Diabetologie und Stoffwechsel
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11
(FIVE YEARS 4)

Published By Georg Thieme Verlag Kg

1861-9010, 1861-9002

Author(s):  
Thekla von dem Berge ◽  
Sarah Biester ◽  
Torben Biester ◽  
Anne-Kathrin Buchmann ◽  
Nicolin Datz ◽  
...  
Keyword(s):  

ZusammenfassungDas Prinzip der automatischen Insulindosierung, kurz „AID“ genannt, zeigt in Zulassungsstudien und Real-World-Erfahrungen ausgezeichnete Behandlungsergebnisse. Beim AID wird eine Insulinpumpe mit einem System zur kontinuierlichen Glukosemessung zusammengeschaltet, während ein Rechenprogramm, der sogenannte Algorithmus, die Steuerung der Insulingabe nach Bedarf übernimmt. Idealerweise wäre das System ein geschlossener Kreis, bei dem die Menschen mit Diabetes keine Eingabe mehr machen müssten. Jedoch sind bei den heute verfügbaren Systemen verschiedene Grundeinstellungen und Eingaben erforderlich (insbesondere von Kohlenhydratmengen der Mahlzeiten oder körperlicher Aktivität), die sich von den bisherigen Empfehlungen der sensorunterstützten Pumpentherapie in einzelnen Aspekten unterscheiden. So werden die traditionellen Konzepte von „Basal“ und „Bolus“ mit AID weniger nützlich, da der Algorithmus beide Arten der Insulinabgabe verwendet, um die Glukosewerte dem eingestellten Zielwert zu nähern. Daher sollte bei diesen Systemen statt der Erfassung von „Basal“ und „Bolus“, zwischen einer „nutzerinitiierten“ und einer „automatischen“ Insulindosis unterschieden werden. Gemeinsame Therapieprinzipien der verschiedenen AID-Systeme umfassen die passgenaue Einstellung des Kohlenhydratverhältnisses, die Bedeutung des Timings der vom Anwender initiierten Insulinbolusgaben vor der Mahlzeit, den korrekten Umgang mit einem verzögerten oder versäumten Mahlzeitenbolus, neue Prinzipien im Umgang mit Sport oder Alkoholgenuss sowie den rechtzeitigen Umstieg von AID zu manuellem Modus bei Auftreten erhöhter Ketonwerte. Das Team vom Diabetes-Zentrum AUF DER BULT in Hannover hat aus eigenen Studienerfahrungen und der zugrunde liegenden internationalen Literatur praktische Empfehlungen zur Anwendung und Schulung der gegenwärtig und demnächst in Deutschland kommerziell erhältlichen Systeme zusammengestellt. Für den Erfolg der AID-Behandlung scheint das richtige Erwartungsmanagement sowohl beim Behandlungsteam und als auch beim Anwender von großer Bedeutung zu sein.


Author(s):  
Inga Kampmann ◽  
Pablo Pirnay-Dummer ◽  
Magareta Kampmann-Schwantes ◽  
Ulrich Schwantes ◽  
Edmund Neugebauer

Zusammenfassung Hintergrund In dieser klinischen Pilotstudie wurde ein Weg skizziert, auf dem es mittels einer computerlinguistischen Methode aus der Wissensdiagnostik möglich ist, größere Stichproben im Hinblick auf ihre subjektiven Krankheitstheorien, speziell auf das subjektive Krankheitswissen und ihre daraus abgeleitete Versorgungserwartung hin zu untersuchen und die Vorstellungen zu visualisieren und klassifizieren. Dies erlaubt den Entwurf einer objektiven Typisierung des, subjektiv als wahr erachteten, Patientenwissens. Es wird dargestellt, warum die Überführung solch klassifizierten Wissens über das Krankheitswissen und subjektive Krankheitstheorien in der Arzt-Patienten-Interaktion die Kommunikation und letztlich die Adhärenz verbessern könnte.Mit dem hier eingesetzten methodischen Vorgehen ist eine hohe Zahl individueller Faktoren kein Hindernis mehr für die Analyse von Patientenvorstellungen. Bislang eingesetzte methodische Ansätze hatten das Problem der Multimodalität stets diskutiert. Mit dem vorgestellten Verfahren lässt sich die darin liegende Diversität auch innerhalb eines objektiven Analyseverfahrens nutzen. Methodik 74 Probanden (18 Diabetespatienten, 56 Gesunde) fertigten Texte an, die durch eine computerlinguistische Analyse mittels T-MITOCAR (Text-Model Inspection Trace of Concepts and Relations) semantisch geclustert und anschließend visualisiert und analysiert wurden. Ergebnisse Es konnten mehrere inhaltlich voneinander abgrenzbare Cluster identifiziert und beschrieben werden. Dabei zeigten sich unterschiedliche Modelle hinsichtlich der Vorstellungen über die Krankheit und deren Behandlung sowohl innerhalb als auch zwischen den verschiedenen Substichproben. Schlussfolgerungen Die Ergebnisse dieser Pilotstudie stellen einen Beitrag zu einem dokumentierten Instrumentarium zur besseren Einschätzung und Klassifikation von Patientenvorstellungen bei Diabetes mellitus dar. Die daraus resultierenden Wissenslandkarten (Teil der Ergebnisse) können Behandlern zur Kommunikationsvereinfachung dienen, da die Bedürfnisse der Patienten wesentlich schneller erfasst werden. Das Patientenwissen kann damit in neuer Weise fundiert in den Prozess des Shared Decision Making integriert werden.


2021 ◽  
Vol 16 (06) ◽  
pp. 486-497
Author(s):  
Daniel Kopf
Keyword(s):  

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