Zusammenfassung. Die Wirkung von Musik auf den Menschen ist unumstritten und kann mit Hilfe naturwissenschaftlicher Methoden untersucht werden. Eine neu entwickelte Methode zur Analyse der Synchronisation zwischen Musik und Hörer bzw. Musiker soll in Folge unterstützt durch ein künstliches neuronales Netz dargestellt werden. Dieser Ansatz ermöglicht einen direkten Vergleich zwischen physiologischen und musikalischen Daten und schafft dadurch eine Möglichkeit, die Wirkung von Musik auf den Menschen zu untersuchen. Künstliche neuronale Netze lassen sich sehr vielseitig einsetzen, so beispielsweise im Bereich der Mustererkennung. Im Speziellen ist es Aufgabe des eingesetzten neuronalen Netzes, biologische Zustände vegetativer Funktionen des Menschen (vegetativ-emotionale Reaktionen, charakterisiert durch den Parameter Hautwiderstand, vegetativ-nervale Reaktionen, bestimmt durch den Parameter Hautpotenzial, und motorisch-muskuläre Reaktionen, bestimmt durch den Parameter EMG) und “musikalische Zustände“ in musikalischen Parametern (durchschnittlicher Lautstärkewechsel, aufsummiert normiertes Frequenzdichtespektrum und Tonfolgedichte) zu klassifizieren. Zu diesem Zwecke wird zunächst die Methodik der Chronobiologischen Regulationsdiagnostik nach Hecht/Balzer beschrieben, welche sich im Wesentlichen mit der Analyse von Perioden und Rhythmen in Zeitreihen befasst, und im weiteren Verlauf dieses Beitrags in weiterentwickelter Form als Grundlage für die Klassifizierung durch das neuronale Netz dient. Die Ergebnisse des entwickelten neuronalen Netzes werden evaluiert und erste praktische Anwendungsbeispiele des Netzes aus dem Bereich Musikwirkung präsentiert sowie eine Relevanz der vorgestellten Methodik im Bereich der Musiktherapie angesprochen.