max frisch
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Author(s):  
Victor Lindblom
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ZusammenfassungAm Beispiel des Romans Stiller von Max Frisch wird im Beitrag die These plausibel gemacht, dass mimetisch unzuverlässiges Erzählen zu einer Aufspaltung einer fiktiven Welt in mehrere – potenziell unterschiedlich stark autorisierte – fiktive Welten führt. Dieser Auffassung zufolge wird durch das unzuverlässige Erzählen des Protagonisten der Roman in eine Stiller-Fiktion und in eine White-Fiktion unterteilt. Beide fiktive Welten bestehen demnach aus fiktionalen Wahrheiten, jedoch wird die Stiller-Fiktion durch den Autor stärker autorisiert als die White-Fiktion. Diese Erzählkonzeption verlangt nach einer Interpretation des Romans aus zwei Perspektiven, die im Identitätsproblem ihren gemeinsamen Kern haben: In derselben Weise wie Stiller nicht Whites Identität annehmen kann, kann White nicht Stillers Identität annehmen.


2021 ◽  
Vol 15 (3) ◽  
pp. 86-91
Author(s):  
Alexander Cammann

Am Anfang der Hinwendung des Philosophen zum Glauben stand – ein Schriftsteller. Jürgen Habermas selbst hat die Szene geschildert: jene Trauerfeier für Max Frisch, den Freund über Jahrzehnte, am 9. April 1991 in der Stiftskirche St. Peter in Zürich. Die Lebensgefährtin des Verstorbenen verlas eine kurze Erklärung Frischs, dann sprachen zwei Freunde, ansonsten: «Kein Priester, kein Segen. Die Trauergemeinde bestand aus Intellektuellen, von denen die meisten mit Religion und Kirche nicht viel im Sinn hatten.» Habermas in der Rückschau: «Damals habe ich die Veranstaltung nicht für merkwürdig gehalten. Aber deren Form, Ort und Verlauf sind merkwürdig.» Frisch, der Agnostiker, habe offenbar die «Peinlichkeit nichtreligiöser Bestattungsformen» gespürt und durch die Ortswahl offenbart, dass «die aufgeklärte Moderne kein angemes-senes Äquivalent für eine religiöse Bewältigung des letzten, eine Lebensgeschichte abschliessenden rite de passage gefunden hat.»


2021 ◽  
Vol 15 (3) ◽  
pp. 40-43
Author(s):  
Jan Bürger

Fernab der großen Städte, aus dem abgelegenen On-sernonetal schreibt Max Frisch Anfang Dezember 1968 einen Brief an Jürgen Habermas. Die Nachrichten von den Studentenunruhen, die viele für revolutionär halten, verfolgt er aufmerksam, aber eher gelassen. Schließlich gilt sogar er selbst reaktionären Politikern in der Schweiz als verdächtig: Man sagt ihm nach, ein Kommunistenfreund zu sein, und Marianne Oellers, seine junge Partnerin, die er in den kommenden Wochen heiraten wird, ist mit vielen, die in Berlin oder Frankfurt auf die Barrikaden gehen, befreundet. Selbstverständlich hat der 57-jährige Frisch ein Sensorium für den Unmut der Jüngeren. Zugleich fühlt er sich zu alt und abgeklärt für die neue Rebellion.


2020 ◽  
Vol 28 (2) ◽  
pp. 21-42
Author(s):  
Hyunchon Cho
Keyword(s):  

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