ZusammenfassungDiabetes mellitus Typ 1 bleibt die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter. Dementsprechend überschlagen sich seit Jahren Meldungen in der Presse bezüglich Neuigkeiten im Diabetes-Management und der Diabetes-Therapie. Hochbrisant ist derzeit vor allem die seit dem GB-A-Beschluss im Juni 2016 nun für nahezu jedermann zugängliche kontinuierliche Glukosemessung, die einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur künstlichen Bauchspeicheldrüse darstellt. Schon jetzt steht fest: Die real-time kontinuierliche Glukosemessung wird für einen bedeutenden Teil unserer kleinen Patienten eine Verbesserung der Stoffwechseleinstellung, Verminderung unbemerkter bzw. schwerer Hypoglykämien und eine Verbesserung der Lebensqualität bedeuten. Dennoch sollte beachtet werden, dass diese Form der Glukosemessung nicht für jedermann geeignet ist und durchaus auch Nachteile haben kann. Indikation und Therapieziele sollten daher individuell mit den Patienten und deren Angehörigen besprochen und festgelegt werden. Des Weiteren sollte der Einsatz einer rt- CGM immer auch vor dem Hintergrund möglicher psychischer Konsequenzen für die Patienten und deren Familien gesehen werden. Ständig wird versucht, Patienten das tägliche Management mit ihrer Diabetes-Erkrankung etwas zu erleichtern, so z. B. mit Apps zur Berechnung von Kohlenhydraten. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie hilfreich und vor allem individuell diese Apps wirklich für unsere Patienten sind.Es gibt Ergebnisse von Studien mehrerer Forschergruppen zu Heilungsansätzen für Patienten mit Typ-1-Diabetes. Die Ergebnisse beruhen bisher jedoch in der Regel auf Tiermodellen mit geringen Fallzahlen und kurzer Beobachtungsdauer, sodass hier weiterer Forschungsbedarf besteht und wir auch im Jahr 2017 bis zur Möglichkeit der Heilung des Typ- 1-Diabetes noch einen weiten Weg vor uns haben.Auch deshalb wird aktuell der Früherkennung des Typ-1-Diabetes eine entscheidende Bedeutung zugeschrieben. Oberstes Ziel ist neben der Früherkennung vor allem die Reduktion schwerer Stoffwechselentgleisungen bei Manifestation der Erkrankung. In Sachsen gibt es bereits die Möglichkeit, Neugeborene auf Risiko- Gene untersuchen zu lassen. Inwieweit die erhofften Ziele erreicht werden und wir den hohen Anforderungen im Fall positiver Befunde gerecht werden, müssen die nächsten Jahre zeigen.