scholarly journals „Wenn ich lerne, dann werde ich auch Erfolg haben später“ – Kinder als Akteure in Prozessen struktureller (Re‑)Produktion

Author(s):  
Aytüre Türkyilmaz
Keyword(s):  

ZusammenfassungDie Frage nach den Ursachen und Akteuren ungleicher Bildungsverläufe ist seit Jahrzehnten ein zentrales Thema des wissenschaftlichen Bildungsdiskurses. Dabei wird vor allem auf das Handeln der Lehrkräfte und der Eltern, also der erwachsenen Akteure, fokussiert, während weitgehend unberücksichtigt bleibt, wie die Kinder über ihr Handeln an diesem Geschehen beteiligt sind. Auf Basis qualitativer Längsschnittdaten zu Schüler/innenkarrieren untersucht der vorliegende Beitrag, inwiefern Kinder in Interaktionen mit Lehrkräften und Eltern eigene Handlungslinien realisieren können und wie damit ungleiche Herkunftsbedingungen in Bildungsvor- oder -nachteile übersetzt oder modifiziert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kinder aktiv am Zustandekommen ungleicher Bildungswege beteiligt sind – je nachdem, wie sie mit den Erwartungen der Erwachsenen in Familie und Schule umgehen und wie sie sich zur Zukunft positionieren. Die Studie liefert auch Einsichten dazu, wo diese Einflussnahme durch die Kinder auf strukturelle Grenzen stößt; dabei wird deutlich, wie die soziale Herkunft der Kinder in diesem Interaktionsgeflecht bedeutsam wird.

Author(s):  
Michael Hartmann
Keyword(s):  

ZusammenfassungUm die Jahrtausendwende wurde vielfach das Ende des spezifisch deutschen Modells der Managerrekrutierung und eine Angleichung an die angelsächsischen Verhältnisse verkündet. Der vorliegende Aufsatz überprüft diese These für die Vorstandsvorsitzenden der 100 größten deutschen Unternehmen anhand der zentralen Merkmale Ausbildung, Karrieretypus, Internationalität und soziale Herkunft zu fünf Zeitpunkten: 1970, 1995, 2005, 2015 und 2020. Es zeigt sich, dass die Rekrutierungskriterien und -mechanismen weit stabiler sind als seinerzeit angenommen. Es dominiert nach wie vor die Hauskarriere, und die Ingenieure und Naturwissenschaftler haben ihre Position sogar ausbauen können. Auch bei der sozialen Herkunft sind keine wesentlichen Veränderungen zu verzeichnen. Das gilt ebenfalls für die Aufsichtsratsvorsitzenden: Bei ihnen wie bei den Vorstandschefs stammen den gesamten Zeitraum hindurch über vier Fünftel aus bürgerlichen oder großbürgerlichen Familien. Die einzige gravierende Veränderung liegt im völligen Bedeutungsverlust der Juristen unter den Vorstandsvorsitzenden. Der Anteil der Ausländer unter ihnen wiederum ist zwar bis 2015 deutlich auf knapp 15 % angestiegen, in den letzten fünf Jahren aber wieder auf das Niveau von 2005 mit knapp 10 % zurückgefallen.


2015 ◽  
pp. 243-275 ◽  
Author(s):  
Sandra Hupka-Brunner ◽  
Katja Scharenberg ◽  
Thomas Meyer ◽  
Barbara Müller
Keyword(s):  

2017 ◽  
Vol 4 (3) ◽  
Author(s):  
Henrike Genzel ◽  
Anja Franz

Henrike Genzel & Anja Franz: Decision Making for a Long Term International Voluntary Service – Which Role Do Social and Educational Background Play?): The article attempts to reveal differences in the decision process for a long term international voluntary service. Those differences are analyzed with regards to the social, as well as the educational background, of the people making the decisions. The findings are discussed in view of rational choice theories based on Boudon (1974). Guided interviews with future or former “traditional” and “non-traditional” volunteers from the organization “Aktion Sühnezeichen e.V.” are used as data basis. The results show that the motivation, as well as the decision process, are influenced by the individual access to voluntary services. “Non-traditional” volunteers often structure their decisions based on occasions whereas the “traditional” volunteer’s decision are mostly shaped by rational arguments. Financial costs and an inflexible flow of information are identified as structural barriers.


Author(s):  
Bogdan Popa
Keyword(s):  

Der vorliegende Beitrag untersucht die Entstehung des Rugby in Rumänien als eine auf Bukarest beschränkte Sportdisziplin der sozialen Elite. Während der elitäre Charakter auf die jeweilige soziale Herkunft der Spieler zurückzuführen ist, stellt die fehlende Verbreitung des Sports über die Hauptstadt hinaus eines seiner strukturellen Probleme dar. Das Interessanteste am rumänischen Rugby ist jedoch die rein französische Herkunft, die bereits in den Jahrzehnten kommunistischer Vorherrschaft öffentlich bekannt war. Diese beiden charakteristischen Merkmale (französische Wurzeln und elitärer Status) können hervorragend anhand der Teilnahme an zwei großen internationalen Turnieren, den Interalliierten Spielen 1919 sowie den Olympischen Spielen 1924, die beide in Paris ausgetragen wurden, untersucht werden.


LernZeichen ◽  
2012 ◽  
pp. 17-32
Author(s):  
Holger Brandes
Keyword(s):  

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