Die Sprache der Sterbehilfe
ZusammenfassungZentrales Merkmal der gegenwärtigen Diskussion um die Sterbehilfe ist ihre mangelnde sprachliche und inhaltliche Differenzierung. Da werden die Argumentationsebenen gewechselt. Da werden die grundsätzlichen Unterschiede zwischen der Erleichterung des Sterbens und der Tötung von Kranken einfach weggewischt. Da werden Vorurteile gegenüber der Intensivmedizin gepflegt. Da wird immer wieder – vor allem für Demenzkranke – kaum verklausuliert, die „aktive Sterbehilfe” gefordert – die Tötung der Kranken. Die ständige Wiederholung der Forderung nach dem „Verbot der Sterbehilfe” in Medien, Talkshows und politischen Debatten ist geeignet, Millionen sterbenskranke Menschen in Angst zu versetzen; in Angst darüber, dass ihnen am Ende die menschlich gebotene Hilfe beim Sterben versagt bleibt.