Parent-Child Interaction Therapy

Author(s):  
Wolfgang Briegel

Zusammenfassung. Parent-Child Interaction Therapy (PCIT) ist eine speziell für 2- bis 6-jährige Kinder mit Störungen des Sozialverhaltens entwickelte manualisierte Therapieform, für deren Wirksamkeit eine sehr gute Evidenz besteht. PCIT ist außerdem eine evidenzbasierte Intervention bei körperlicher Kindesmisshandlung. Darüber hinaus konnten für PCIT bei Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, Autismus-Spektrum-Störungen, Trennungsangststörungen und depressiven Störungen positive Effekte nachgewiesen werden. Es könnte sich somit zukünftig zum ersten evidenzbasierten transdiagnostischen Therapieansatz für 2- bis 6-jährige Kinder entwickeln. PCIT basiert auf der Bindungstheorie und der Lerntheorie und verbindet spieltherapeutische und verhaltenstherapeutische Ansätze miteinander. Es besteht aus zwei Behandlungsphasen: dem Spieltraining und dem Erziehungstraining. In beiden Phasen werden den Eltern Fertigkeiten vermittelt, die sie unter Live-Anleitung durch den Therapeuten in der Interaktion mit dem Kind einüben. Das Spieltraining dient dem Aufbau bzw. der Konsolidierung einer guten Eltern-Kind-Beziehung und bildet die Basis für das spätere Erziehungstraining. Im Spieltraining lernen die Eltern, dem Kind bei angemessenem Verhalten die Führung zu überlassen. Im Erziehungstraining üben sie hingegen, effektiv die Führung zu übernehmen, wo dies notwendig ist. Die Therapie, die im Mittel etwa 15 bis 20 Sitzungen dauert, kann beendet werden, wenn die Eltern die erlernten Fertigkeiten beherrschen, expansives kindliches Verhalten auf ein eindeutig normales Niveau reduziert ist und die Eltern keinen Bedarf mehr für eine Behandlung sehen.


2015 ◽  
Vol 24 (1) ◽  
pp. 47-54 ◽  
Author(s):  
Wolfgang Briegel ◽  
Thomas Walter ◽  
Martina Schimek ◽  
Dirk Knapp ◽  
Regina Bussing

Störungen des Sozialverhaltens mit frühem Beginn weisen ohne effektive Behandlung eine schlechte Prognose auf. In internationalen Studien erwies sich Parent-Child Interaction Therapy (PCIT) für zwei- bis siebenjährige Kinder als effektive Therapieform, entsprechende Nachweise fehlten bisher für den deutschsprachigen Raum. Mit der vorliegenden Fallstudie, in die 16 Mutter-Kind-Dyaden eingeschlossen werden konnten (Alter der Kinder: drei bis neun Jahre), konnte für PCIT im sogenannten In-room-Coaching eine sehr gute Akzeptanz (Abbrecherquote: 12.5 %) bei großer Behandlungszufriedenheit gezeigt werden. Bei Behandlungsende hatten positive elterliche Erziehungsstrategien signifikant zugenommen und die Intensitätswerte des Eyberg Child Behavior Inventory (ECBI) lagen signifikant niedriger als vor PCIT-Beginn. Bei einer Nachuntersuchung nach im Mittel fast drei Jahren waren die erreichten Effekte in elf Fällen weiterhin erheblich, neun der 14 Kinder zeigten normale ECBI-Werte. Die Ergebnisse sprechen insgesamt dafür, dass für PCIT in Deutschland mit ähnlich guten Effekten zu rechnen ist wie z. B. in den USA.


2013 ◽  
Author(s):  
Heather Pleickhardt ◽  
Phyllis Ohr ◽  
Nicholas Crimarco ◽  
Christopher Lalima ◽  
Tatyan Mestechkina ◽  
...  

2004 ◽  
Author(s):  
Stephen R. Boggs ◽  
Melanie D. McDiarmid ◽  
Sheila M. Eyberg

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