Whole Systems Analysis of a High Reliability Organization

2016 ◽  
Author(s):  
C. O. Chukwunta
Author(s):  
Michèle Rieth ◽  
Vera Hagemann

ZusammenfassungBasierend auf einer Arbeitsfeldbetrachtung im Bereich der Flugsicherung in Österreich und der Schweiz liefert dieser Artikel der Zeitschrift Gruppe. Interaktion. Organisation. (GIO) einen Überblick über automatisierungsbedingte Veränderungen und die daraus resultierenden neuen Kompetenzanforderungen an die Beschäftigten im Hochverantwortungsbereich. Bestehende Tätigkeitsstrukturen und Arbeitsrollen verändern sich infolge zunehmender Automatisierung grundlegend, sodass Organisationen neuen Herausforderungen gegenüberstehen und sich neue Kompetenzanforderungen an Mitarbeitende ergeben. Auf Grundlage von 9 problemzentrierten Interviews mit Fluglotsen sowie 4 problemzentrierten Interviews mit Piloten werden die Veränderungen infolge zunehmender Automatisierung und die daraus resultierenden neuen Kompetenzanforderungen an die Beschäftigten in einer High Reliability Organization dargestellt. Dieser Organisationskontext blieb bisher in der wissenschaftlichen Debatte um neue Kompetenzen infolge von Automatisierung weitestgehend unberücksichtigt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Mensch in High Reliability Organizations durch Technik zwar entlastet und unterstützt werden kann, aber nicht zu ersetzen ist. Die Rolle des Menschen wird im Sinne eines Systemüberwachenden passiver, wodurch die Gefahr eines Fähigkeitsverlustes resultiert und der eigene Einfluss der Beschäftigten abnimmt. Ferner scheinen die Anforderungen, denen sie sich infolge zunehmender Automatisierung gegenüberstehen sehen, zuzunehmen, was in einem Spannungsfeld zu ihrer passiven Rolle zu stehen scheint. Die Erkenntnisse werden diskutiert und praktische Implikationen für das Kompetenzmanagement und die Arbeitsgestaltung zur Minimierung der identifizierten restriktiven Arbeitsbedingungen abgeleitet.


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