scholarly journals Vertrag zur prolongierten Beatmungsentwöhnung der AOK Hessen-Methodik und erste Erfahrungen

2020 ◽  
Vol 145 (19) ◽  
pp. e108-e115
Author(s):  
Dagmar Giese ◽  
Jörg Blau ◽  
Walter Knüppel ◽  
Aggi Neumann-Schiebener ◽  
Andreas Günther ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die Zahl der Patienten, die im Verlauf einer intensivmedizinischen Behandlung von einer invasiven Beatmung entwöhnt werden müssen, hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Ein Teil hiervon bleibt dauerhaft beatmet und muss im ambulanten Bereich betreut werden. Das Gros dieser Patienten ist allerdings nicht in einem erfahrenen Weaningzentrum behandelt worden. Es ist daher wahrscheinlich, dass noch „Weaningpotenzial“ bei einem Teil der Patienten besteht. Methoden Die AOK Hessen hat nach umfangreicher Analyse Ansatzpunkte zur Verbesserung dieser Situation entwickelt, die hier erstmalig vorgestellt werden. Als wesentlich wurden die fachliche Expertise der das Potenzial einschätzenden Ärzte (Weanigerfahrung bzw. Weaningzentrum), die Option der temporären Unterbringung der Patienten in den neu zu schaffenden Therapiezentren für außerklinische Beatmung (TAB) und die strukturierte ambulante Nachsorge erkannt. Ergebnisse Bei den TAB handelt es sich um extrastationäre Einheiten, welche einem Weaningzentrum angeschlossen sind. Hier sollen Patienten in wohnlicher Atmosphäre betreut werden, bei denen es bisher nicht gelang, sie von der Invasivbeatmung zu entwöhnen. Der Fokus liegt dabei auf der täglichen physiotherapeutischen und logopädischen Arbeit. Hierfür wird ein Zeitraum von bis zu 6 Monaten ermöglicht, in dem sich die muskuläre und kognitive Situation verbessern soll. Im Anschluss wird dann je nach Verlauf ein erneuter Weaningversuch im Weaningzentrum unternommen. Diskussion Das Konzept wird im folgenden Artikel ausführlich beschrieben. Erste Erfahrungen zeigen den relevanten Stellenwert der TAB in der Entwöhnung von der Beatmung.

Pneumologie ◽  
2015 ◽  
Vol 69 (S 01) ◽  
Author(s):  
I Berweiler ◽  
A Weber ◽  
P Willems ◽  
P N'Guessan ◽  
M Hetzel

2021 ◽  
Vol 146 (22) ◽  
pp. 1497-1508
Author(s):  
Jens Spiesshoefer ◽  
Jan Hendrik Storre ◽  
Michael Dreher

2017 ◽  
Vol 142 (16) ◽  
pp. 1197-1204 ◽  
Author(s):  
Sarah Schwarz ◽  
Friederike Magnet ◽  
Bernd Schönhofer ◽  
Wolfram Windisch

AbstractThe prognosis of patients receiving home mechanical ventilation is very heterogeneous and depends on the underlying disease, the degree of respiratory dependency and the comorbidities. Due to the severe chronic diseases, the initiation of a long-term NIV must be done during an inpatient treatment. Two recently published randomized controlled trials using more aggressive forms of NPPV targeted at normalizing hypercapnic PaCO2 values, showed improved long term survival also in patients with an underlying diagnosis of COPD. Consequently, the number of patients receiving home mechanical ventilation has dramatically increased in recent years and more and more outpatient settings has been established without scientific evidence. Nevertheless, beside reliable care structures, ethical aspects and health related quality of life are of great importance in the context of home mechanical ventilation.


2019 ◽  
Vol 144 (11) ◽  
pp. 743-747 ◽  
Author(s):  
Wolfram Windisch ◽  
Jens Callegari ◽  
Christian Karagiannidis

Was ist neu? Entwicklung der außerklinischen Beatmung in Deutschland Die außerklinische Beatmung ist etablierter klinischer Standard in Deutschland. Insbesondere im Verlauf der letzten 10 Jahre ist es zu einer explosionsartigen Steigerung der Patientenzahlen mit außerklinischer Beatmung gekommen, die an ökonomische und ethische Grenzen stößt. Revision der Leitlinien Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP) hat 2017 ihre Leitlinien vollumfänglich revidiert und thematisch ergänzt. Die Leitlinien beinhalten alle wesentlichen Aspekte zur berufspolitischen Organisation und Durchführung einer außerklinischen Beatmung und fassen zudem die aktuelle wissenschaftliche Datenlage zusammen. Neue Evidenz für die nicht-invasive Beatmung (NIV) bei COPD Aktuelle Daten weisen nach, dass die Prognose von COPD-Patienten durch eine NIV verbessert werden kann. Dies betrifft sowohl Patienten mit chronischer Hyperkapnie als auch solche mit persistierender Hyperkapnie nach Exazerbation in der Klinik.


Pneumologie ◽  
2011 ◽  
Vol 65 (11) ◽  
pp. 685-691
Author(s):  
D. Dellweg ◽  
F. Gerhard ◽  
E. Hoehn ◽  
J. Brambring ◽  
M. Grimm ◽  
...  

Pflege ◽  
2000 ◽  
Vol 13 (1) ◽  
pp. 9-15 ◽  
Author(s):  
Ulrich Laaser ◽  
Beate Röttger-Liepmann ◽  
Jürgen Breckenkamp ◽  
Klaus Bublitz

Zielsetzung: Die Einführung von Fallpauschalen impliziert eine Verkürzung der Verweildauern und kann daher sowohl Auswirkungen auf die Leistungsqualität der stationären Behandlung haben als auch zu einer Verlagerung stationärer Leistungen in den ambulanten Bereich führen. Diese Untersuchung beschäftigt sich daher mit den Auswirkungen des Entgeltsystems «Fallpauschalen» auf die akutstationäre Versorgung von Patienten anhand der ausgewählten Fallgruppen «Varizenexhairese» und «Hernienoperation». Methodik: Es wurde eine retrospektive Vergleichsuntersuchung mit zwei Erhebungsteilen durchgeführt. Neben einer Auswertung von Patientendaten sechs nordrhein-westfälischer Krankenhäuser (N = 875) erfolgte eine Patientenbefragung (N = 510). Ergebnisse: Für die untersuchten Fallgruppen wurden die Liegezeiten von 1995 bis 1997 um zwei Tage (Varizenexhairese) bzw. einen Tag (Hernienoperation) reduziert, liegen damit aber noch über der von der Expertenkommission des BMG vorgegebenen «Katalogverweildauer». Die Verkürzung der Liegezeiten führt zu einem Anstieg des Anteils ambulant behandelter Patienten. Die Patienten nehmen ihren Gesundheitszustand zum Zeitpunkt der Entlassung aus der Akutklinik subjektiv als schlechter wahr. Dies wirkt sich jedoch in der ambulanten Phase nicht aus. Schlußfolgerung: Die durch die Verkürzung der Verweildauer bedingten Leistungseinschränkungen stationärer Versorgung können für die untersuchten Fallgruppen bisher durch die ambulante Nachsorge kompensiert werden. Bei einer weiteren Verkürzung der Verweildauern sind jedoch negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Betroffenen zu erwarten.


2019 ◽  
Vol 144 (07) ◽  
pp. 457-462 ◽  
Author(s):  
Michael Dreher ◽  
Berthold Jany ◽  
Georg Nilius ◽  
Holger Woehrle ◽  
Rembert Koczulla

Was ist neu? Obstruktive Lungenerkrankungen Durch digitale Anwendungen wie Smarthaler oder telemedizinische Anbindung der Patienten z. B. über digitale Spirometer oder Apps können Betreuung und Krankheitsverlauf optimiert werden. Die Auswertung der Daten kann z. B. die frühzeitige Erkennung von Exazerbationen ermöglichen. Pneumologische Onkologie Unter Nutzung großer Datenmengen ist zukünftig eine Veränderung der Lungenkrebsdiagnostik denkbar. Durch computerunterstützte Analyseverfahren können genauere prädiktive Aussagen zu Tumor, Prognose oder Therapieansatz gemacht werden. Pneumologische Rehabilitation: In der pneumologischen Rehabilitation könnten digitale Unterstützungssysteme wie Apps zur Bewegungssteigerung oder Trainingsunterstützung in den Alltag integriert und auch nach der Maßnahme weiterverfolgt werden. Schlafmedizin und außerklinische Beatmung Große Datenmengen aus medizinischen Geräten, wie sie z. B. in der Beatmungsmedizin eingesetzt werden, bieten ein besseres Grundlagenverständnis der jeweiligen Erkrankung. Therapien können mit digitaler Technik besser gesteuert und die Therapietreue der Patienten gesteigert werden. Intensivmedizin Im Bereich der Intensivmedizin gibt es mittlerweile telemedizinische Anbindungen von Intensivstationen kleinerer Häuser an ein Haus der Maximalversorgung. Hierdurch kann die Qualität der intensivmedizinischen Versorgung flächendeckend verbessert werden. Die Telemedizin bietet die Möglichkeit zum ärztlichen Austausch im Hinblick auf diagnostische und therapeutische Entscheidungen.


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