dieser Studie ist es, mögliche Zusammenhänge zwischen schlechtem Schlaf und der kraniozervikalen (CCD) bzw. kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) zu ermitteln. Ergebnisse Von den 606 untersuchten CMD-CCD-Patienten mit schlechtem Schlaf waren 65,4 % der Patienten weiblich, 34,6 % männlich; 90,3 % erfüllten zusätzlich die diagnostischen Kriterien des Fibromyalgiesyndroms der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Durch die synchrone Therapie der CMD bzw. CCD und der funktionellen Wirbelsäulenstörungen konnten bei 85 % der bislang therapieresistenten CMD-CCD-Patienten mit schlechtem Schlaf eine gute Besserung der Beschwerden im Körper und bei 81,5 % eine gute Schlafbesserung erzielt werden. Diskussion Die CMD/CCD kann als Folge chronischer Schmerzen auftreten. Umgekehrt kann eine CMD/CCD auch eine muskuloskeletale Störung hervorrufen oder unterhalten. Chronische Schmerzen können den Schlaf stören. Bei der Diagnose und Behandlung von Schlafstörungen muss auch auf eine CMD/CCD hin untersucht und diese ggf. mitbehandelt werden.


Author(s):  
Alexander Niecke ◽  
Irene Ramesh ◽  
Christian Albus ◽  
Markus Lüngen ◽  
Holger Pfaff ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel der Studie Ziel der Studie war es, Häufigkeit, Lokalisation, Intensität, Qualität und Chronifizierungsgrad von Schmerzen bei Menschen mit vorgeburtlichen Conterganschädigungen (Thalidomid-Embryopathie) darzustellen sowie die Zusammenhänge mit biopsychosozialen Faktoren näher zu untersuchen. Methodik Erstmalig wurde eine Gruppe von 202 contergangeschädigten Menschen aus Nordrhein-Westfalen sowohl physisch auf das Muster der Ursprungsschädigung, als auch psychisch mittels eines strukturierten diagnostischen Interviews (SKID I & SKID II) untersucht. Diese Untersuchungsdaten wurden mit einem standardisierten Schmerzinterview (MPSS) sowie Fragebogenangaben zu weiteren schmerzbezogenen (SF-36, PainDetect) und soziodemografischen Variablen zusammengeführt und analysiert. Für die Analyse wurden letztlich 167 vollständige Datensätze berücksichtigt. Ergebnisse Die Schmerprävalenz betrug 94,0%. Die Mehrzahl (107 TN, 54,0%) wies im MPSS bereits fortgeschrittene Chronifizierungsgrade auf: 63 TN mit Stadium II (37,7%) bzw. 44 TN mit Stadium III (26,3%). Bei 74 Studienteilnehmern (44,3%) lag im PainDetect eine mögliche oder wahrscheinliche neuropathische Schmerzkomponente vor. Signifikante Zusammenhänge mit Schmerzchronifizierung zeigten sich bei Schmerzlokalisation im Hüftbereich (p<0,001) sowie bei dem Vorliegen von psychischen Störungen (p=0,001), insbesondere majoren Depressionen (p<0,001), somatoformen und substanzbezogenen Störungen (je p=0,001). Soziale Variablen erwiesen sich hierbei ebenso als nicht-signifikant (p=0,094 für Alleinleben, p=0,122 für Erwerbslosigkeit, p=0,167 für Nichtakademiker), wie die Versorgungssituation (p=0,191 für Pflegebedürftigkeit) und das zugrundeliegende organische Schädigungsmuster (p=0,229 für Hörschädigungen, p=0,764 für Dysmelien). Schlussfolgerungen Contergangeschädigte Menschen leiden häufig unter einer eigenständigen Schmerzkrankheit, die als thalidomid-induzierte Folgeschädigung verstanden werden kann . Es besteht ein starker Zusammenhang zwischen fortgeschrittener Schmerzchronifizierung und dem Vorhandensein von psychischen Störungen, welcher in der einer spezialisierten und individualisierten multimodalen Schmerzbehandlung besondere Berücksichtigung finden sollte.


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