Ritualität und Erinnern – Zur Rezeption von Requiem und Oratorium bei Max Frisch, Bertolt Brecht, Nelly Sachs und Peter Weiss

1980 ◽  
Vol 33 (2) ◽  
pp. 163-171
Author(s):  
Peter Gontrum
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2021 ◽  
Vol 28 ◽  
Author(s):  
Nadeschda Springer
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In dem Beitrag wird untersucht, ob Milo Raus Schauspielkonzeption in eine Traditionslinie mit den Theorien von Bertolt Brecht und Peter Weiss eingeordnet werden kann. Dabei stellt sich die Frage, ob sich Rau lediglich der Merkmale seiner Vorgänger bedient oder sie weiterentwickelt. Die Untersuchung zeigt, dass Rau sich zwar an den Theorien von Brecht und Weiss orientiert, diese aber radikaler umsetzt, wodurch er nicht nur hinsichtlich der Theaterpraxis, sondern auch bezüglich der Rezeptionsweise neuartige Vorgehensweisen hervorbringt.


Author(s):  
Reinhold Grimm
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2001 ◽  
Author(s):  
◽  
María Esther Mangariello
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2014 ◽  
Vol 37 (4) ◽  
pp. 219-234
Author(s):  
Carsten Jakobi

Im Rahmen seines großangelegten Tui-Projektes, des geplanten satirischen Romans über den Intellektuellen in der bürgerlichen Gesellschaft, formulierte Bertolt Brecht in den ersten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft – spätestens 1935 – einen skizzenhaften Abriss der Geschichte der Weimarer Republik. Wie fast das gesamte vorliegende Textmaterial des nicht ausgeführten Romanprojekts hat die Skizze fragmentarischen Entwurfscharakter, aber trotz ihrer provisorischen Form ist sie in der politischen Sache, die sie vertritt, höchst entschieden und urteilsgewiss. Am Ende des nur knapp halbseitigen Geschichtsüberblicks heißt es lapidar: ,,Die Industrie ist eine imperialistische, da Profit erzeugende, auf Militarismus angewiesene. Die unerhörte Rationalisierung wirft das Proletariat auf die Straße. Von wo es die Militärs in die Kasernen – und in die Fabriken hereinholen. Der zweite Weltkrieg steht bevor.“1 Der rhetorisch inszenierte Nachweis eines notwendigen Zusammenhanges zwischen der kapitalistischen Ökonomie, dem Ende der bürgerlichen Demokratie, dem Aufstieg des Faschismus und der Entfesselung des hier auch bereits terminologisch korrekt antizipierten Zweiten Weltkriegs ist typisch für Brechts Überzeugung, dass der Kapitalismus im Allgemeinen und der NS-Faschismus im Besonderen unausweichlich auf einen Weltkrieg zusteuerten. In dieser politischen Prognostik reaktualisiert sich die Kriegsthematik, die in Brechts gesamtem literarischen Werk geradezu eine Konstante darstellt: von seinem ersten Drama Die Bibel aus dem Jahr 1913 über die nationalistischen Kriegsgedichte des Sechzehnjährigen zu Beginn des Ersten Weltkriegs, die berühmte Legende vom toten Soldaten von 1918 bis hin zu seiner letzten Buchpublikation, der Kriegsfibel von 1955. Wie ein kurzer Überblick über die genannten Werke zeigt, ist Brechts Auffassung des Krieges alles andere als konstant, aber stets durch das Selbstbewusstsein gekennzeichnet, gültige Urteile über den Krieg zu formulieren, und dieses Selbstbewusstsein nimmt dabei mitunter, wie das Zitat aus dem Tuiroman zeigt, die Form einer zukunftsgewissen Prognose an – eine Prognostik, die sich Brecht nach 1945 auch selbst als Verdienst attestierte, oft zu Recht, wenn man an das Kapitel Deutsche Kriegsfibel der Svendborger Gedichte denkt2, zum Teil auch fälschlich, indem er etwa von seiner Mutter Courage behauptete: ,,Das Stück ist 1938 geschrieben, als der Stückeschreiber einen großen Krieg voraussah […]“3 – obwohl der Arbeitsbeginn an dem Stück tatsächlich erst vier Wochen nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs lag.4


2014 ◽  
Vol 37 (1) ◽  
pp. 23-38
Author(s):  
Gustav Landgren

Die Erzählung Abschied von den Eltern (1961) von Peter Weiss ist, wie Axel Schmolke durch Autopsie der Handschriften im Nachlass des Autors in der Berliner Akademie der Künste gezeigt hat, das Ergebnis einer sich über eine Dekade erstreckenden Genese. Zwischen 1950 und 1960 entstehen mehrere Fassungen des Romans sowohl auf Deutsch als auch auf Schwedisch, von denen drei vollständige Versionen überliefert sind.2 Autobiographischer Hintergrund der unmittelbaren Niederschrift von Weiss‘ mehrmals revidiertem Prosastück, das ursprünglich den Titel Textur trug, bildete u.a. der Tod der beiden Eltern 1959. Die Rolle dieser beiden ,,Portalfiguren“ seines Lebens hat Weiss nie völlig begreifen können, er hat in seinem Verhältnis zu den Eltern stets zwischen Aufruhr und Unterwerfung gependelt. In Abschied von den Eltern wird klar, dass das Nachdenken, die Erinnerung an die Kindheit stark emotional geprägt ist. Der Text ist eine stark autobiographisch geprägte Schilderung von Weiss‘ Kindheit und Jugend in Deutschland, die Flucht und Emigration nach London, Böhmen und schließlich in die Provinzstadt Alingsås in Westschweden. Doch der Protagonist und gleichsam der Ich-Erzähler soll nicht vorbehaltlos mit Peter Weiss gleichgesetzt werden: Manche Passagen der Erzählung sind aus einer nachträglich entworfenen biographischen Perspektive nachgedichtet.3


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