latente tuberkulose
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Pneumologie ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
L. V. Dwenger ◽  
N. Funke ◽  
P. Stephany ◽  
I. Suarez ◽  
G. A. Wiesmüller ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Im Rahmen der Tuberkulosekontrolle und der End-TB-Strategie der WHO werden in Deutschland Kontaktpersonen von Tuberkulosepatienten auf eine mögliche latente Tuberkulose-Infektion (LTBI) untersucht. Die Aktivierung einer LTBI trägt einen erheblichen Anteil der neugemeldeten Tuberkulose-Fälle in Niedrig-Inzidenz-Ländern wie Deutschland bei. Deshalb ist es ein Ziel, Fälle von LTBI zu entdecken und durch chemopräventive Behandlung zukünftige, postprimäre, aktive Tuberkulosen zu verhindern. In Deutschland wird die Rate von LTBI unter Kontaktpersonen von an Tuberkulose Erkrankten nicht systematisch erfasst. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diese Datenlücke für die Stadt Köln zu schließen. Die TB-Inzidenz in Köln betrug in den letzten Jahren ca. 9/100 000 Einwohner. Im Weiteren werden Risikofaktoren für eine LTBI beschrieben und die geltenden Einschlusskriterien für die Umgebungsuntersuchung bei Tuberkulose unter Routinebedingungen in Deutschland reevaluiert. Material und Methoden Die retrospektive Kohortenstudie untersucht für die Periode 07/2012 bis 12/2016 die Rate an LTBI-Diagnosen unter Kontaktpersonen von an Lungentuberkulose erkrankten Personen im Zuständigkeitsbereich des Kölner Gesundheitsamtes sowie Faktoren, die das LTBI-Infektionsrisiko von Kontaktpersonen erhöhen. Im Rahmen der Studie wurden die Risikofaktoren Geschlecht, Alter, Art der Exposition (häusliches Umfeld/Arbeitsplatz) sowie die Kontagiosität des Indexpatienten auf ihren Einfluss auf das Infektionsrisiko bei latenter Tuberkulose berücksichtigt.Die Diagnose der latenten Tuberkulose wurde bei einem positiven Interferon-gamma Release Assay und fehlenden Zeichen einer aktiven Tuberkulose gestellt. In die Untersuchung wurden Kontaktpersonen eingeschlossen, die kumulativ eine zuvor definierte Mindestgesamtkontaktzeit zu einem Tuberkulosepatienten hatten, zum Untersuchungszeitpunkt mindestens 5 Jahre alt und in Köln gemeldet waren. Die statistische Auswertung erfolgte deskriptiv als absolute und relative Häufigkeit bei einem Signifikanzniveau von p ≤ 0,05. Die analytische Auswertung wurde mit univariater und multivariater logistischer Regression durchgeführt. Die Variablen, die sich in der Deskription als signifikant herausgestellt hatten, wurden zunächst univariat auf einen signifikanten Einfluss geprüft und bei statistisch signifikantem Ergebnis in das multivariate Modell eingeschlossen. Ergebnisse Von insgesamt 3862 IGRA-Untersuchungen unter Kontaktpersonen erfüllten 2834 Fälle die Einschlusskriterien. Im Median wurden 7 Kontaktpersonen pro Indexpatient gemeldet. 12,5 % des Untersuchungskollektives wurden positiv auf LTBI getestet. Bei Kontaktpersonen mikroskopisch offener Indexpatienten lag die Positivitätsrate bei 11,4 %, bei kulturell offenem, aber mikroskopisch negativem Indexpatient bei 14,3 %. Außerdem konnte gezeigt werden, dass das männliche Geschlecht (OR = 1,95), Alter ≥ 50 Jahre (OR = 1,8) und die Exposition im Haushalt (OR = 2,37) das LTBI-Infektionsrisiko erhöhten. Schlussfolgerung Unter Anwendung der DZK-Kriterien lag die Positivitätsrate der IGRA-Testung und die Diagnosestellung LTBI unter Kontaktpersonen in der vorliegenden Untersuchung mit 12,5 % niedriger als in anderen ähnlichen Studien. Die in der Kohorte identifizierten Faktoren für ein erhöhtes Risiko einer LTBI bestätigen bekannte Konstellationen. Die signifikant höhere Positivitätsrate unter Kontaktpersonen mikroskopisch negativer, aber kulturell positiver Indexpatienten (p = 0,033) unterstreicht die Notwendigkeit, auch in dieser Gruppe eine ausführliche Kontaktuntersuchung durchzuführen.











2017 ◽  
Vol 42 (04) ◽  
pp. 254-256
Keyword(s):  

Vor Behandlung rheumatologischer Erkrankungen mit Biologika muss eine aktive oder latente Tuberkulose ausgeschlossen werden. Darüber hinaus empfehlen Fachgesellschaften auch bei erstem negativem Test dessen Wiederholung in etwa jährlichen Abständen. Bislang haben aber nur wenige Studien untersucht, wie häufig tatsächlich unter der Behandlung mit Biologika eine Konversion dieser Tests auftritt. Mediziner aus Neapel legen jetzt Zahlen dazu vor.







2017 ◽  
Vol 17 (04) ◽  
pp. 256-258
Author(s):  
P. Kaiser-Labusch

ZusammenfassungMindestens 250 000 Flüchtlingskinder sind in den letzten beiden Jahren nach Deutschland migriert. Rechtliche Rahmenbedingungen und Empfehlungen aus kinderärztlicher Sicht zu den Inhalten der Basisuntersuchung bei Kindern werden erläutert mit Schwerpunkt auf Tuberkulosescreening, latente Tuberkulose und Impfstrategie. Durch die beengten Unterkunftsverhältnisse gibt es eine erhöhte Prävalenz z. B. von Scabies. Bei einer vermutlich erhöhten Prävalenz der Kolonisation mit multiresistenten Erregern (MRE) ist ein Screening für den stationären Bereich empfohlen. Die vermutlich höhere Kolonisationsrate mit Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA), z. B. bei Haut- und Weichteilinfektionen, muss für eine antibiotische Therapie berücksichtigt werden. Geflüchtete Kinder stellen keine „Gefahr“ für die deutsche Wohnbevölkerung dar und haben meist die gleichen Infektionserkrankungen wie ihre deutschen Altersgenossen, v. a. Atemwegs- und Durchfallerkrankungen.



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