soziales handeln
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2021 ◽  
Vol 10 (2) ◽  
pp. 175-221
Author(s):  
Silke Fürst
Keyword(s):  

Die Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie benachbarte Disziplinen fragen zunehmend danach, wie soziales Handeln durch Daten bzw. digitale Spuren gemessen, ausgewertet und repräsentiert wird. Es gibt jedoch nur wenige Analysen dazu, wie die Kommunikations- und Medienforschung selbst in unterschiedlichen Formen solche nicht-wissenschaftlichen Nutzungsdaten verwendet. Dieser Beitrag zeigt, dass Nutzungsdaten von Technologie-, Daten-, Marktforschungs- und Medienunternehmen vielfach mit starker Intransparenz verbunden sind und von der Forschung oft nicht ausreichend hinterfragt und kontextualisiert werden. Über die Aussagekaft der verschiedenen Metriken und Rankings wird zu wenig kritisch diskutiert und auch die mit ihnen verfolgten kommerziellen Interessen und Strategien werden selten in den Blick genommen. Die vorliegende Analyse identifiziert und diskutiert fünf problematische Umgangsweisen mit nicht-wissenschaftlichen Nutzungsdaten: A) Mangelnde Einordnung der Aussagekraft von Nutzungsmetriken und -rankings, B) Mangelnde Einordnung von Rankings als strategische Unternehmensinstrumente, C) Unbegründete Inferenz von Nutzungsdaten auf Makro-Phänomene, D) Unkritische Übernahme von interessengeleiteten Superlativen und Generalisierungen und E) Verwendung von geschätzten Zahlen als gemessene Daten. Die Analyse dieser Problematiken wirft einen kritischen Blick auf die Kommunikations- und Medienforschung, die zum Teil mangelnde Sicherung von wissenschaftlicher Qualität und jüngste Entwicklungen im Wissenschaftssystem. Sie eröffnet zudem neue Fragen und Perspektiven, mit denen die Kommunikations- und Medienforschung einen wichtigen Beitrag leisten kann. Denn gerade in Gesellschaften, in denen Nutzungszahlen und -rankings omnipräsent sind und mächtige Unternehmen den Datenzugang weitgehend kontrollieren, ist ein kritischer Blick auf Nutzungsdaten unverzichtbar.


2020 ◽  
Vol 30 (1) ◽  
pp. 23-48
Author(s):  
Thilo Fehmel
Keyword(s):  

Zusammenfassung Solidarität und Konflikt: beides sind Formen sozialer Beziehungen, Formen wechselseitiger Bezugnahmen von Akteuren, die sich im gleichen Handlungsrahmen bewegen. Sowohl Konflikt als auch Solidarität entwickeln als Typen sozialen Handelns strukturierende Kraft. Nach außen ausgetragene kollektive Konflikte können die Gruppenkohäsion nach innen stärken. Solidarität wiederum ist in der Regel partikular, hat also Exklusionspotenzial, das unter bestimmten Bedingungen in Konflikte münden kann. Kurz: Konflikt führt zu Solidarität, und Solidarität führt zu Konflikt. Vor diesem Hintergrund ist es zu einfach, Konflikten ausschließlich sozial desintegrative und Solidarität ausschließlich sozial integrative Effekte zuzuschreiben. Stattdessen bedarf es eines sozialtheoretischen Modells, das in der Lage ist, Konflikt und Solidarität und ihr dynamisches Verhältnis zueinander abzubilden. Dieses Modell wird im vorliegenden Beitrag entwickelt. Es untersucht solidarisches wie auch konfliktives soziales Handeln auf struktureller, inhaltlicher und prozeduraler Ebene. Dabei spielen die Kontingenz und Variabilität von Solidarnormen und von Konfliktrahmen eine entscheidende Rolle. Solidaritätsmanagement als aktive Gestaltung des Verhältnisses von Solidarnormen und Konfliktrahmen ist empirischer Beobachtung zugänglich. Aus dem Wechselspiel von Solidarität(snormen) und Konflikt(rahmen) ergibt sich schließlich, was als Solidaritätskonflikt modelliert wird.


2020 ◽  
Author(s):  
Wolfgang Bonß ◽  
Oliver Dimbath ◽  
Ludwig Nieder ◽  
Helga Pelizäus ◽  
Andrea Maurer ◽  
...  

Soziologische Handlungstheorien im kompakten und vergleichenden Überblick - alle wichtigen Klassiker und Theorien werden in diesem Band vorgestellt. Handlungstheorien stehen im Zentrum der soziologischen Theorie. Dennoch geben die verschiedenen Theorien keine eindeutige Antwort auf die Frage, was soziales Handeln ist. Dieses didaktisch aufbereitete Lehrbuch ordnet das unübersichtliche Feld der Handlungstheorien. Diese Einführung stellt dabei die wichtigsten Handlungstheorien von David Hume und Max Weber über George H. Mead und Talcott Parsons bis James S. Coleman und Jürgen Habermas konzise und vergleichend vor und zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf. Das didaktische Konzept des Bandes, anhand von Leitfragen die einzelnen Positionen miteinander in Beziehung zu bringen, ist konsequent auf die Bedürfnisse eines vertiefenden Studiums der soziologischen Theorie zugeschnitten. Systematisch und didaktisch aufbereiteter Überblick über die wichtigsten soziologischen Handlungstheorien. Unverzichtbar für das Studium im Bereich soziologischer Theorie! Mit Lernkontrollfragen und kommentierten Literaturlisten.


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