Alkoholeinfluss bei Sexualdelikten unter differential-diagnostischer Perspektive

Author(s):  
Heike Kunst ◽  
Jürgen Hoyer ◽  
Bernd Borchard

In der vorliegenden Studie wurde geprüft, ob Alkoholeinfluss bei Sexualdelikten mit der Art der psychopathologischen Störung des Täters zusammenhängt. Bei vorliegender Störung der Impulskontrolle wurde erwartet, dass Alkoholeinfluss abweichendes Verhalten begünstigt und dass Delikte von Impulskontrollgestörten deshalb häufiger unter Alkoholeinfluss begangen werden. Dies sollte nicht für Delikte von paraphilen Sexualstraftätern gelten, da ein theoretisch begründbarer Zusammenhang zwischen Alkoholisierung und paraphiler Betätigung fehlt. Es wurden die Gerichtsurteile von N=72 impulskontrollgestörten und paraphilen Sexualstraftätern daraufhin untersucht, ob Alkohol im Tathergang vorkam. Dies war bei Impulskontrollgestörten dreimal häufiger der Fall als bei Paraphilen (p &lt;.05). Die Ergebnisse legen nahe, die Alkoholisierung des Täters bei Sexualdelikten vor dem Hintergrund psychopathologischer Störungen differenziell zu betrachten. </P><P> Außerdem wurde gezeigt, dass die Variable »Alkoholeinfluss zur Tatzeit« besser diskriminiert, wenn die oben genannte diagnostische Einteilung der Sexualstraftäter-Gesamtgruppe herangezogen wird und nicht die kriminologische zwischen »child molesters« und »rapists«.

2013 ◽  
Vol 61 (3) ◽  
pp. 175-179 ◽  
Author(s):  
Susanne Fricke

Dermatillomanie ist eine Erkrankung, bei der die Haut aufgrund eines nahezu unwiderstehlichen Dranges wiederholt und in so starkem Maße bearbeitet wird, dass Gewebeschäden und eine erhebliche Beeinträchtigung resultieren. Obwohl nach vorsichtigen Schätzungen bis zu 5 % der Bevölkerung betroffen sind, ist diese Erkrankung noch wenig bekannt. Auch in den aktuell gültigen Klassifikationssystemen ist Dermatillomanie nicht als eigenständige Erkrankung beschrieben, sondern muss bislang als Nicht näher bezeichnete Abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle diagnostiziert werden. Die Erkrankung entwickelt sich häufig in der späten Kindheit oder frühen Jugend sowie zwischen 30 und 45 Jahren, verläuft meist phasenhaft mit hohem Risiko zur Chronifizierung. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Bezüglich der Genese werden verschiedene psychologische, biologische und soziokulturelle Faktoren diskutiert, wobei empirische Befunde weitestgehend fehlen. In der Behandlung haben sich vor allem verhaltenstherapeutische Ansätze und spezifische Psychopharmaka, die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, als erfolgsversprechend erwiesen.


1985 ◽  
Author(s):  
Z. V. Segal ◽  
◽  
W. L. Marshall

2014 ◽  
Author(s):  
Chaz Lively ◽  
Geoffrey Goodwin
Keyword(s):  

2011 ◽  
Vol 17 (2) ◽  
pp. 118-129 ◽  
Author(s):  
W.L. Marshall ◽  
L.E. Marshall ◽  
Drew A. Kingston

2011 ◽  
Vol 17 (2) ◽  
pp. 130-141 ◽  
Author(s):  
Caoilte Ó Ciardha ◽  
Theresa A. Gannon

2007 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 402-416 ◽  
Author(s):  
Theresa A. Gannon ◽  
Tony Ward ◽  
Rachael Collie

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