Zusammenfassung. Hintergrund: Da externale Störungen (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens) bei Kindern und Jugendlichen häufig auftreten, im Entwicklungsverlauf stabil sind und mit starken individuellen Belastungen sowie hohen volkswirtschaftlichen Kosten einhergehen, wird die Prävention externaler Störungen im Kindes- und Jugendalter immer bedeutsamer. Methodik: Diese Übersichtsarbeit fasst den Stand der Forschung anhand von ausgewählten aktuellen Metaanalysen und systematischen Übersichtsarbeiten zusammen. Zusätzlich sollen exemplarisch Ergebnisse zur Prävention externaler Störungen aus dem deutschen Sprachraum aufgeführt werden. Ergebnisse: Wie bei der Therapie sollten auch bei der Prävention multimodale Ansätze bevorzugt werden, welche auf die Verminderung externaler Symptome in spezifischen Lebensbereichen abzielen. Dabei sollten umfeldzentrierten Interventionen, die in der Familie und im Kindergarten/in der Schule ansetzen, der Vorzug gegenüber kindzentrierten Interventionen gegeben werden. Kindzentrierte Interventionen sollten v. a. dann eingesetzt werden, wenn der Fokus auf der Bearbeitung von externalen Verhaltensauffälligkeiten im Kontext von Gleichaltrigen liegt. Schlussfolgerung: Flächendeckende kindergarten- und schulbasierte Maßnahmen, die auch kindzentrierte Ansätze und Gruppenangebote für Eltern einschließen, sollten zur Prävention externaler Verhaltensstörungen umgesetzt und in groß angelegten Studien in ihrer Wirksamkeit in der Routineanwendung geprüft werden.