Akademisierung des Hebammenberufs (Teil 1): Chancen – und wie
sie in den Studiengängen bestmöglich genutzt werden
können
ZusammenfassungDie Reform des Hebammen-Berufsgesetzes war lange überfällig. Die WHO fordert schon seid Jahren eine akademische Primärqualifikation der Hebammen, die EU hat 2013 ihre entsprechende Richtlinie geändert, sodass innerhalb der EU alle Länder die Hebammenausbildung entsprechend ändern mussten, sofern sie das nicht ohnehin schon getan hatten. Dennoch wurde die Reform in Deutschland kontrovers diskutiert. Besonders seitens der ärztlichen Vertreter und Vertreterinnen wurden zahlreiche Bedenken geäußert. Dabei ist der Reformbedarf in der Hebammenausbildung Deutschlands enorm, die letzte Änderung fand 1985 statt. Die WHO weist daraufhin, dass über 50 Outcomes in der Geburtshilfe verbessert werden, wenn die Qualität der Hebammenausbildung gesteigert wird. In der Gesetzesreform liegt also ein enormes Potenzial. Besondere gesetzliche Bestimmungen des neuen Hebammengesetzes sind zudem neuartig und können vorbildhaft sein für andere Studiengänge der Gesundheitsberufe, wie z. B. die Finanzierung der praktischen Studienanteile und des Studierendengehaltes.