Anhand eines Fallbeispieles wird die Prognose, die Therapieoptionen und ein mögliches endoskopisches Nachkontroll-Schema bei Barrett-Ösophagus besprochen. Grundlage für die Diskussion bilden Fragen, welche von einem betroffenen Patienten anlässlich einer Erstkonsultation gestellt wurden.
Der Barrett-Ösophagus wird üblicherweise durch den endoskopischen und histologischen Nachweis eines metaplastischen, intestinalisierten Zylinderepithels im distalen Ösophagus diagnostiziert. Die Prävalenz des Barrett-Ösophagus (Long-Segment) beträgt <2% in der Gesamtpopulation und 3–5% bei chronischen Refluxpatienten. Jährlich entsteht bei etwa 0.5% der Patienten mit Barrett-Ösophagus ein Adenokarzinom (Barrett-Mukosa –> Dysplasie –> Karzinom-Sequenz). Gemäss zahlreichen Studien hat die jährliche Inzidenz des ösophagealen Adenokarzinoms in den letzten 40 Jahren stark zugenommen; sie ist aber immer noch gering und beträgt bei Männern etwa 4 und bei Frauen etwa 0.5/100000. Das Malignitätsrisiko der Barrett-Mukosa vergrössert sich durch den Nachweis von Dysplasien. Überwachungs- und Therapieempfehlungen orientieren sich am Nachweis und Ausmass dieser Dysplasien. Langzeitstudien über Kosten-Nutzen-Effizienz dieser Empfehlungen liegen allerdings nicht vor.