scholarly journals Machen Überzeugungen den Unterschied?

Author(s):  
Silke Hertel ◽  
Yves Karlen

ZusammenfassungImplizite Theorien sind für das Lernen und den Erfolg in Schule und Hochschule von Bedeutung. Sie beeinflussen die Motivation, das Lernverhalten sowie die Auswahl von Zielen und Strategien beim Lernen, und wirken sich auch auf die Bewertung und Einordnung von Lernerfahrungen sowie Erfolgen und Misserfolgen aus. Die Beiträge dieses Thementeils gehen über die bisherige Forschung mit einem starken Focus auf Überzeugungen zur Veränderbarkeit von Intelligenz und deren Zusammenhang mit akademischer Leistung hinaus. Sie adressieren implizite Theorien und Überzeugungen zum selbstregulierten Lernen, zum konstruktivistischen Mathematiklernen, zu Geschlechtsunterschieden im Mathematikunterricht, zu Fähigkeiten im schulischen Kontext sowie zur sozialen Eingebundenheit und analysieren auch deren Zusammenspiel mit weiteren Überzeugungen (z. B. Fähigkeitsselbstkonzept). Basierend auf einem breiten Bildungsbegriff für Schule und Hochschule werden als Abhängige Variablen selbstreguliertes Lernen, schulische Leistungen und fachspezifische Kompetenzen, Erfolgserwartungen und wahrgenommene schulische Herausforderungen, Arbeitsgedächtniskapazität sowie soziale Eingebundenheit und schulisches Wohlbefinden in den Blick genommen. Die Datenerhebungen erfolgten an Sekundarschulen sowie an Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die berichteten Befunde unterstreichen die Bedeutung unterschiedlicher impliziter Theorien für das Lernen in Schule und Hochschule. Gleichzeitig weisen Sie auf Situations- und Zeitabhängigkeiten in den Ausprägungen der Überzeugungen, Geschlechts- und Interventionseffekte sowie die Kontextabhängigkeit von Effekten und Wirkungen impliziter Theorien hin, die bei zukünftiger Forschung sowie beim Transfer in Schule und Hochschule berücksichtigt werden sollten.

2003 ◽  
Vol 17 (3/4) ◽  
pp. 155-157 ◽  
Author(s):  
Olaf Köller ◽  
Ulrich Schiefele

2019 ◽  
Vol 33 (3-4) ◽  
pp. 177-189 ◽  
Author(s):  
Antje Biermann ◽  
Laura Dörrenbächer-Ulrich ◽  
Isabelle Grassmé ◽  
Franziska Perels ◽  
Michaela Gläser-Zikuda ◽  
...  

Zusammenfassung. Die Motivation zur Wahl des Lehramtsstudiums bzw. des Lehrerberufs und dabei besonders intrinsische Motive sind von großer Bedeutung für die Entwicklung professioneller Kompetenzen und das Handeln im Beruf. Mit Hilfe von personenzentrierten Ansätzen können Motivkombinationen identifiziert werden, die sich als (un-)günstig in Hinblick auf professionelle Kompetenzen (z. B. Professionswissen, Einstellungen und Überzeugungen, motivationale Merkmale wie Selbstwirksamkeitserwartungen und selbstreguliertes Lernen) erwiesen haben. In der vorliegenden Studie werden die Ergebnisse bisheriger Studien erweitert um den Einbezug handlungsbezogener Merkmale. In einer ersten Studie ( N = 801 Lehramtsstudierende) wurden drei Profile der Studien- und Berufswahlmotivation identifiziert. Es zeigen sich erwartungskonforme Unterschiede in Hinblick auf die Nutzung schulpraktischer Lerngelegenheiten sowie die Einschätzung des professionellen Verhaltens zugunsten der beiden Profile mit hohen Ausprägungen in den intrinsischen Aspekten im Vergleich zum Profil mit lediglich hohen Ausprägungen auf den extrinsischen Dimensionen. In der zweiten Studie wurden N = 89 Lehramtsstudierende den in Studie 1 identifizierten Profilen zugewiesen und hinsichtlich der videobasiert erfassten Unterrichtsqualität im ersten Schulpraktikum verglichen. Hier zeigen sich ebenfalls Vorteile für die intrinsisch motivierten Gruppen in den Dimensionen Klarheit und Strukturiertheit sowie Lernunterstützung. Die Ergebnisse aus profilanalytischen Studien können insbesondere für die Studieneingangs- und Verlaufsberatung genutzt werden.


2006 ◽  
Vol 20 (3) ◽  
pp. 147-160 ◽  
Author(s):  
Nadine Spörer ◽  
Joachim C. Brunstein

Dieser Beitrag befasst sich mit Verfahren, die Merkmale selbstregulierten Lernens (kognitive, motivationale und metakognitive Lernstrategien) mit Methoden des Selbstberichts erfassen. Vier Verfahrensgruppen (Fragebogen, Interview, Lautes Denken, Lerntagebuch) werden vorgestellt und im Hinblick auf ihre Vor- und Nachteile vergleichend diskutiert. Danach werden Befunde berichtet, aus denen hervorgeht, dass selbstreguliertes Lernen in Abhängigkeit von der gewählten Erhebungsmethode unterschiedlich gut interindividuelle Differenzen in akademischen Leistungen aufklärt. Es wird weiterhin gezeigt, dass die Validität der Erhebungsmethode vom Grad der Strategiereife, die ein Lernender erreicht hat, beeinflusst wird. Zudem wird diskutiert, dass die o. g. Verfahren zwar Einzelkomponenten selbstregulierten Lernens erfassen, dass sie aber deren Zusammenspiel ebenso wie Situationsaspekte des Lernens oftmals vernachlässigen. Zur Steigerung der Varianzaufklärung und zur Bestimmung der differenziellen Validität bietet sich die Kombination unterschiedlicher Verfahren an, wie Befunde aus multi-methodalen Studien zeigen. Abschließend werden Ansätze vorgestellt, die selbstreguliertes Lernen in konstruktivistischen Lernumgebungen erfassen und darauf abzielen, die Kontextabhängigkeit selbstregulierten Lernens herauszustellen.


Author(s):  
Tamara Heck ◽  
Anna Heudorfer

Dieser Artikel befasst sich mit zwei Lehr-/Lernansätzen, die aktuell stark diskutiert werden. Beiden ist gemeinsam, dass sie die Selbstständigkeit und die hohe Aktivität der Lernenden in den Mittelpunkt stellen (selbstreguliertes Lernen) und einen Fokus auf das kollaborative Arbeiten (soziales Lernen) legen. Forschendes Lernen zeichnet sich dadurch aus, dass es die wissenschaftliche Ausbildung an Hochschulen durch forschende Tätigkeiten der Studierenden umsetzen will. Offene Lehr-/Lernpraktiken (Open Educational Practices) werden in Zusammenhang mit der Öffnung von Lehre diskutiert, beinhalten in der Umsetzung jedoch auch Aspekte, die für eine offene Wissenschaft (Open Science) von Bedeutung sind. Sollen Studierende durch forschendes Lernen in Wissenschaft hineinwachsen, so spielt die Öffnung der Wissenschaft auch für sie eine Rolle. In unserem Beitrag diskutieren wir den Begriff der Offenheit aus diesen unterschiedlichen Perspektiven und gehen der Frage nach, inwieweit sich Aspekte offener Lehr-/Lernpraktiken in das Konzept des forschenden Lernens integrieren lassen. Wir schlagen eine Matrix vor, um die Offenheit im forschenden Lernen anhand der Merkmale offener Lehr-/Lernpraktiken sowie verschiedener Varianten forschenden Lernens zu vergleichen und diskutieren die Relevanz der Ansätze für die offene Wissenschaft. Die Zusammenführung von offenen Lehr-/Lernpraktiken und forschendem Lernen kann erste Einblicke geben, wie sich die an Hochschulen stattfindenden Öffnungsprozesse auf die wissenschaftliche Ausbildung auswirken.


2020 ◽  
pp. 45-66
Author(s):  
Franziska Perels ◽  
Laura Dörrenbächer-Ulrich ◽  
Meike Landmann ◽  
Barbara Otto ◽  
Kathleen Schnick-Vollmer ◽  
...  

2021 ◽  
pp. 67-70
Author(s):  
Kristina Reiss ◽  
Christoph Hammer

2019 ◽  
Vol 41 (1) ◽  
pp. 54-78
Author(s):  
Regula Kyburz-Graber ◽  
Philipp Notter

Selbstreguliertes Lernen wird in Gymnasien vermehrt gefördert. Eine besondere Form ist das Selbstlernsemester (SLS) im 11. Schuljahr des Besuchs des Gymnasiums. In der Studie wird untersucht, wie Studierende im Rückblick ihre Erfahrungen mit dem SLS einschätzen und ob sich Effekte auf ihre überfachlichen Kompetenzen nachweisen lassen. An der Onlinebefragung nahmen Zürcher Hochschul-Studierende mit SLS-Erfahrung teil. Die Fragen wurden aus früheren Studien übernommen und mit Fragen zum SLS ergänzt. Für die Vergleichsstichprobe wurden die früheren Studien herangezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass Studierende, die vom SLS profitiert haben, relevante Kompetenzen signifikant besser einschätzen. Die Befunde werden im Hinblick auf Möglichkeiten der Unterstützung von Lernenden beim selbstregulierten Lernen diskutiert. 


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