Häufige Frakturen im Bereich der Schulter betreffen je nach Alter die Clavicula oder den proximalen Humerus. Die Indikation zur operativen Stabilisierung ist bei Luxationsfrakturen des lateralen Claviculaendes und bei instabilen und dislozierten Frakturen des proximalen Humerus grosszügig zu stellen. Werden Kirschner-Drähte zur Osteosynthese eingesetzt muss in hohem Masse mit Drahtwanderungen oder Drahtbrüchen gerechnet werden. In mehreren Fällen wird in der Literatur auf diese Komplikation hingewiesen. Anhand von vier Fallbeispielen möchten wir Ursachen und technische Voraussetzungen aufzeigen, die bei dieser operativen Variante zu lebensbedrohlichen Komplikationen durch eine sekundäre Migration führen können. Dies unter Umständen nach Jahren und ohne klinische Symptome. Die Indikation zur Kirschnerdraht-Osteosynthese muss vor allem bei vorliegender Osteoporose zurückhaltend gestellt werden. Regelmässige Kontrollen in der postoperativen Phase werden empfohlen, die Entfernung der Drähte sollte bei konsolidierter Fraktur frühzeitig geplant werden.