störung der impulskontrolle
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Author(s):  
Romy Schröter ◽  
Martin Lambert ◽  
Anne Karow ◽  
Daniel Lüdecke ◽  
Jürgen Gallinat ◽  
...  

ZusammenfassungVerschiedene psychische Erkrankungen, wie Persönlichkeitsstörungen, sind mit einem Risiko für gewalttätiges Verhalten assoziiert. Dieses Risiko wird jedoch nur selten durch gezielte psychotherapeutische Interventionen adressiert. Vielmehr werden im psychiatrischen Setting aggressive und impulsive Patienten oftmals isoliert und auf geschützten Stationen aufgenommen. Dies kann beispielsweise durch Stigmatisierung und das Schüren von Ängsten aggressives Verhalten auch begünstigen. Aufgrund von aggressivem Verhalten kommt es zudem häufig zu kurzfristigen disziplinarischen Entlassungen oder konflikthaften Eskalationen im Stationsalltag. Insgesamt besteht sowohl im stationären als auch im ambulanten Setting eine Versorgungslücke. Es mangelt an spezifischen psychotherapeutischen Angeboten, die Patienten Strategien zur Bewältigung von aggressivem Verhalten vermitteln können.Ein Patientenkollektiv, an dem diese Versorgungslücke deutlich wird, sind Männer mit Persönlichkeitsstörungen. Speziell für diese Patienten wurde ein gruppenpsychotherapeutisches Konzept entwickelt, welches hier vorgestellt werden soll: Die Ärger-Wut-Aggressions(AeWA)-Gruppe. Das Konzept nimmt männliche Patienten mit Störung der Impulskontrolle in den Blick. Dabei wird auf emotionale und entwicklungspsychologische Kernbedürfnisse eingegangen und eine Vielzahl an kognitiven, behavioralen und emotionsfokussierten Techniken vermittelt. Diese sollen eine funktionale Emotionsregulation fördern und gleichzeitig das Auftreten von aggressiven Verhaltensweisen und das damit verbundene Risiko für Straffälligkeit verringern.


2019 ◽  
Vol 87 (06) ◽  
pp. 342-343

Pathologisches Spielen, Kaufsucht oder Binge-Eating – rund 14 % der mit Dopamin behandelten Parkinsonpatienten entwickeln eine Störung der Impulskontrolle (impulsive-compulsive disorder, ICB) als nichtmotorische unerwünschte Wirkung der Therapie. Mithilfe der Magnetresonanztomografie prüften die Autoren verschiedene Thesen zur neurophysiologischen Grundlage dieses Phänomens an Parkinsonpatienten und Gesunden.


2013 ◽  
Vol 61 (3) ◽  
pp. 175-179 ◽  
Author(s):  
Susanne Fricke

Dermatillomanie ist eine Erkrankung, bei der die Haut aufgrund eines nahezu unwiderstehlichen Dranges wiederholt und in so starkem Maße bearbeitet wird, dass Gewebeschäden und eine erhebliche Beeinträchtigung resultieren. Obwohl nach vorsichtigen Schätzungen bis zu 5 % der Bevölkerung betroffen sind, ist diese Erkrankung noch wenig bekannt. Auch in den aktuell gültigen Klassifikationssystemen ist Dermatillomanie nicht als eigenständige Erkrankung beschrieben, sondern muss bislang als Nicht näher bezeichnete Abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle diagnostiziert werden. Die Erkrankung entwickelt sich häufig in der späten Kindheit oder frühen Jugend sowie zwischen 30 und 45 Jahren, verläuft meist phasenhaft mit hohem Risiko zur Chronifizierung. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Bezüglich der Genese werden verschiedene psychologische, biologische und soziokulturelle Faktoren diskutiert, wobei empirische Befunde weitestgehend fehlen. In der Behandlung haben sich vor allem verhaltenstherapeutische Ansätze und spezifische Psychopharmaka, die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, als erfolgsversprechend erwiesen.


2009 ◽  
Vol 40 (01) ◽  
Author(s):  
H Merz ◽  
S Karch ◽  
G Koller ◽  
P Bouna-Pyrrou ◽  
E Karamatskos ◽  
...  

Author(s):  
Astrid Müller ◽  
Martina de Zwaan

Fragestellung: Ziel der Arbeit ist die Zusammenfassung des derzeitigen Kenntnisstandes zum pathologischen Kaufen und die Beschreibung wesentlicher kognitiv-verhaltenstherapeutischer Schwerpunkte. </p><p> Methodik: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in medizinischen und psychologischen Fachzeitschriften unter Zuhilfenahme des Internets durchgeführt (PubMed, Medline, PsycINFO). Folgende Suchbegriffe wurden eingegeben: oniomania, compulsive buying, compulsive shopping, addictive buying, Kaufsucht, pathologisches Kaufen. Dabei ergaben sich Hinweise auf relevante Publikationen aus dem Bereich der Konsumforschung, welche in diese Übersicht eingeschlossen wurden. </p><p> Ergebnisse: Pathologisches Kaufen liegt vor, wenn der Konsum sich vom Bedarf gelöst hat, es wiederholt zu unsinnigen Kaufattacken kommt, was zu schwerwiegenden psychischen, sozialen, beruflichen, finanziellen und oft auch juristischen Problemen führt. Die klassifikatorische Einteilung ist noch ungeklärt, derzeit wird die Einordnung als nicht näher bezeichnete Störung der Impulskontrolle im ICD-10 empfohlen. Das Beschwerdebild ist mit einer hohen psychischen Komorbidität gekoppelt, v. a. mit Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen, Abhängigkeitserkrankungen, Persönlichkeitsstörungen und anderen Impulskontrollstörungen. Obwohl noch kein evidenzbasiertes Behandlungskonzept vorliegt, gibt es Hinweise auf die Wirksamkeit störungsspezifischer Verhaltenstherapie, wobei ein gruppentherapeutisches Vorgehen besonders günstig zu sein scheint. </p><p> Schlussfolgerungen: Pathologisches Kaufen ist ein kulturspezifischer Verhaltensexzess, der hohen Leidensdruck verursacht und behandlungsbedürftig ist. Es besteht weiterer Forschungsbedarf hinsichtlich der klinischen Relevanz, Epidemiologie und Klassifikation des Verhaltensexzesses sowie der Entwicklung von Behandlungskonzepten.


2008 ◽  
Vol 27 (08) ◽  
pp. 721-727 ◽  
Author(s):  
R. Katzenschlager

ZusammenfassungEin kleiner Teil der Parkinsonpatienten entwickelt unter dopaminerger Therapie Verhaltensmuster, die mit einer Störung der Impulskontrolle zusammenhängen: Dazu zählen Impulskontrollstörungen im engeren Sinn, wie pathologisches Glücksspiel, Hypersexualität und impulsives Essen und Einkaufen, die eng mit Agonistentherapie assoziiert sind und bereits unter niedriger Dosierung auftreten können. Bei manchen prädisponierten Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung und meist auch Wirkfluktuationen und Dyskinesien kann unter höher dosierter Therapie ein Medikamentenabhängigkeitssyndrom mit charakteristischen Verhaltensstörungen beobachtet werden (dopaminerges Dysregulationssyndrom) oder ein Syndrom repetitiver, stereotyper langdauernder Bewegungsmuster, das Punding. Alle diese Phänomene können isoliert oder gemeinsam auftreten.Die Pathophysiologie der impulskontrollassoziierten Verhaltensstörungen ist nicht zur Gänze geklärt. Bei dysregulierenden Patienten konnte vermehrter Dopamin-Release im ventralen Striatum gezeigt werden, vereinbar mit der zentralen Rolle von Dopamin bei der Mediierung von motivationsgesteuertem Verhalten und im Belohnungssystem.


Author(s):  
Heike Kunst ◽  
Jürgen Hoyer ◽  
Bernd Borchard

In der vorliegenden Studie wurde geprüft, ob Alkoholeinfluss bei Sexualdelikten mit der Art der psychopathologischen Störung des Täters zusammenhängt. Bei vorliegender Störung der Impulskontrolle wurde erwartet, dass Alkoholeinfluss abweichendes Verhalten begünstigt und dass Delikte von Impulskontrollgestörten deshalb häufiger unter Alkoholeinfluss begangen werden. Dies sollte nicht für Delikte von paraphilen Sexualstraftätern gelten, da ein theoretisch begründbarer Zusammenhang zwischen Alkoholisierung und paraphiler Betätigung fehlt. Es wurden die Gerichtsurteile von N=72 impulskontrollgestörten und paraphilen Sexualstraftätern daraufhin untersucht, ob Alkohol im Tathergang vorkam. Dies war bei Impulskontrollgestörten dreimal häufiger der Fall als bei Paraphilen (p &lt;.05). Die Ergebnisse legen nahe, die Alkoholisierung des Täters bei Sexualdelikten vor dem Hintergrund psychopathologischer Störungen differenziell zu betrachten. </P><P> Außerdem wurde gezeigt, dass die Variable »Alkoholeinfluss zur Tatzeit« besser diskriminiert, wenn die oben genannte diagnostische Einteilung der Sexualstraftäter-Gesamtgruppe herangezogen wird und nicht die kriminologische zwischen »child molesters« und »rapists«.


1999 ◽  
Vol 28 (1) ◽  
pp. 37-44 ◽  
Author(s):  
Jürgen Hoyer ◽  
Heike Kunst ◽  
Bernd Borchard ◽  
Ulrich Stangier

Zusammenfassung. Trotz des öffentlichen Interesses an der Thematik gibt es nur wenige aussagekräftige Studien über psychisch gestörte Sexualstraftäter. Letztere werden in der Regel nach Delikten (Vergewaltigung/Kindesmißbrauch) und nicht nach psychischen Störungen kategorisiert. Untersuchungsgruppen sind dadurch psychologisch inhomogen und die Ergebnisse vielfach nicht vergleichbar. In der vorliegenden Studie wird stattdessen vorgeschlagen, psychodiagnostische Kategorien heranzuziehen und danach zu unterscheiden, ob eine Paraphilie oder eine nicht näher bezeichnete Störung der Impulskontrolle vorliegt. Stichproben von n = 42 Paraphilen, n = 30 impulskontrollgestörten Sexualstraftätern und n = 30 Gewalttätern ohne Sexualdelikt werden hinsichtlich psychologischer Variablen verglichen, die für die Störungsdeskription von Sexualstraftätern als relevant gelten: Impulsivität, soziale Angst, Konfliktvermeidung und dysfunktionale Selbstaufmerksamkeit. Die Ergebnisse zeigen, daß die vorgenommene störungsbezogene Kategorisierung der Stichproben eine bessere Differenzierung hinsichtlich der gemessenen Variablen erlaubt als eine deliktbezogene. Paraphile lassen sich durch höhere soziale Angst (Interaktionsangst), Konfliktvermeidung und dysfunktionale Selbstaufmerksamkeit kennzeichnen, nicht jedoch durch geringere Impulsivität.


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