Wirtschaft neu lehren - Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft
Latest Publications


TOTAL DOCUMENTS

19
(FIVE YEARS 19)

H-INDEX

0
(FIVE YEARS 0)

Published By Springer Fachmedien Wiesbaden

9783658309190, 9783658309206

Author(s):  
Christian Fahrbach ◽  
Annika Weiser

ZusammenfassungAn der Leuphana Universität Lüneburg findet jedes Jahr das Leuphana-Semester statt, das alle Studierende im ersten Semester durchlaufen, bevor sie im zweiten Semester ins Fachstudium starten. Die Studierenden sollen in Projektseminaren wissenschaftliche Methoden kennen lernen und einüben, an konkreten gesellschaftlichen Problemen erproben und interdisziplinäre Lösungswege aufzeigen. Im Wintersemester 2018/2019 wurde erstmals ein Projektseminar zum Thema Low-Profit angeboten. Dabei wurde die Lehrmethode Forschendes Lernen angewendet, bei der die Studierenden gefordert waren, das Thema Low-Profit mit den sustainable development goals (SDG) zu verbinden, dazu eine relevante Forschungsfrage zu formulieren und in Gruppenarbeit einen gemeinsamen Projektbericht zu erstellen.


Author(s):  
Moritz Peter Haarmann

ZusammenfassungAusgehend von einer Problematisierung der Fremdbestimmung, gegen die die in der Pluralen Ökonomik engagierten Studierenden und Lehrenden der Volkswirtschaftslehre protestieren, widmet sich der Beitrag der Frage, wie Hochschullehre adressatinnen- und adressatenorientiert gestaltet werden kann. Das hochschuldidaktische Fundament einer Lehre im Interesse der Studierenden wird aus der Bildungstheorie und dem Universitätskonzept Wilhelm von Humboldts entwickelt und anhand von Umsetzungsbeispielen konkretisiert. Weitergehende Prinzipien speziell für die sozioökonomische Hochschullehre werden unter Bezugnahme auf etablierte Grundsätze der allgemeinen Didaktik sowie der Didaktik für sozialwissenschaftliche Unterrichtsfächer formuliert. Ein zentrales Ergebnis dabei ist, dass der politische Charakter von Wirtschaft und den mit ihr befassten Sozialwissenschaften nachvollzogen werden muss, um Studierenden eine bildungswirksame Auseinandersetzung mit Ökonomie und Ökonomik zu ermöglichen.


Author(s):  
Gabriela Hahn ◽  
Harald Hantke ◽  
Andreas Fischer

ZusammenfassungPoetry Slams sind nicht nur unterhaltsam, auch machen sie Lyrik – und damit unterschiedliche sprachliche Ebenen – einem breiteren Publikum zugänglich. Doch birgt ihre Erarbeitung und Präsentation im Rahmen des wissenschaftlichen Hochschulstudiums auch das Potenzial, Bildungsprozesse anzustoßen, die Studierenden die Möglichkeit bieten, drängende gesellschaftliche Probleme zu reflektieren, einzuordnen, wissenschaftlich zu erörtern oder gar zu lösen? Oder anders gefragt: Bieten Poetry-Slams Studierenden die Möglichkeit, (sozio-)ökonomische Themen orientierend, reflektierend und verantwortungsvoll in ihrer eigenen Sprache zu erschließen und sich gemeinsam mit anderen intersubjektiv darüber auszutauschen? Einblicke in die Beantwortung dieser Fragen bietet der vorliegende Beitrag, der ein konkretes Lehr-Lern-Arrangement skizziert, durch das Studierende des Masterstudiengangs „Lehramt an berufsbildenden Schulen – Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften“ dazu herausgefordert wurden, eigene Poetry-Slam-Texte zu erarbeiten, präsentieren und reflektieren.


Author(s):  
Maja Göpel
Keyword(s):  

ZusammenfassungMenschen sind kreative und sinnsuchende Wesen. Wir lieben es, zu lernen, Rätsel zu lösen und Neues zu gestalten. Wir suchen nach Verständigung und Verständnis. Wir sind erzählende und reflektierende Wesen, die in einer Welt der Geschichten leben. Und diese Geschichten lernen wir natürlich durch unser soziales Umfeld und in unseren Bildungsinstitutionen. Sie wirken auf mindestens drei Ebenen: Als Individuum entwickelt jeder Mensch eine persönliche Sicht auf die Dinge, anhand derer wir Urteile und Entscheidungen treffen. Als soziale Wesen verwenden wir normative Kodizes und einen kanonisierten Alltagsverstand, um diese Entscheidungen gegenüber anderen zu vertreten und sich in Beziehung zu ihnen zu setzen. Im politischen Raum schließlich herrschen die großen gesellschaftlichen Erzählungen und Paradigmen, die als Referenzrahmen für angemessenes oder auch rationales Handeln gelten und damit auch das Gefühl einer Schicksalsgemeinschaft kreieren. Daher wirken die Geschichten auf den drei Ebenen auch immer aufeinander ein. Und der gigantische Entwicklungsfortschritt der Spezies Mensch liegt nicht zuletzt genau darin begründet, dass dadurch koordinierte Routinen, ausdifferenzierte Arbeitsteilung, komplexe Institutionen und bahnbrechende Innovationen über eine erzählerische Begründung ihrer Sinnhaftigkeit funktionieren. Allein deshalb kann die Bedeutung des Hinterfragens und Neuausrichtens der vielleicht zentralen Geschichte des 19. und vor allem 20. Jahrhunderts gar nicht überschätzt werden: die Gesellschaft des (grenzenlosen) monetären Wachstums.


Author(s):  
Lukas Bäuerle ◽  
Harald Hantke ◽  
Lisa-Marie Schröder ◽  
Janina Urban

ZusammenfassungDer vorliegende Sammelband unternimmt in einer Zusammenführung von didaktisch reflektierten Erfahrungsberichten erste Schritte in Richtung einer pluralen, sozioökonomischen Hochschullehre. In der Einleitung führen die Herausgebenden die zentralen Begründungskontexte für dieses Vorhaben zusammen: die evidenzbasierte Problematisierung standardökonomischer Hochschullehre steht dabei studentischen Forderungen und konkreten Alternativen gegenüber, die von ökonomischen Fachwissenschaftler*innen und Fachdidaktiker*innen gleichermaßen entwickelt wurden. Die Vorstellung und Einordnung aller 18 im Band versammelten Beiträge beschließt die Einleitung.


Author(s):  
Harald Hantke
Keyword(s):  

Zusammenfassung(Zukünftige) Lehrerinnen und Lehrer der wirtschaftsberuflichen Bildung sind mit dem so zu bezeichnenden Lernfeldparadoxon konfrontiert. So setzt sich der Lernfeldansatz als Curriculum der beruflichen Bildung aus folgenden zwei Perspektiven zusammen, die sich zu widersprechen scheinen: Dem im Lernfeld-Konzept formulierten (Bildungs-)Anspruch an eine nachhaltigkeitsorientierte wirtschaftsberufliche Bildung und dem in den Lernfeld-Vorgaben formulierten (Qualifikations-)Anspruch an eine wirtschaftsberufliche Bildung, die sich an betrieblichen Situationen orientiert. Der Lernfeld-Ansatz stellt (zukünftige) Lehrerinnen und Lehrer somit vor die Herausforderung, sowohl der Perspektive des Lernfeld-Konzepts als auch der Perspektive der Lernfeld-Vorgaben nachzukommen. Mit dieser Herausforderung setzen sich zukünftige Lehrkräfte in ihrem Bachelorstudium „Wirtschaftspädagogik“ an der Leuphana Universität Lüneburg in einem gestaltungsorientierten Lern-Forschungs-Prozess auseinander. In diesem Beitrag werden konzeptionell-theoretische Einblicke in diesen Prozess gegeben, indem design thinking als gestaltungsorientierter Lern-Forschungs-Prozess rekonzeptionalisiert und am Beispiel eines Seminarkonzepts konkretisiert wird.


Author(s):  
Johanna Hopp ◽  
Theresa Steffestun
Keyword(s):  

ZusammenfassungIn Zeiten multipler sozialer, ökologischer und ökonomischer Krisen sieht sich die Ökonomie, insbesondere aber die ökonomische Bildung durch die studentische Kritik an ihrer Weltfremdheit, Abstraktheit und ethischen Unschärfe zur Verantwortung gerufen. Im vorliegenden Beitrag berichten die Autorinnen von ihren Erfahrungen bei der Umsetzung einer dezidiert weltzugewandten ökonomischen Bildung. Diese rückt den Kontext wirtschaftlichen Denkens und Handelns auf der einen und das erkennende und sich bildende Subjekt auf der anderen Seite in den Mittelpunkt des Bildungsgeschehens. Am Beispiel der einwöchigen Exkursion von Ökonomiestudierenden der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in das landwirtschaftliche Ensemble von Rothenklempenow legen die Autorinnen die didaktische Umsetzung dieses Bildungsanliegens dar.


Author(s):  
Lara Boerger

ZusammenfassungVon 2006 bis 2019 wurde an der Universität Leipzig das sog. Erwägungsseminar angeboten. Das Konzept des Seminares fußt auf der Erwägungsdidaktik der „Forschungsgruppe Erwägungskultur Paderborn“ und wurde Ende der 1980er Jahre entwickelt. Die Grundidee umreißt einen spezifischen erwägungsorientierten Umgang mit Alternativen. Demnach soll das Wissen von Expertinnen und Experten nicht als gesetzt, gesichert, und unumstößlich gelten. Vielmehr geht es darum, Theorien zu hinterfragen, zu vergleichen und einen integrierten und bewahrenden Umgang mit unterschiedlichen Erklärungsansätzen zu praktizieren. Die zentralen Forderungen des Netzwerk Plurale Ökonomik – Selbstkritik, Reflexion und Offenheit in der VWL zu fördern – werden aufgegriffen und stellen meines Erachtens das vorrangige Ziel der Lehrveranstaltung dar.


Author(s):  
Elsa Egerer

ZusammenfassungDialogische Kommunikation ist von zentraler Bedeutung für die Plurale Ökonomik. Der Beitrag verfolgt das Anliegen, eine ‚gute Diskurskultur‘ als Grundlage Pluraler Ökonomik zu stärken. Vor dem Hintergrund der sozialökologischen Krisen unserer Zeit wird zudem das Ziel einer anwendungsbezogenen, gestaltenden Pluralen Ökonomik erörtert. Das beschriebene innovative Vorgehen stellt einen Versuch dar, beide Aspekte in die Lehre zu integrieren. Zudem wird diskutiert, welche Herausforderungen sich didaktisch ergeben.


Author(s):  
Marc Casper

ZusammenfassungDieser Beitrag ist als Zusammenschau gedacht und widmet sich übergeordneten Fragen dieses Bandes: Welche Menschen und Institutionen betrifft sozioökonomische Hochschullehre? Welche Merkmale und Spannungsfelder kennzeichnen hochschulisches Lernen im Allgemeinen und sozioökonomische Lehre im Besonderen? Aus den vorliegenden Beiträgen wird außerdem das gemeinsame Anliegen lebendigen Lernens identifiziert und nach drei Bestimmungen ausdifferenziert: Nach biographischen, lebensweltlichen Bezügen; nach der sinnlich-ästhetischen Qualität von Lernprozessen und nach der Interaktionsmoral von Lerngruppen. Abschließend werden institutionelle und persönliche Entwicklungslinien einer sozioökonomischen Hochschulbildung aufgezeigt.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document