Übergewicht kann als der Hauptfaktor in der Pathogenese des Diabetes mellitus Typ 2 angesehen werden. Nicht nur die Menge an Fettmasse ist relevant, sondern auch die Art der Fettverteilung: stammbetonte Adipositas ist häufiger mit metabolischen Komplikationen assoziiert als hüftbetonte. Die primäre Abnormität bei der Adipositas-bedingten verminderten Glukoseintoleranz ist eine Insulin-Resistenz. Diese betrifft vorwiegend Muskulatur, Fettgewebe und Leber. In den letzten Jahren ist zunehmend die Rolle des Fettgewebes als aktives endokrines Organ erkannt worden. Substanzen aus Fettzellen wie Resistin, Adiponectin und TNF-alpha werden neben den freien Fettsäuren und dem lokalen Glukokortikoidmetabolismus als Auslöser der Insulinresistenz erkannt. Drei Studien zeigten vor kurzem, dass das Risiko der Entstehung eines Diabetes bei gefährdeten Individuen durch Änderung der Lebensgewohnheiten (Ernährung, Bewegung, Gewichtsreduktion) um mindestens 50% vermindert werden kann. Die neue Gruppe der Thiazolidinedione (Glitazone) bewirkt bei manifestem Diabetes über Regulationsfaktoren im Fettgewebe eine Abnahme der Insulinresistenz und damit eine Blutzucker-senkende Wirkung.