Zusammenfassung. Die gewebebasierte histopathologische und molekularpathologische Diagnostik von Infektionskrankheiten ist ein sehr spannendes interdisziplinäres Feld, das in der Wahrnehmung nicht nur der fachfremden Kolleginnen und Kollegen manchmal etwas im Schatten der Tumordiagnostik steht. Die Stärke der Pathologie im Bereich der Infektionsdiagnostik liegt jedoch in der Korrelation von Entzündungsmustern und dem direkten Erregernachweis. Zudem erlauben entsprechende Untersuchungen am Gewebe häufig eine rasche Diagnose, und Zusatzuntersuchungen, wie Immunhistochemie oder molekulare Pathologie, ermöglichen einen schnellen Erregernachweis mit einer hohen Sensitivität und Spezifität. Des Weiteren erlaubt die molekulare Untersuchung den Nachweis von Erregern, welche schwierig, gefährlich oder überhaupt nicht zu züchten sind. Es ist davon auszugehen, dass komplexe Infektionskrankheiten durch iatrogene Interventionen, Migration, Antibiotikaresistenz und Klimaveränderungen zunehmen werden und die Pathologie in enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Kolleginnen und Kollegen hier weiterhin und zunehmend eine wichtige Aufgabe in der Betreuung der Patientinnen und Patienten wahrnehmen wird.