scholarly journals From Bertolt Brecht to Nano Riantiarno: Corruption in The Threepenny Opera and Opera Ikan Asin

2021 ◽  
Vol 0 (36) ◽  
pp. 96-120
Author(s):  
Isti Haryati
Keyword(s):  
Author(s):  
Reinhold Grimm
Keyword(s):  

2014 ◽  
Vol 37 (4) ◽  
pp. 219-234
Author(s):  
Carsten Jakobi

Im Rahmen seines großangelegten Tui-Projektes, des geplanten satirischen Romans über den Intellektuellen in der bürgerlichen Gesellschaft, formulierte Bertolt Brecht in den ersten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft – spätestens 1935 – einen skizzenhaften Abriss der Geschichte der Weimarer Republik. Wie fast das gesamte vorliegende Textmaterial des nicht ausgeführten Romanprojekts hat die Skizze fragmentarischen Entwurfscharakter, aber trotz ihrer provisorischen Form ist sie in der politischen Sache, die sie vertritt, höchst entschieden und urteilsgewiss. Am Ende des nur knapp halbseitigen Geschichtsüberblicks heißt es lapidar: ,,Die Industrie ist eine imperialistische, da Profit erzeugende, auf Militarismus angewiesene. Die unerhörte Rationalisierung wirft das Proletariat auf die Straße. Von wo es die Militärs in die Kasernen – und in die Fabriken hereinholen. Der zweite Weltkrieg steht bevor.“1 Der rhetorisch inszenierte Nachweis eines notwendigen Zusammenhanges zwischen der kapitalistischen Ökonomie, dem Ende der bürgerlichen Demokratie, dem Aufstieg des Faschismus und der Entfesselung des hier auch bereits terminologisch korrekt antizipierten Zweiten Weltkriegs ist typisch für Brechts Überzeugung, dass der Kapitalismus im Allgemeinen und der NS-Faschismus im Besonderen unausweichlich auf einen Weltkrieg zusteuerten. In dieser politischen Prognostik reaktualisiert sich die Kriegsthematik, die in Brechts gesamtem literarischen Werk geradezu eine Konstante darstellt: von seinem ersten Drama Die Bibel aus dem Jahr 1913 über die nationalistischen Kriegsgedichte des Sechzehnjährigen zu Beginn des Ersten Weltkriegs, die berühmte Legende vom toten Soldaten von 1918 bis hin zu seiner letzten Buchpublikation, der Kriegsfibel von 1955. Wie ein kurzer Überblick über die genannten Werke zeigt, ist Brechts Auffassung des Krieges alles andere als konstant, aber stets durch das Selbstbewusstsein gekennzeichnet, gültige Urteile über den Krieg zu formulieren, und dieses Selbstbewusstsein nimmt dabei mitunter, wie das Zitat aus dem Tuiroman zeigt, die Form einer zukunftsgewissen Prognose an – eine Prognostik, die sich Brecht nach 1945 auch selbst als Verdienst attestierte, oft zu Recht, wenn man an das Kapitel Deutsche Kriegsfibel der Svendborger Gedichte denkt2, zum Teil auch fälschlich, indem er etwa von seiner Mutter Courage behauptete: ,,Das Stück ist 1938 geschrieben, als der Stückeschreiber einen großen Krieg voraussah […]“3 – obwohl der Arbeitsbeginn an dem Stück tatsächlich erst vier Wochen nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs lag.4


1983 ◽  
Vol 56 (1) ◽  
pp. 161
Author(s):  
Michael Morley ◽  
James K. Lyon
Keyword(s):  

1980 ◽  
Vol 53 (3) ◽  
pp. 348
Author(s):  
Reinhold Grimm
Keyword(s):  

Books Abroad ◽  
1968 ◽  
Vol 42 (1) ◽  
pp. 110
Author(s):  
John Michalski ◽  
Henning Rischbieter
Keyword(s):  

2019 ◽  
Vol 3 ◽  
pp. 14-33
Author(s):  
Doris Kolesch

Nicht erst mit der Performance-Kunst seit den 1960er-Jahren findet eine künstlerische Befragung der Rolle und Funktion des Publikums statt. Das gesamte 20. Jahrhundert ist in den performativen Künsten gekennzeichnet durch eine Erprobung, eine Veränderung und Hinterfragung dessen, was ein Publikum ist und was ein Publikum tun sollte oder auch nicht. So forderte schon Bertolt Brecht eine neue »Zuschaukunst«, wollte Antonin Artaud die Zuschauer_innen in »ein elektrisches Seelenbad, drin der Intellekt periodisch gehärtet wird«, tauchen und transformierte die Performance-Kunst die Zuschauer_innen zu aktiven Teilnehmer_innen und Mitspieler_innen. Diese Erkundung ist noch längst nicht abgeschlossen, wie beispielsweise aktuelle immersive Aufführungsformate zeigen. Doch trotz der praktischen wie theoretischen Relevanz, die dem Publikum im Theater des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts zukommt, weiß die Theaterwissenschaft relativ wenig über das Publikum und konstruieren aufführungsanalytische Ansätze häufig eine idealisierte Zuschauinstanz. Noch immer gilt mithin für die Theaterwissenschaft, was Dennis Kennedy 2009 in seiner Studie The Spectator and the Spectacle. Audiences in Modernity and Postmodernityvermerkte: Der Zuschauende sei »a pale hypothetical inference in the commentator’s imagination.« Es ist an der Zeit, Theaterwissenschaft auch als Publikumsforschung zu verstehen. Der Beitrag skizziert an ausgewählten Beispielen aus der Theater- und Performancegeschichte vom 18. bis zum 21. Jahrhundert wesentliche Veränderungen des Verhältnisses zwischen theatralem Geschehen und Publikum sowie unterschiedliche Konzepte und Praktiken theatraler Wahrnehmung. Auf dieser Grundlage werden Perspektiven einer theaterwissenschaftlichen Publikumsforschung umrissen.


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