Stress bei Patienten: Stress als Prognosefaktor für Re-Infarkte bei koronarer Herzkrankheit
ZusammenfassungBisher wurde Stress als Prognosefaktor bei koronarer Herzkrankheit nur wenig beachtet. Wir möchten in diesem Artikel einen aktualisierten und umfassenden Überblick darüber geben, welche Rolle Stress bei der Prognose der koronaren Herzkrankheit spielen könnte. Stress wurde in unterschiedlichen Domänen gemessen. Die Synthese der Forschungsevidenz lässt vermuten, dass Stress das Risiko für wiederholte klinische Ereignisse bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit um 55% (95%-Konfidenzintervall 32 – 83%) erhöhen kann. Die „European Guidelines on Cardiovascular Disease Prevention in Clinical Practice“, 2016 von der European Society of Cardiology veröffentlicht, weisen besonders auf die Rolle von Stress und psychosozialen Risikofaktoren hin. Insbesondere die „Cardiac Rehabilitation Section“ der European Association of Cardiovascular Prevention and Rehabilitation schlägt eine 2-stufige Evaluation eines potenziellen Risikos durch Stress für die klinisch-kardiologische Praxis vor.