scholarly journals Die brasilianische Mittelschicht und der Archetyp des Klassenvorurteils

Author(s):  
Daniel Florence Giesbrecht

Dieser Artikel zielt darauf ab, eine historische Rekonstitution zu erarbeiten, aus der Langzeitserie, der Bildung der brasilianischen Mittelschicht und auch ihrem Archetyp us-Klassenvorurteile. Wir nutzten als Ausgangspunkt für unsere Reflexion die Tatsache, dass Brasilien mehr als dreihundert Jahre Sklaverei lebte, die die Fülle eines rassistischen Imaginären vermachte, was zu voreingenommenen Praktiken führte und zu afronachkommenden Bevölkerungsgruppen eingebürgert wurde, abgesehen davon, dass es sich auf den armen Bürger im Allgemeinen ausgedehnt hatte. Wir versuchen, die untersuchten Objekte auf historistische Weise mit den soziologischen Konzepten der Sozialisation in Beziehung zu setzen, neben der Charakterisierung der bürgerlichen Ideen der Mittelschicht und der brasilianischen Eliten aus der Geschichte der Mentalitäten. Wir beabsichtigen, zu einem besseren Verständnis der Hindernisse beizutragen, die durch das Fehlen von Andersseinpraktiken in den täglichen sozialen Beziehungen entstehen. Schlagworte: Soziale Klasse, Vorurteile, Sklaverei, soziale Ausgrenzung, Andersartigkeit.

Author(s):  
Christian Huber ◽  
Philipp Nicolay ◽  
Simone Weber

ZusammenfassungSchulleistungen und soziale Integration sind im deutschen Schulsystem eng miteinander verbunden. Unklar ist, welche Rolle die Leistungs- und Verhaltensheterogenität für diesen Zusammenhang spielt. Vertreter*innen eines klassischen sozialpsychologischen Zugangs sagen für eine hohe Leistungs- und Verhaltensheterogenität eine Erhöhung des Risikos auf soziale Ausgrenzung (Risikohypothese) voraus, Vertreter*innen eines inklusionspädagogischen Zugangs eine Schutzfunktion (Schutzhypothese). Die vorliegende Studie untersucht, inwieweit die Leistungs- und Verhaltensheterogenität den Zusammenhang zwischen einem Förderbedarf in den Bereichen Lernen/Verhalten und sozialer Integration moderiert und ob die Richtung dieses Modertoreffekt im Sinne der Schutz- oder der Risikohypothese gedeutet werden kann. Hierzu wurden N = 1352 Grundschüler*innen in drei unterschiedlich heterogenen Schulsystemen (jahrgangsgetrennt, 1/2/3/4; teilweise jahrgangsübergreifend, 1–2/3–4; jahrgangsübergreifend, 1–4) in einer Querschnittstudie untersucht. Erhoben wurden, neben der sozialen Integration, Informationen über einen besonderen Förderbedarf in den Bereichen Lernen und Verhalten und Schulleistung. Das Schulsystem ging als unabhängige Variable auf Level 2, der Förderbedarf als unabhängige Variable auf Level 1 und die soziale Integration als abhängige Variable in die mehrebenenanalytische Auswertung ein. Analog zu bisher vorliegenden Befunden wurde ein signifikanter Haupteffekt beider Förderbedarfe auf die soziale Integration gefunden. Ferner zeigten vier von sechs Cross-Level-Effekten für den Förderbedarf Lernen Hinweise auf eine Gültigkeit der Schutzhypothese, kein Cross-Level-Effekt war im Sinne der Risikohypothese interpretierbar. Dieser Befund war nicht auf den Förderbedarf Verhalten übertragbar. Die Ergebnisse legen nahe, dass sich der Zusammenhang zwischen sozialer Integration und Förderbedarf Lernen mit zunehmender Leistungs- und Verhaltensheterogenität abschwächt. Gleichzeitig zeigte sich in den stark heterogenen Lerngruppen ein insgesamt erhöhtes Ausgrenzungsrisiko aller Schüler*innen unabhängig ihres Förderbedarfs. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass sich für Schüler*innen mit erhöhtem Förderbedarf Lernen im jahrgangsübergreifenden Lernen eine höhere Chance für eine gute soziale Integration einstellen könnte.


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