scholarly journals Epistemologische Neupositionierungen. Alexander Mitscherlich zwischen „naturwissenschaftlicher Methodik“, Psychoanalyse und Psychosomatischer Medizin

Author(s):  
Steffen Dörre

ZusammenfassungAnhand von Alexander Mitscherlichs Plädoyers für eine Psychosomatische Medizin werden dessen epistemologische Neupositionierungen in den 1940er, 1950er und 1960er Jahren untersucht. Sie eröffnen den Blick auf die Auseinandersetzung von Psychiatern, Internisten und Psychotherapeuten um valides und handlungsrelevantes Wissen in der Nachkriegszeit. Zentral war für Mitscherlich ein Krankheitsverständnis, das der Subjektivität der Patienten einen festen Platz zuwies. Damit verbunden war eine kontinuierliche Kritik an statistischen Verfahren zur Validierung von Einzelbefunden und Hypothesen. Gezeigt wird, wie anpassungsfähig Mitscherlich mit seiner Kritik an einer naturwissenschaftlich orientierten Methodik in der Medizin war, wenngleich er die ursprüngliche Stoßrichtung trotz aller Wandlungen aufrechterhielt.

Praxis ◽  
2006 ◽  
Vol 95 (9) ◽  
pp. 311-320
Author(s):  
von Känel

Patienten suchen ihren Hausarzt meistens wegen körperlichen Symptomen auf. Weder der Hausarzt noch sein Patient wissen unmittelbar, ob psychosoziale Faktoren bei der Manifestation der körperlichen Beschwerden von Bedeutung sind. Ist dies der Fall, werden dem Grundversorger erst ein patientenzentriertes Vorgehen und biopsychosoziale Grundkenntnisse erlauben, die richtige Diagnose zu stellen, eine angemessene Therapie einzuleiten und die oft langjährige Begleitung des Patienten erfolgreich zu gestalten. Dieser Artikel gibt einen Überblick zum Management psychosomatischer Krankheiten in der Grundversorgung (d.h. körperliche Krankheiten verstärkt durch psychosoziale Faktoren, medizinisch ungeklärte körperliche Symptome, funktionelle somatische Syndrome und körperliche Manifestation einer psychischen Störung). Dieses Vorgehen wird den Hausarzt darin unterstützen, dass die durchschnittlich 30-50% seiner Patienten mit psychosomatischen Beschwerden zwar eine Herausforderung bleiben, jedoch nicht zur Überforderung werden.


2020 ◽  
Vol 82 (12) ◽  
pp. 992-997
Author(s):  
Oliver Rudolf Herber ◽  
Stefan Wilm ◽  
Annett Fiege ◽  
Nicole Ernstmann ◽  
Holger Pfaff ◽  
...  

ZusammenfassungDie vierte Nachwuchsakademie „Versorgungsforschung“ wurde 2017 erneut von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziell gefördert. Initiator war das Centre for Health and Society (chs) der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf unter Beteiligung des Zentrums für Versorgungsforschung Köln (ZVFK), der Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung (CHSR) der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn, des Interdisziplinären Zentrums für Versorgungsforschung im Gesundheitswesen (IZVF) in Witten und des Instituts für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie (IVE) der Universität Marburg. Ziele der Nachwuchsakademie umfassen die Vermittlung von Kompetenzen im Entwickeln und Ausarbeiten von innovativen Projektideen, die Erhöhung der Anzahl der Anträge aus dem Bereich der Versorgungsforschung an die DFG, die Stärkung der Grundlagenforschung innerhalb der Versorgungsforschung in Deutschland und die Vernetzung der wissenschaftlichen Community. Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem gesamten Bundesgebiet konnten sich mit einem Antragsexposé um die Teilnahme an der Nachwuchsakademie bewerben. Aus den insgesamt 83 eingegangenen Bewerbungsanträgen wurden in einem 2-stufigen Begutachtungsprozess die 21 aussichtsreichsten BewerberInnen (14 Frauen und 7 Männer) ausgewählt, von denen 20 die Nachwuchsakademie durchliefen. Nach einem eintägigen Vorbereitungs-Workshop, der Erstellung und Begutachtung eines Probeantrags, einer Akademie-Woche sowie einer Finalisierungsphase wurden alle Anträge fristgerecht bei der DFG eingereicht. Von diesen Anträgen werden 9 von der DFG gefördert. Im Juli 2019 fand das erste Alumnitreffen in Düsseldorf statt.


2019 ◽  
Vol 69 (02) ◽  
pp. 55-56

Liebe Kolleginnen und Kollegen,im Namen unserer beiden Fachgesellschaften DKPM und DGPM sowie des Bochumer Kongressteams möchte ich Sie sehr herzlich zum Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 2017 nach Berlin einladen.


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