Helicobacter pylori spielt eine entscheidende pathogenetische Rolle für die gastroduodenale Ulkuskrankheit, die atrophische Gastritis, das distale Adenokarzinom des Magens und das MALT-Lymphom. Gegenstand intensiver Forschung sind die Rolle von H. pylori für die funktionelle Dyspepsie und die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD). Auch der komplexe Zusammenhang zwischen H. pylori und Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) ist Thema zahlreicher aktueller Veröffentlichungen. Die Diagnostik und Therapie der H.-pylori-Infektion ist mittlerweile standardisiert. Unstrittige Indikationen zur Eradikation umfassen die gastroduodenale Ulkuskrankheit, das niedrig-maligne MALT-Lymphom, stattgehabte Mukosaresektion wegen Magenfrühkarzinom oder Magenteilresektion wegen Magenkarzinom. Auch die atrophische Gastritis als obligate Präkanzerose ist hier einzuordnen. Ebenso ist die Behandlung erstgradiger Verwandter von Patienten mit Magenkarzinom mit prophylaktischer Intention gerechtfertigt. Umstritten ist die Eradikationsbehandlung von Patienten mit funktioneller Dyspepsie, da nur eine kleine Subgruppe von der Behandlung profitiert, diese aber nicht durch eindeutige Kriterien gekennzeichnet ist. Eine Eradikationsbehandlung von Patienten mit GERD ist sinnvoll, da sie nach neueren Daten nicht zu einer erhöhten Rezidivneigung der Refluxkrankheit führt. Die Therapieempfehlungen für eine einwöchige Standardtripeltherapie als Primärtherapie umfassen Protonenpumpeninhibitor (PPI) in Kombination mit Clarithromycin plus Amoxicillin oder Metronidazol.