Komplexes regionales Schmerzsyndrom

2012 ◽  
Vol 21 (01) ◽  
pp. 5-14
Author(s):  
M. E. Kraenzlin

ZusammenfassungDas komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS) umschreibt eine Vielzahl von schmerzhaften Zuständen, die charakterisiert sind durch anhaltende Schmerzen, die die Dauer und Intensität des normalerweise zu erwartenden Verlaufs übersteigen. Zwischen zwei Typen kann unterschieden werden: Das CRPS Typ 1 entwickelt sich nach einem Trauma oder einer Fraktur, eine eigentliche Nervenläsion liegt nicht vor. Beim CRPS Typ 2 (Causalgia) liegt eine definierbare Nerven läsion vor. Epidemiologische, genetische und experimentelle Studien lassen darauf schließen, dass die Pathophysiologie des CRPS multifaktoriell ist. Drei Mechanismen sind für die Entwicklung des CRPS verantwortlich: neurogene Entzündung, autonome Dysfunktion und neuroplastische Veränderungen im ZNS. Die Symptomatik des CRPS umfasst autonome, sensorische, motorische und trophische Störungen. Die Hauptsymptome sind spontane Schmerzen, Hyperalgesie, Allodynie, abnormale vasomotorische Aktivität und abnormale sudomotorische Aktivität. Die Diagnose ist klinisch und basiert auf der Anamnese und klinischen Befunden mit Anwendung der diagnostischen Kriterien der Internationalen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (IASP) und kann durch zusätzliche diagnostische Interventionen, wie das konventionelle Röntgenbild, 3-Phasen-Skelett-Szintigrafie und MRI unterstützt werden. Die Therapie ist multidisziplinär. Nicht medikamentöse Therapien umfassen insbesondere Physio-/Ergotherapie, physikalische Maßnahmen und psychologische Betreuung. Medikamentöse Therapien orientieren sich an der individuellen Symptomkonstellation und umfassen Pharmakotherapie der neuropathischen Schmerzen und Substanzen, die in den Knochenstoffwechsel eingreifen. Auch Glukokortikoide und Radikalfänger können zum Einsatz kommen. Zu den invasiven Maßnahmen zählen Sympathikusblockaden, die bei Vorliegen eines sympathisch unterhaltenen Schmerzsyndroms eingesetzt werden können, und die rückenmarksnahe Elektrostimulation.

Der Internist ◽  
2002 ◽  
Vol 43 (9) ◽  
pp. 1099-1104 ◽  
Author(s):  
H. Schmidt ◽  
U. Müller-Werdan

2021 ◽  
Author(s):  
Cora Rebhorn ◽  
Violeta Dimova ◽  
Frank Birklein

2000 ◽  
Vol 37 (1) ◽  
pp. 7-18 ◽  
Author(s):  
H. B. Schmidt ◽  
K. M. Heinroth ◽  
U. Müller-Werdan ◽  
C. Kuhn ◽  
K. Werdan
Keyword(s):  

2018 ◽  
Vol 67 (05) ◽  
pp. 286-290
Author(s):  
Rainer Wander

ZusammenfassungJeder segmentale Reiz bedeutet auch segmentaler Stress und induziert eine neurogene Entzündung. Nach den Mechanismen der Stressverarbeitung kann dies zeitabhängig krankmachen. Das in der Neuraltherapie favorisierte Lokalanästhetikum Procain kann mit seinen Spaltprodukten im Gewebe eine echte antientzündliche Wirkung und damit eine Antistresswirkung entfalten und ist damit allen anderen Lokalanästhetika überlegen.Am Beispiel von Asthma werden neuraltherapeutische Strategien zur Behandlung von Atemwegserkrankungen vorgestellt: In der Praxis hat sich ein 3-stufiges Vorgehen bewährt: die Behandlung im Segment, im erweiterten Segment sowie die Behandlung über das Störfeld. Zwei Fälle aus der Praxis zeigen exemplarisch die möglichen Behandlungserfolge.


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