scholarly journals Konzeptuelles Wissen aus der Perspektive ein- und mehrsprachiger Grundschulkinder – ein qualitativer Vergleich

Author(s):  
Esra Hack-Cengizalp
Keyword(s):  

Konzeptuelles Wissen wird maßgeblich von sprachlichen Erfahrungen beeinflusst. Dabei können Kinder mit steigendem Alter mühelos erkennen, ob beobachtete Phänomene in der außersprachlichen Wirklichkeit eine viable Beziehung aufweisen. Kinder nutzen ihre Welterfahrungen sowie ihre sprachlichen Fähigkeiten, um sprachimmanente Kongruenz herzustellen bzw. aufzubauen. Im vorliegenden Beitrag werden 43 Erklärungen von ein- und mehrsprachigen Kindern analysiert, die als Antwort auf präsentierte semantisch (in-)kongruente Begriffspaare mit dem Basiswort beobachten gegeben wurden. Die halbstandardisierten Interviews wurden im Rahmen der Studie „Mehrsprachiges Bedeutungswissen“ durchgeführt. Die Analysen zeigen, dass sowohl ein- als auch mehrsprachige Kinder die Kongruenz eher auf konzeptueller Basis beurteilen, weniger auf sprachlicher Basis. Dabei konstruieren sie neue Kontexte, die die Annahme bzw. Ablehnung der Kongruenz plausibel machen. Die Ergebnisse werden diskutiert und sprachdidaktische Schlussfolgerungen gezogen.

2000 ◽  
Vol 208 (1-2) ◽  
pp. 91-109 ◽  
Author(s):  
Johannes Engelkamp
Keyword(s):  

Zusammenfassung: In diesem Artikel werden Entwicklungen bei der Erforschung des episodischen Erinnerns dargestellt und es wird deutlich gemacht, welchen Beitrag hierzu deutsche Forschung geleistet hat. Im Mittelpunkt der Darstellung steht das Konstrukt informationsspezifischer Gedächtnissysteme, bei dem auf eine Trennung von Kurz- und Langzeitgedächtnissystemen zur Erklärung episodischen Erinnerns verzichtet wird, sowie die Unterscheidung zwischen itemspezifischer und relationaler Information. Der Kern des Konstruktes von informationsspezifischen Gedächtnissystemen ist die Unterscheidung zwischen mehreren modalitätsspezifischen Systemen und einem amodal-konzeptuellen System. Es wird gezeigt, daß die Annahme der Speicherung modalitätsspezifischer neben konzeptueller Information zur Erklärung episodischen Erinnerns unverzichtbar ist und daß diese Unterscheidung die Annahme von itemspezifischer und relationaler Information modifiziert. Während relationale Information, die sich auf konzeptuelles Wissen bezieht, von modalitätsspezifischen Prozessen unabhängig ist, wird die Enkodierung und der Abruf itemspezifischer Information von modalitätsspezifischen Prozessen differentiell beeinflußt.


Author(s):  
Johannes Engelkamp
Keyword(s):  

Zusammenfassung. In diesem Artikel werden Entwicklungen bei der Erforschung des episodischen Erinnerns dargestellt und deutlich gemacht, welchen Beitrag hierzu deutsche Forschung geleistet hat. Charakteristisch für das Erinnern episodischer Information ist, daß die Episode nur einmal erfahren wird und nicht mehrmals wie in “multitrial learning”-Experimenten. Die Darstellung orientiert sich an drei Unterscheidungen, die bei der Erforschung des episodischen Erinnerns eine bedeutsame Rolle spielen. Dies sind die Unterscheidungen: modalitätsspezifisch-amodal (= konzeptuell), itemspezifischrelational und automatisch-kontrolliert. Der Unterscheidung zwischen modalitätsspezifischer und amodal konzeptueller Information wird die größte Bedeutung beigemessen. Es wird gezeigt, daß die Annahme der Speicherung modalitätsspezifischer neben konzeptueller Information unverzichtbar ist und daß diese Unterscheidung die Annahmen zu den beiden anderen Dichotomien moduliert. Während relationale Information, die sich auf konzeptuelles Wissen bezieht, von modalitätsspezifischen Prozessen unabhängig ist, wird die Enkodierung und der Abruf itemspezifischer Information von modalitätsspezifischen Prozessen differentiell beeinflußt. Die Unterscheidung automatisch-kontrolliert ist zwar offensichtlich wichtig, aber begrifflich und operational am schwierigsten zu fassen. Ihr wird bei der Analyse von Abrufprozessen mehr Aufmerksamkeit geschenkt als bei der Beschäftigung mit Enkodierprozessen. Die bedeutsamsten methodischen Fortschritte wurden im Zusammenhang mit den Prozessen beim Wiedererkennen erzielt.


2017 ◽  
Vol 6 (4) ◽  
pp. 191-198
Author(s):  
Katrin Liebers ◽  
Beate Heger

Zusammenfassung. Frühe Literalität stellt einen ersten wichtigen Schritt auf dem Weg zur Schriftkultur einer Gesellschaft dar und wird lange vor dem Schulanfang erworben. Anhand einer Längsschnittstudie mit drei Messzeitpunkten (nconst= 430) werden Aspekte des multidimensionalen Konstrukts früher Literalität, wie das konzeptuelle Wissen über Schrift, das prozedurale Wissen sowie das erste Lesen und Schreiben vom Beginn des letzten Kindergartenjahres an bis in das erste Schuljahr hinein deskriptiv erfasst. Dabei zeigen sich zu Beginn des letzten Kindergartenjahres ein umfangreiches konzeptuelles Wissen sowie ein beginnendes prozedurales Wissen, das sich bis zum Schulanfang rasch weiterentwickelt. In Messwiederholungsmodellen werden Interaktionen von Wissenszuwachs über die Zeit und Geschlecht untersucht. Der spätere schulische Vorteil der Mädchen im Lesen ( Valtin, Wagner & Schwippert, 2005 ) deutet sich nach dem Schulanfang bereits an, ist aber noch nicht substanziell ausgeprägt. Die Befunde sprechen dafür, gendersensitive Angebote für den Elementar- und Primarbereich zu konzipieren und evaluieren.


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