Interkulturelles Forum der deutsch-chinesischen Kommunikation
Latest Publications


TOTAL DOCUMENTS

9
(FIVE YEARS 9)

H-INDEX

0
(FIVE YEARS 0)

Published By Walter De Gruyter Gmbh

2747-7495

Author(s):  
Xiaoqiao Wu

Zusammenfassung Die frühe chinesische Rezeption der Kinder- und Hausmärchen (KHM) der Brüder Grimm, die in das letzte Jahrzehnt der Qing-Dynastie fällt und bis zur 4. Mai-Bewegung 1919 (‌五四运动) dauerte, zeichnet sich durch eine auffallende Anonymität aus. Wegen der Ausblendung von Autoren- und unter Umständen zumeist auch von Übersetzernamen sowie verwirrenden Variationen bei Angabe der Gattungsbezeichnung Märchen fällt es bisherigen Forschern schwer, einschlägige Übersetzungs- und Rezeptionsbelege zu identifizieren. Der vorliegende Aufsatz unternimmt den Versuch, mittels neu recherchierter Befunde die Desiderate in der bisherigen Forschung zu beseitigen. Es wird ein besonderes Augenmerk gerichtet auf die in der bisherigen Forschung kaum beachtete originale Vorlage der ersten chinesischen KHM-Sammlung Shixie sowie auf einige zerstreut in Zeitschriften und Zeitungen publizierte Belegtexte, die hier zum ersten Mal zur Kenntnis genommen werden.


Author(s):  
Jin Zhao

Zusammenfassung Der Beitrag geht auf die Diskussion über die Universalität oder die Kulturgebundenheit von Fachtexten sowie die Relativitätshypothese über Fachtexte in der Fachsprachenforschung ein und vertritt die Ansicht, dass wissenschaftliche Texte durch die Kultur geprägt sind. Im Beitrag werden deutsche und chinesische linguistische Zeitschriftenartikel hinsichtlich der Makrostruktur kontrastiv analysiert, um zu zeigen, dass in derselben wissenschaftlichen Gemeinschaft wissenschaftliche Texte auch sprachkulturell bedingte Unterschiede aufweisen.


Author(s):  
Susanne Günthner
Keyword(s):  

Zusammenfassung Dieser sprach- und kulturkontrastiv ausgerichtete Beitrag untersucht kommunikative Praktiken der Personenreferenz in chinesischen und deutschen Chat-Dialogen (SMS-, WeChat- und WhatsApp-Nachrichten). Im Gegensatz zur gängigen Präferenz des Gebrauchs minimaler Referenzformen (u. a. mittels deiktischer Pronomen wie „ich“ und „du“ bzw. „wo“ [我] und „ni“ [你] sowie zero pronouns im Chinesischen) verwenden chinesische wie auch deutsche TeilnehmerInnen in diesen translokalen, computer-vermittelten Interaktionen oftmals Verwandtschaftsnamen zur Referenz auf sich selbst sowie auf ihre RezipientInnen. Auf der Basis einer interaktional ausgerichteten Studie sollen am Beispiel von Geschwisterrollennamen (wie „Schwester“ und „Bruder“ bzw. „Jiejie“ [姐姐 ältere Schwester], „Meimei“ [妹妹 jüngere Schwester] und „Gege“ [哥哥 älterer Bruder], „Didi“[弟弟 jüngerer Bruder]) sowohl Parallelen als auch Unterschiede in der Verwendung dieser kinship terms zur Selbst- und Fremdreferenz in den chinesischen und deutschen Daten aufgezeigt werden. Hierbei wird erkenntlich, dass Praktiken der Personenreferenz eng mit sprach- und kulturspezifischen Traditionen sozialer Beziehungsformationen verwoben sind.


Author(s):  
Christoph Barmeyer

Zusammenfassung Organisationsentwicklung hat zum Ziel, das Problemlösungspotenzial und die Selbsterneuerungsfähigkeit von Organisationen zu erhöhen. Dabei versucht Organisationsentwicklung die Zielerreichung der Organisation unter gleichzeitiger Einbeziehung der Bedürfnisse der Mitarbeiter und anderer involvierter Stakeholder zu unterstützen. Im interkulturellen Kontext ist Organisationsentwicklung zusätzlich mit Herausforderungen konfrontiert, die zum Beispiel das unterschiedliche Verständnis von Organisationen als soziale Systeme oder die Beteiligung und Mitwirkung von Mitarbeitern an Entscheidungen und Arbeitsprozessen betrifft. Zentral für gelingende Interkulturalität ist Perspektivenvielfalt, denn in einem interpretativen Verständnis wird Wirklichkeit konstruiert und hängt von den Hintergründen und Sichtweisen der beteiligten Akteure ab. Dieser multiparadigmatische Ethnorelativismus kann dabei helfen Interkulturalität in Organisationen in ihrer Vielfalt und Differenziertheit zu erfassen. In diesem Artikel werden zentrale Themenfelder der interkulturellen Organisationsentwicklung multiperspektivisch anhand multipler Kulturen und unterschiedlicher paradigmatischer Grundhaltungen illustriert. Multiperspektivische Sichtweisen zeigen in Richtung einer konstruktiven interkulturellen Organisationsentwicklung, die kulturelle Vielfalt in Lern- und Entwicklungsprozesse überführt.


Author(s):  
Jing Zhao ◽  
Yuan Li

Zusammenfassung ChinesInnen in Deutschland sehen im Alltag nicht selten verschiedenen Diskriminierungssituationen gegenüber. Jedoch ist ein Mangel diesbezüglicher wissenschaftlicher Studien festzustellen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit subjektiv empfundener Diskriminierung von chinesischen MigrantInnen in Deutschland. Basierend auf der Multi-sited Ethnography werden die Diskriminierungserfahrungen der MigrantInnen aus ihrer eigenen Perspektive mithilfe des Begriffes der Intersektionalität rekonstruiert und untersucht. Um die Komplexität der Diskriminierungserfahrungen zu erfassen, werden folgende Fragen gestellt: Wie erleben ChinesInnen in Deutschland in ihrem Alltag Diskriminierung und wie gehen sie damit um? Wie lassen sich ferner die Ergebnisse für die Realität von chinesischen MigrantInnen und die zukünftige Migrationsforschung deuten? Auf der Basis der empirischen Feldforschung werden die Lebensbereiche, die Wahrnehmung und die Formen intersektionaler Diskriminierung vorgestellt und die Reaktionsmuster chinesischer MigrantInnen herausgearbeitet. Intersektionalität ist auf drei Ebenen als Sensibilisierungsstrategie zu betrachten: Sie hilft auf der einen Seite der Mehrheitsgesellschaft, Sensibilität und Sympathie für die gesellschaftliche Minderheit zu schaffen, schützt auf der anderen Seite vor potenzieller Binnendiskriminierung der Betroffenen und trägt zu der Migrationsforschung bei, komplexe Lebensverhältnisse des Alltags bestmöglich zu reflektieren.


Author(s):  
Yong Liang

Zusammenfassung Im vorliegenden Beitrag werden einige altbekannte Fragen in der Übersetzungsforschung und -praxis aufgegriffen und aus interkultureller Sicht neu reflektiert. Anhand von exemplarischen Übersetzungen geisteswissenschaftlicher Schlüsselwörter, die in ihrem historischen, soziokulturellen und sprachlichen Kontext sowie im Hinblick auf ihre Verwendung und Wirkung hin analysiert bzw. diskutiert werden, möchten wir der Frage nachgehen, was interkulturell qualifiziertes Übersetzen auszeichnet.


Author(s):  
Jieying Chen
Keyword(s):  

Zusammenfassung Der Fokus der chinesisch-deutschen Kommunikationsforschung liegt vor allem auf dem Vergleich kulturspezifischer Konventionen und den daraus resultierenden Konflikten und Missverständnissen. Die vorliegende Studie erweitert dieses Bild und betrachtet Interkulturalität als eine synergetische Ressource für erfolgreiches Beziehungsmanagement. Anhand der Methode der ethnographischen Gesprächsanalyse (Deppermann 2000) werden drei kommunikative Praktiken, die sich aus der Interkulturalität ergeben, in realen chinesisch-deutschen Unternehmenskommunikationssituationen identifiziert: die temporäre Verwendung der Sprache des Gegenübers, die Anpassung an dessen Diskursorganisation sowie die Thematisierung kultureller Besonderheiten. Wie diese kommunikativen Praktiken mit der Verbesserung und der Aufrechterhaltung der Beziehung zwischen den Interagierenden zusammenhängen, wird mittels des Rapport-Management-Modells (Spencer-Oatey 2000; 2008) aufgezeigt.


Author(s):  
Yaling Pan

Zusammenfassung Zahlreiche chinesische Unternehmen haben den Weg nach Deutschland gefunden und investieren nicht nur in neue Standorte, sondern auch in Fachpersonal. Eine kulturell diverse Belegschaft trifft auf eine vom Mutterkonzern entsandte chinesische Führungskraft, die selbst oft mit der fremden Umgebung hadert. Aus diesem Spannungsverhältnis ergeben sich verschiedene Herausforderungen. Der vorliegende Beitrag setzt sich zum Ziel, das Diversitätsmanagement in der Arbeitspraxis chinesischer Unternehmen in Deutschland in seiner interkulturellen Wirklichkeit zu erkunden. Durch leitfadengestützte Experteninterviews mit chinesischen und deutschen Fach- und Führungskräften konnten wichtige Aspekte und Spannungsfelder im Diversitätsmanagement von 42 befragten Unternehmen identifiziert werden. Basierend auf der Codierung und Analyse der Interviewdaten konnten Strategien und Erfolge im Diversitätsmanagement auf drei Ebenen konstatiert werden: Die grundlegende, die tragende und die äußere Ebene, welche in einem gegenseitigen Zusammenspiel eine vitale Einheit für die Nutzung von Vielfalt bilden, der Reziprozität, Eigendynamik und Prozesshaftigkeit innewohnen.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document