gastroösophageale refluxkrankheit
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Author(s):  
Philipp Gehwolf ◽  
Heinz Wykypiel

ZusammenfassungDie gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist die häufigste Erkrankung des oberen Gastrointestinaltrakts. Das Spektrum der Refluxkrankheit ist breit und reicht von milden Symptomen bis hin zu Komplikationen wie Blutung, Strikturen und Krebs. Die jährliche Inzidenz, also das Neuauftreten der GERD, wird auf 4,5–5,4 % geschätzt. Die wichtigsten Prädiktoren sind: männliches Geschlecht, Übergewicht (BMI > 25), regelmäßiger Alkoholkonsum und Rauchen. Die Pathophysiologie einer GERD basiert auf einer defekten Antirefluxbarriere. Treibende Kraft ist dabei der abdominothorakale Druckgradient, der zeitlebens auf den gastroösophagealen Übergang einwirkt und diesen Richtung thorakal verlagern kann. Die Diagnosestellung umfasst Symptomerhebung, Gastroskopie inklusiver Probenentnahme und der funktionellen Abklärung. Die Indikation zur Operation sowie die Wahl des Verfahrens wird individuell abgestimmt. Langzeitbeobachtungen (über 20 Jahre) einzelner Zentren und die Qualitätssicherung großer internationaler Gesellschaften attestieren der chirurgischen Antirefluxtherapie exzellente Lebensqualität und sehr gute Refluxkontrolle. Eigene Daten untermauern dieses Ergebnis ebenfalls.


Author(s):  
Joachim Labenz

ZusammenfassungDie gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist häufig. Protonenpumpeninhibitoren (PPI) gelten als Mittel der ersten Wahl für alle klinischen Manifestationen. Sie wirken allerdings bei mindestens 30% der Patienten unzureichend, zudem werden sie gelegentlich auch nicht vertragen. Einige Patienten wünschen sich auch eine therapeutische Alternative. Alginate bewirken eine mechanische Refluxhemmung durch Bildung einer gelartigen Schicht in der sog. Acid Pocket, einem Säurereservoir, das unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme auf dem Speisebrei im Magenkorpus entsteht. Sie kommen zur Symptombehandlung einer unkomplizierten GERD als Alternative und bei unzureichendem PPI-Effekt auf die Symptome auch als Ergänzung zu einem PPI (add-on) in Betracht. Bei persistierenden Refluxbeschwerden sowie einer nicht heilenden Refluxösophagitis ist eine differenzierte endoskopische und funktionsanalytische Diagnostik zur Ursachenklärung erforderlich. Extraösophageale Manifestationen der GERD, wie z. B. Husten, Räusperzwang, Stimmprobleme und Globusgefühl, sprechen häufig nicht auf eine Antirefluxtherapie an. Neue Daten sprechen dafür, dass es sich um komplexe Hypersensitivitätssyndrome handelt, bei denen Reflux nur einer von mehreren möglichen Auslösern ist.


2021 ◽  
pp. 29-40
Author(s):  
Joachim Labenz ◽  
Rafique Rahimzai

Author(s):  
Ilse Broekaert ◽  
Victor Bildheim ◽  
Annette Brunert ◽  
Almuthe Hauer ◽  
Christine Schwarz ◽  
...  

ZusammenfassungDie Ernährung über eine jejunale Sonde wird immer häufiger bei jenen Kindern notwendig, deren kalorischer Bedarf durch gastrale Ernährung nicht ausreichend gedeckt werden kann. Ursächlich hierfür können die Intoleranz gastral zugeführter Nahrung oder eine ausgeprägte gastroösophageale Refluxkrankheit (GÖRK) sein. Da nach Anlage der Jejunalsonde häufig regelmäßige Sondenwechsel notwendig werden, ist eine jejunale Sonde oft nur eine vorübergehende Lösung bis zur perkutanen Anlage eines Jejunostomas (mit oder ohne Antirefluxoperation) oder als Alternative vor einer etwaigen Antirefluxoperation.Bevor eine jejunale Sonde gelegt wird, sollte eine Nahrungsintoleranz aufgrund anatomischer oder nicht gastrointestinal bedingter Probleme ausgeschlossen werden.Die Versorgung eines Kindes, bei dem die Anlage einer jejunalen Sonde geplant ist, sollte durch ein multidisziplinäres Team, bestehend aus u. a. einem Kindergastroenterologen/einer Kindergastroenterologin, einer Ernährungsfachkraft, einem Psychologen/einer Psychologin und einem Logopäden/einer Logopädin, erfolgen. Das multidisziplinäre Team sollte bereits vor Indikationsstellung die Nahrung anpassen, das Kind logopädisch evaluiert haben und die Familie psychologisch und medizinisch mitbetreuen.Eine adäquate Planung, welche auch ethische Aspekte beinhaltet, garantiert, dass sowohl der Patient/die Patientin, die Eltern und Betreuungspersonen wie auch das behandelnde Team ein klares Verständnis der Indikation und Gründe für die Anlage einer jejunalen Sonde haben. Dabei sollten auch die Fortsetzung einer möglichen oralen Ernährung und eine Sondenentwöhnung diskutiert werden.Diese Übersicht beinhaltet Handlungsempfehlungen zur Indikationsstellung für den Einsatz jejunaler Sonden, gepaart mit praktischen Überlegungen, welche die Verwendung und die Sicherheit der jejunalen Sondenernährung im Kindes- und Jugendalter optimieren sollen.


Der Internist ◽  
2020 ◽  
Vol 61 (12) ◽  
pp. 1249-1263
Author(s):  
J. Labenz ◽  
D.-P. Borkenstein ◽  
M. Müller ◽  
G. Labenz

2020 ◽  
Author(s):  
Adrienne Heyduck ◽  
Anja Pickhard ◽  
Arno Olthoff ◽  
Thomas Hoffmann ◽  
Rudolf Reiter

ZusammenfassungGemäß der S2k-Leitlinie „Gastroösophageale Refluxkrankheit (engl. GERD)“ von 05/2014 wird bei der extraösophagealen GERD-Manifestation (z. B. mit Ausbildung eines Kontaktgranuloms, KG) eine empirische Protonenpumpeninhibitor (PPI)-Therapie in doppelter Standarddosis (z. B. Pantoprazol 40 mg 2-mal/Tag) über 8 Wochen angeraten. Valide Studiendaten existieren hierzu jedoch nicht.Im Rahmen einer prospektiven Studie von 05/2015–12/2019 erhielten 39 Patienten mit endoskopisch nachgewiesenem KG konsekutiv randomisiert PPI in einfacher (1-mal PPI, n = 22) bzw. doppelter Standarddosis (2-mal PPI, n = 17) für 8 Wochen. Es wurden bei Erstvorstellung und bei Kontrolle nach 4 Monaten ein möglicher gastrolaryngealer Reflux sowie Halssensationen, Räusperneigung oder Heiserkeit erfasst und eine Videolaryngostroboskopie durchgeführt, um die Befundentwicklung des Granuloms zu beurteilen (Progredienz, gleichbleibend, Remission < 50 %, > 50 % oder komplett). Die beiden Gruppen wurden miteinander verglichen.Das Granulom war in 40 % der Fälle nach Therapie mit 1-mal PPI und in 77 % der Fälle mit 2-mal PPI verschwunden bzw. regredient (p < 0,05). Bei Kontrolle waren 23 % der Patienten mit 1-mal PPI völlig symptomlos und 77 % der Patienten mit 2-mal PPI. Halssensationen wurden bei Erstvorstellung mit 64 % als häufigstes Symptom angegeben. Bei der Kontrolle nach PPI-Therapie in einfacher bzw. doppelter Standarddosis waren Halssensationen nur noch in 33 % bzw. 15 % der Fälle bei Granulomremission nachweisbar. Bei Persistenz des Granuloms waren sie jedoch kaum beeinflussbar.Die Therapie eines KG mit PPI in doppelter Standarddosis ist effektiver als in einfacher Standarddosis. Diese Ergebnisse müssen an einem größeren Kollektiv bestätigt werden.


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