Bis vor kurzem galt das metastasierte Nierenzellkarzinom als weitgehend therapierefraktär. Fortschritte im Verständnis der molekularen Pathobiologie und die Einführung von gezielten Therapien (targeted agents) haben nun signifikante Verbesserungen in der Prognose der Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom gebracht. In dieser Übersicht soll die molekulare Pathologie, insbesondere die Dysregulation der Sauerstoffadaptationsmechanismen, die zur Tumorangiogenese führen, dargestellt werden. Darauf basierend werden die neuen Therapeutika, die «targeted agents», eingeführt. Diese wurden bei Patienten in unterschiedlichen klinischen Ausgangssituationen und somit bei unterschiedlicher Prognose in mehreren randomisierten Phase-III-Studien geprüft. Die Ergebnisse der Studien und die wichtigsten Nebenwirkungen der Therapien mit Sunitinib, Sorafenib, Temsirolimus, Everolimus und Bevacizumab werden ausgeführt, um daraus einen rationalen Behandlungsalgorithmus abzuleiten.