statistische auswertung
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212
(FIVE YEARS 33)

H-INDEX

8
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Author(s):  
Norman Wildmann ◽  
Martin Hagen ◽  
Thomas Gerz

<p>Der Forschungspark Windenergie WiValdi wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und seinen Partnern im Forschungsverbund Windenergie entwickelt. Der Standort Krummendeich im Landkreis Stade befindet sich in unmittelbarer Nähe, südöstlich der Elbmündung in die Nordsee. Dementsprechend sind die meteorologischen Bedingungen in der atmosphärischen Grenzschicht dort, je nach Wetterlage und Windrichtung, ähnlich der maritimen Grenzschicht in der deutschen Bucht, oder auch typisch für flaches, heteorogenes Gelände in der norddeutschen Tiefebene. Seit November 2020 und somit für einen Zeitraum von mehr als einem Jahr, sind am Standort ein weitreichendes Doppler-Windlidar (DWL) und ein Mikrowellenradiometer (MWR) installiert, um Vertikalprofile von Windgeschwindigkeit, -richtung, Temperatur und Luftfeuchte zu messen. Eine gute Verfügbarkeit von Daten in Nabenhöhe (ca. 100 m) der zu installierenden Windenergieanlagen (WEA) mit nahezu 90% für DWL und 80% für MWR wurden erreicht. Wir präsentieren eine statistische Auswertung der Daten in Bezug auf die Windressource im Vergleich zu historischen Daten des Neuen Europäischen Windatlas (NEWA), welcher mesoskalische Simulationen für einen Zeitraum von 2011-2018 bereitstellt. Eine weitgehende Übereinstimmung der Messdaten mit den Modelldaten ist gegeben, wobei das Jahr 2021 durch häufige Passagen von Tiefdruckgebieten, vor allem in den Monaten März bis August, eine Überrepräsentation von Nordwestströmungen aufweist. Darüber hinaus wird eine Analyse vorgestellt, welche insbesondere die für Lasten an WEA wichtigen Größen der Windscherung und -drehung der atmosphärischen Stabilität in Form des Gradienten der potentiellen Temperatur in der Grenzschicht gegenüberstellt. Es wird gezeigt, dass, entsprechend ähnlicher Analysen in der deutschen Bucht, eine Häufung von Situationen mit hoher thermischer Stabilität und damit einhergehend größerer Windscherung und -drehung vor allem bei ablandigem Wind aus Südwest bis Ost auftritt. Nordwestströmungen sind wesentlich seltener stabil geschichtet. Die stabile nächtliche Grenzschicht führt in großer Häufigkeit, d.h. in etwa 55% der Tage, zu nächtlichen Strahlströmungen (Low-level Jets, LLJ). Diese LLJ verstärken zusätzlich die Windscherung und -drehung in der Rotorebene der WEA. Die kombinierten Messungen von DWL und MWR zeigen, dass ihre Höhe und Ausprägung wiederum stark von der thermischen Stabilität abhängig sind.</p> <p> </p>


Author(s):  
Michael Hein ◽  
Thomas Tobie ◽  
Karsten Stahl

ZusammenfassungIm Rahmen dieses Beitrags wird ein Vorgehensmodell zur Planung und Durchführung von verkürzten Lebensdauertests bei Zahnradgetrieben vorgestellt, um einen zuverlässigen Betrieb zu ermöglichen. Die Methodik wurde im Hinblick auf die üblicherweise auftretende Lastkollektivbelastung hergeleitet, ist aber ebenso auf Einstufenbelastungen, wie sie häufig in Prüfläufen verwendet werden, anwendbar.Das allgemeine Vorgehen ist in zwei Schritte gegliedert. Zunächst erfolgt eine Raffung des zu Grunde liegenden Lastkollektiv unter Beibehaltung des maßgeblichen Schadensmechanismus. Anschließend werden die Versuche unter den Gesichtspunkten statistische Auswertung, detaillierte Lebensdauerberechnung und Werkstoffanalyse geplant und ausgewertet. Im Rahmen dieses Beitrags wird besonders die statistische Auswertung betrachtet, welche auch eine Abschätzung der Zuverlässigkeit von Zahnradgetrieben bei Lastkollektivbelastung ermöglicht.


2021 ◽  
Vol 29 ◽  
pp. 131-151
Author(s):  
Georg Schuppener

Der Beitrag untersucht, welche Rolle die Thematik Heimat in Wahlprogrammen der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) spielt. Dafür wird ein Korpus von Wahlprogrammen aus den Jahren 2016 bis 2020 zugrunde gelegt. Zunächst wird gezeigt, dass dem Thema Heimat in den untersuchten Programmen eine hohe Bedeutung zugemessen wird. Eine statistische Auswertung der Vorkommenshäufigkeiten zeigt aber auch eine starke Differenzierung innerhalb des Korpus. Erkennbar wird eine Prävalenz der Heimat-Thematik in den Programmen aus den süddeutschen und ostdeutschen Flächenländern. Ferner kann gezeigt werden, dass von AfD der Begriff Heimat in einem geschlossenen Verständnis verwendet wird. Mit diesem Konzept wird Heimat gegen Migration positioniert. Andererseits werden Heimat-Diskurse genutzt, um die Rückführung bzw. das Fernhalten von Migranten zu motivieren. Xenophobe Botschaften werden mit Heimat-Diskursen euphemistisch dargestellt. Abschließend werden zum Vergleich Programme von CDU und Bündnis90/Die Grünen betrachtet. Dabei wird – anders als bei der AfD – ein offenes und integratives Heimat-Verständnis festgestellt.


Author(s):  
B. Lampert ◽  
S. Hornung ◽  
J. Glaser

Zusammenfassung Ziel/Hintergrund. Die Studie erforscht den Zusammenhang von Detached Concern (DC) als emotionsregulierende Ressource in der Interaktion mit Klienten, und dem subjektiven Wohlbefinden von Beschäftigten in der Humandienstleistung. Untersucht werden die vermittelnden Rollen von beruflicher Selbstwirksamkeit und Sinnerfüllung in der Arbeit als zentrale individuelle Arbeitsressourcen. Fragestellung Angenommen wird, dass eine empathische Arbeitsweise, welche die Klientenbeziehung in den Vordergrund stellt, sowie eine hinreichende persönliche Abgrenzung, vermittelt über erhöhte Selbstwirksamkeit und Sinnerleben zum Wohlbefinden beitragen. Methode Daten von N = 527 Beschäftigten im Gesundheits-, Lehr- und Sozialwesen entstammen einer querschnittlichen Online-Fragebogenstudie. Alle Konstrukte wurden mit validierten und reliablen Skalen erhoben. Die DC-Skala für Humandienstleistungsberufe unterscheidet empathische Anteilnahme und Abgrenzungsfähigkeit. Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS und Process als getrennte sowie moderierte serielle Mediationsanalysen für die beiden DC-Komponenten. Ergebnisse Hypothesenkonform wurden positive Zusammenhänge zwischen DC und Wohlbefinden statistisch seriell über berufliche Selbstwirksamkeit und Sinnerfüllung vermittelt. Weiterhin konnte ein Interaktionseffekt der beiden DC-Komponenten auf die Selbstwirksamkeit im Rahmen der seriellen Mediation nachgewiesen werden. Schlussfolgerungen Beide DC-Komponenten erfüllen wichtige emotionsbezogene Funktionen, um im Arbeitsalltag mit Klienten Selbstwirksamkeit und Sinnhaftigkeit zu erleben. Diese Zusammenhänge können als förderliche Quelle für das Wohlbefinden wirksam werden. Bewusstseinsbildung und Training einer reflexiven DC-Haltung sollten in der Ausbildung von Dienstleistern integriert werden.


Pneumologie ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
L. V. Dwenger ◽  
N. Funke ◽  
P. Stephany ◽  
I. Suarez ◽  
G. A. Wiesmüller ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Im Rahmen der Tuberkulosekontrolle und der End-TB-Strategie der WHO werden in Deutschland Kontaktpersonen von Tuberkulosepatienten auf eine mögliche latente Tuberkulose-Infektion (LTBI) untersucht. Die Aktivierung einer LTBI trägt einen erheblichen Anteil der neugemeldeten Tuberkulose-Fälle in Niedrig-Inzidenz-Ländern wie Deutschland bei. Deshalb ist es ein Ziel, Fälle von LTBI zu entdecken und durch chemopräventive Behandlung zukünftige, postprimäre, aktive Tuberkulosen zu verhindern. In Deutschland wird die Rate von LTBI unter Kontaktpersonen von an Tuberkulose Erkrankten nicht systematisch erfasst. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diese Datenlücke für die Stadt Köln zu schließen. Die TB-Inzidenz in Köln betrug in den letzten Jahren ca. 9/100 000 Einwohner. Im Weiteren werden Risikofaktoren für eine LTBI beschrieben und die geltenden Einschlusskriterien für die Umgebungsuntersuchung bei Tuberkulose unter Routinebedingungen in Deutschland reevaluiert. Material und Methoden Die retrospektive Kohortenstudie untersucht für die Periode 07/2012 bis 12/2016 die Rate an LTBI-Diagnosen unter Kontaktpersonen von an Lungentuberkulose erkrankten Personen im Zuständigkeitsbereich des Kölner Gesundheitsamtes sowie Faktoren, die das LTBI-Infektionsrisiko von Kontaktpersonen erhöhen. Im Rahmen der Studie wurden die Risikofaktoren Geschlecht, Alter, Art der Exposition (häusliches Umfeld/Arbeitsplatz) sowie die Kontagiosität des Indexpatienten auf ihren Einfluss auf das Infektionsrisiko bei latenter Tuberkulose berücksichtigt.Die Diagnose der latenten Tuberkulose wurde bei einem positiven Interferon-gamma Release Assay und fehlenden Zeichen einer aktiven Tuberkulose gestellt. In die Untersuchung wurden Kontaktpersonen eingeschlossen, die kumulativ eine zuvor definierte Mindestgesamtkontaktzeit zu einem Tuberkulosepatienten hatten, zum Untersuchungszeitpunkt mindestens 5 Jahre alt und in Köln gemeldet waren. Die statistische Auswertung erfolgte deskriptiv als absolute und relative Häufigkeit bei einem Signifikanzniveau von p ≤ 0,05. Die analytische Auswertung wurde mit univariater und multivariater logistischer Regression durchgeführt. Die Variablen, die sich in der Deskription als signifikant herausgestellt hatten, wurden zunächst univariat auf einen signifikanten Einfluss geprüft und bei statistisch signifikantem Ergebnis in das multivariate Modell eingeschlossen. Ergebnisse Von insgesamt 3862 IGRA-Untersuchungen unter Kontaktpersonen erfüllten 2834 Fälle die Einschlusskriterien. Im Median wurden 7 Kontaktpersonen pro Indexpatient gemeldet. 12,5 % des Untersuchungskollektives wurden positiv auf LTBI getestet. Bei Kontaktpersonen mikroskopisch offener Indexpatienten lag die Positivitätsrate bei 11,4 %, bei kulturell offenem, aber mikroskopisch negativem Indexpatient bei 14,3 %. Außerdem konnte gezeigt werden, dass das männliche Geschlecht (OR = 1,95), Alter ≥ 50 Jahre (OR = 1,8) und die Exposition im Haushalt (OR = 2,37) das LTBI-Infektionsrisiko erhöhten. Schlussfolgerung Unter Anwendung der DZK-Kriterien lag die Positivitätsrate der IGRA-Testung und die Diagnosestellung LTBI unter Kontaktpersonen in der vorliegenden Untersuchung mit 12,5 % niedriger als in anderen ähnlichen Studien. Die in der Kohorte identifizierten Faktoren für ein erhöhtes Risiko einer LTBI bestätigen bekannte Konstellationen. Die signifikant höhere Positivitätsrate unter Kontaktpersonen mikroskopisch negativer, aber kulturell positiver Indexpatienten (p = 0,033) unterstreicht die Notwendigkeit, auch in dieser Gruppe eine ausführliche Kontaktuntersuchung durchzuführen.


2021 ◽  
Author(s):  
R. J. Seemann ◽  
◽  
P. Melcher ◽  
C. Eder ◽  
J. Deckena ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Das chirurgische Aufklärungsgespräch stellt eine komplexe Herausforderung dar und ist als Lernziel im Nationalen Kompetenzbasierter Lernzielkatalog Medizin verankert. Die wenigen bestehenden Lehrformate sind uneinheitlich und aufwändig; insbesondere juristische Implikationen nehmen im Studium wenig Raum ein, obwohl sie mit Inkrafttreten des Patientenrechtegesetzes vermehrt in den Fokus gerückt sind und u. a. bei Regressverfahren eine wichtige Rolle spielen. Ziel der Arbeit Ziel war eine Ermittlung des Wissensstandes von Medizinstudierenden zu den rechtlichen Aspekten des chirurgischen Aufklärungsgespräches auf Basis einer juristischen Analyse des Patientenrechtegesetzes. Dieses wurde auf Implikationen für die Lehre im Medizinstudium überprüft. Material und Methoden Nach Analyse von Gesetz und Rechtsprechung wurden Multiple-Choice-Fragen zu den rechtlichen Aspekten des chirurgischen Aufklärungsgespräches erstellt und im Sinne einer Querschnittsanalyse im Progress Test Medizin platziert. Es erfolgte die deskriptive statistische Auswertung der Ergebnisse bei Berliner Medizinstudierenden. Ergebnisse Es wurden die Antworten von 2625 (Wintersemester 2018/19) und 2409 (Sommersemester 2019) Berliner Studierenden ausgewertet. Bei den Fragen zur Art aufzuklärender Prozeduren sowie der Bedenkzeit nahm die Anzahl Studierender, die die Frage korrekt beantwortete, über die Zeit zu, erreichte jedoch nicht den Vergleichswert aller Fragen des Progress Test Medizin. Bei den Fragen zu den notwendigen Inhalten wählten, unabhängig vom Ausbildungsstand, zwischen 30 und 60 % die korrekte Antwort, eine Zunahme korrekter Antworten über die Zeit war nicht zu sehen. Diskussion In der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass bei Medizinstudierenden über alle Semester hinweg Unsicherheiten bezüglich der juristischen Aspekte des Aufklärungsgespräches bestehen. Der gesetzliche Rahmen lässt allerdings Raum für neue Lehrformate wie der hier erstmals vorgestellten „Co-Aktion“: der Studierende führt die Aufklärung eines Patienten selbstständig, unter Aufsicht und Verantwortung des behandelnden Arztes, durch.


2021 ◽  
Author(s):  
◽  
Tim Florian Weis

In der vorliegenden Studie sollte der Einfluss eines systematischen Krafttrainings auf die ergonomische Arbeitsweise und die ergonomische Risikobeurteilung von Zahnärzten und Zahnmedizinischen Fachangestellten anhand objektiver Daten untersucht werden. Dafür wurden 22 Probanden rekrutiert. An der Studie nahmen 13 ZÄ, 7 ZFAs und 2 Studenten der Zahnmedizin teil. Als Einschlusskriterium wurden Beschwerden im Rücken- und/oder Nacken- und/oder Schulterbereich innerhalb der letzten zwölf Monaten definiert. In den Einrichtungen des Instituts für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Umweltmedizin des Universitätsklinikums Frankfurt am Main (Deutschland) fanden biomechanische Prä- und Postmessungen der ergonomischen Arbeitsweise statt. Die Messungen erfolgten mit dem inertialen Messsystem MVN BIOMECH Link der Firma XSens (Enschede, Niederlande). Die Probanden arbeiteten während der Messung an einer ihnen vertrauten Behandlungseinheit und behandelten am Phantomkopf in einer ihrer Fachrichtung entsprechenden Behandlungssimulation bestehend aus praxisnahen zahnmedizinischen Aufgaben. Zwischen der Prä- und Postmessung absolvierten die Probanden eine 10- bis 12-wöchige, systematische Krafttrainingsintervention mit zwei einstündigen Trainingseinheiten pro Woche. Für das Training wurden Übungen zur Kräftigung der stabilisierenden Haltemuskulatur ausgewählt, insbesondere im Rücken, Nacken, Schultern und Rumpf, entsprechend den vorherrschenden Regionen muskuloskelettaler Beschwerden unter ZÄ und ZFAs. Das Training wurde in Kleingruppen von den Untersuchern betreut. Die erhobenen kinematischen Daten der biomechanischen Messungen wurden im Programm Matlab (MATrix LABoratory) auf Grundlage der gemessenen Gelenkwinkel und -positionen sowie des angepassten RULA Arbeitsbogens ausgewertet. Die statistische Auswertung erfolgte mit den Programmen BiAS Version 11.12 (Epsilon Verlag, Darmstadt, Deutschland, 2020) und IBM SPSS Statistics Version 26 (IBM, New York, USA, 2019). Die erhobenen RULA Parameter wurden mit dem Wilcoxon-Matched-Pairs Test statistisch ausgewertet. Die erhobenen Gelenkwinkel wurden mithilfe des Systematic Parametric Mapping statistisch überprüft. Das Signifikanzniveau lag bei 5%. Die vorliegende Studie konnte anhand objektiver Daten die Ergebnisse vorheriger Autoren bestätigen, dass ZÄ und ZFAs oftmals mit vorgebeugtem Nacken und Oberkörper arbeiten, während diese z.T. zusätzlich noch rotiert und/oder seitlich gebeugt sind. Besonders der Nacken weicht bei der Arbeit stark von einer neutralen Haltung ab. Mit den oberen Extremitäten arbeiten die Behandler oftmals asymmetrisch. Der rechte Oberarm ist stärker angehoben und abduziert als der linke und weicht stärker von einer neutralen Haltung ab. Mit den Unterarmen arbeiten ZÄ und ZFAs oftmals exzentrisch über die Körpermitte hinaus bzw. außerhalb ihrer Körpermitte. Die Handgelenke sind zumeist stark angewinkelt und zeigen eine deutliche Radialdeviation. Die ergonomische Arbeitsweise von zahnmedizinischem Personal konnte anhand dieser Studie als gesundheitlich hoch risikobehaftet eingestuft werden. Besonders die Nackenregion, die Unterarme sowie die beiden Handgelenke konnten anhand der objektiven Daten als Risikobereiche ausgemacht werden. Der Einfluss des systematischen Krafttrainings wurde im Prä-Post-Vergleich anhand der kinematischen Daten überprüft. Die gemessenen Gelenkwinkel und -positionen zeigten sich nach der Trainingsintervention größtenteils unverändert oder zeigten keine Verbesserung hin zu neutralen Gelenkwinkeln. Dies suggeriert, dass ein 10-12 wöchiges systematisches Krafttraining nicht oder nur begrenzt zu einer aufrechteren, entspannten und symmetrischeren Arbeitshaltung führt wie sie für die zahnmedizinischen Berufe gefordert wird. Der Einfluss des systematischen Krafttrainings wurde ebenfalls bezüglich der ergonomische Risikobeurteilung durch RULA im Prä-Post-Vergleich überprüft. Für die Gesamtbewertung der Arbeitsweise konnte statistisch keine signifikante (p≥ 0,05) Veränderung und deskriptiv keine Verbesserung nachgewiesen werden. Auch im Vergleich der ergonomischen Risikobeurteilung der einzelnen Körperregionen zeigte nur der Nacken eine statistisch signifikante Veränderung (p ≤ 0,05). Für ihn konnte bestätigt werden, dass ein systematisches Krafttraining zu einer wenn auch geringen verbesserten objektiven Bewertung der ergonomischen Arbeitsweise und weniger Arbeitszeit in gesundheitlich riskanten ergonomischen Arbeitsweisen führt. Mit dieser Studie konnte anhand objektiver Daten das hohe gesundheitliche Risiko zahnmedizinischer Berufe und ihrer ergonomischen Arbeitsweise bestätigt werden. Ein systematisches 10- bis 12-wöchiges Krafttraining zeigte zumeist keinen Einfluss bzw. keine Verbesserung bezüglich der ergonomischen Arbeitsweise. Die Studienergebnisse stellen in Frage, in wie fern sich die Arbeitshaltung in zahnärztlichen Berufen durch verhaltenspräventive Maßnahmen wie körperliches Training beeinflussen lassen.


2021 ◽  
Author(s):  
◽  
Anna-Maria Lübbehüsen

Hintergrund Die Verankerung der Kompetenzorientierung und die Betonung der praktisch-klinischen Ausbildung im Rahmen des Medizinstudiums sind zentrale Punkte in den Neuerungen der Ärztlichen Approbationsordnung. Mit der Entwicklung des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs Medizin (NKLM) ist ein Rahmenwerk erstellt und verabschiedet worden, das die Inhalte des gesamten Medizinstudiums in Deutschland abbilden und eine Implementierung kompetenzorientierter Lernziele an den Fakultäten forcieren soll. Um diesem Ziel gerecht zu werden, müssen bereits an den Fakultäten vorhandene Lehrveranstaltungen mit dem NKLM abgeglichen und im Rahmen eines Curriculum Mappings kartiert werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher die Kartierung der im Frankfurter Blockpraktikum Chirurgie erlernten Kompetenzen im Sinne eines Curriculum Mappings in Anlehnung an die im NKLM formulierten Lernziele. Zudem wurde folgenden Fragestellungen nachgegangen: Welcher Umfang kompetenzorientierter Lernziele kann Studierenden in einem zweiwöchigen Praktikum Chirurgie vermittelt werden? Wie ist die Vermittlung der einzelnen Kapitel des NKLM im Blockpraktikum Chirurgie gewichtet? Gibt es Unterschiede der erreichten Lernziele in Abhängigkeit des Geschlechts der Studierenden, der besuchten Fachrichtung bzw. des besuchten Lehrkrankenhauses? Material und Methoden Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden Medizinstudierende im zweiten bzw. dritten klinischen Semester unmittelbar nach Abschluss ihres Blockpraktikums Chirurgie gebeten, unter Nutzung eines Online-Fragebogens anzugeben, welche der im NKLM formulierten Lernziele sie im zweiwöchigen Blockpraktikum Chirurgie gelernt haben. Somit konnte für jedes Kapitel dargestellt werden, zu welchem prozentualen Anteil die Lernziele dieses Kapitels erreicht worden sind. Zudem wurden die soziodemographischen Daten der Studierenden, die Fachrichtung des Blockpraktikums und das Lehrkrankenhaus erfasst. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Wilcoxon-Mann-Whitney Test und dem Kruskal-Wallis Test. Ergebnisse Insgesamt nahmen 81 Studierenden (28 Männer, 53 Frauen) aus dem 2. bzw 3. klinischen Semester an der Studie teil. Insgesamt wurden im zweiwöchigen Blockpraktikum Chirurgie 8,78 ± 5,10% (Min. 1,01%; Max. 29,84%) aller Lernziele von den Studierenden erreicht. Hierbei wurden anteilig die meisten Lernziele in den Kapiteln 5-11 (Abschnitt 1 „Ärztliche Rollen“) mit 29,92 ± 15,22% (Min. 0,00%; Max. 63,10%) vermittelt. Aus Abschnitt 2 („Medizinisches Wissen, klinische Fähigkeiten und professionelle Haltungen“) wurden vor allem die Lernziele der Kapitel 14b „Klinisch-praktische Fertigkeiten“ (15,49 ± 7,78% (Min. 0,00%; Max. 41,30%) und 14c „Ärztliche Gesprächsführung“ (22,98 ± 16,47% (Min. 0,00%; Max. 70,69%) von den Studierenden erreicht. Männer geben durchschnittlich an, mehr Lernziele erreicht zu haben als Frauen (9,84% vs. 8,22%; p=0.104731). Weiterhin haben Studierende, die ihr Praktikum in einem Lehrkrankenhaus mit weniger als 100 chirurgischen Bettenplätzen (10,60 ± 6,75%; Min. 2,33%; Max. 29,84%) oder in einer Rotation (9,95 ± 6,67%; Min. 1,90%; Max. 29,84%) durch mehrere Fachrichtungen absolvierten, angegeben mehr Lernziele erreicht zu haben als andere Studierende insgesamt. Schlussfolgerung Das zweiwöchige Blockpraktikum Chirurgie in Frankfurt kann den Studierenden (im Hinblick auf die Gesamtdauer des Medizinstudiums) einen großen Anteil der im NKLM formulierten Lernziele vermitteln. Vor allem die Lernziele der „Ärztlichen Rollen“ und der „klinisch-praktischen Fertigkeiten“ werden erlernt. Die Vermittlung gelingt besonders umfangreich in kleineren Lehrkrankenhäusern. Trotzdem bietet das Blockpraktikum Chirurgie den Teilnehmer nur einen kleinen Einblick in den Fachbereich Chirurgie. Für die Vermittlung von spezifischen chirurgischen Fähigkeiten, Prinzipen chirurgischer Diagnostik und Therapie, sowie Aspekte der „Patientenzentrierten Gesundheitsversorgung“ sind andere Formate notwendig.


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