implizite theorien
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Author(s):  
Silke Hertel ◽  
Yves Karlen

ZusammenfassungImplizite Theorien sind für das Lernen und den Erfolg in Schule und Hochschule von Bedeutung. Sie beeinflussen die Motivation, das Lernverhalten sowie die Auswahl von Zielen und Strategien beim Lernen, und wirken sich auch auf die Bewertung und Einordnung von Lernerfahrungen sowie Erfolgen und Misserfolgen aus. Die Beiträge dieses Thementeils gehen über die bisherige Forschung mit einem starken Focus auf Überzeugungen zur Veränderbarkeit von Intelligenz und deren Zusammenhang mit akademischer Leistung hinaus. Sie adressieren implizite Theorien und Überzeugungen zum selbstregulierten Lernen, zum konstruktivistischen Mathematiklernen, zu Geschlechtsunterschieden im Mathematikunterricht, zu Fähigkeiten im schulischen Kontext sowie zur sozialen Eingebundenheit und analysieren auch deren Zusammenspiel mit weiteren Überzeugungen (z. B. Fähigkeitsselbstkonzept). Basierend auf einem breiten Bildungsbegriff für Schule und Hochschule werden als Abhängige Variablen selbstreguliertes Lernen, schulische Leistungen und fachspezifische Kompetenzen, Erfolgserwartungen und wahrgenommene schulische Herausforderungen, Arbeitsgedächtniskapazität sowie soziale Eingebundenheit und schulisches Wohlbefinden in den Blick genommen. Die Datenerhebungen erfolgten an Sekundarschulen sowie an Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die berichteten Befunde unterstreichen die Bedeutung unterschiedlicher impliziter Theorien für das Lernen in Schule und Hochschule. Gleichzeitig weisen Sie auf Situations- und Zeitabhängigkeiten in den Ausprägungen der Überzeugungen, Geschlechts- und Interventionseffekte sowie die Kontextabhängigkeit von Effekten und Wirkungen impliziter Theorien hin, die bei zukünftiger Forschung sowie beim Transfer in Schule und Hochschule berücksichtigt werden sollten.


Author(s):  
Tamara Marksteiner ◽  
Ingo S. Hettler
Keyword(s):  

ZusammenfassungImplizite Theorien, i.e. subjektive Überzeugungen, über die Veränderbarkeit von Eigenschaften spielen im Unterrichtsgeschehen eine entscheidende Rolle, da sie Motivation und Lernerfolg sowie Wohlbefinden von Schüler:innen beeinflussen. Bisherige Forschung hat insbesondere implizite Theorien über die Veränderbarkeit von Intelligenz und Fähigkeiten in den Blick genommen. Wenig Beachtung fanden bislang implizite Theorien über emotionales Erleben wie Gefühle sozialer Eingebundenheit.Die vorliegende Studie untersucht erstmals implizite Theorien über soziale Eingebundenheit bei Lehramtsstudierenden. In zahlreichen Studien konnte bereits die Bedeutung von Gefühlen sozialer Eingebundenheit von Studierenden für deren akademische Leistung, Motivation und Wohlbefinden nachgewiesen werden. Der Untersuchungsbedarf im Lehramtsstudium kann insbesondere vor dem Hintergrund der mit dem Lehramtsstudium verbundenen spezifischen Herausforderungen begründet werden.Ausgehend von bisherigen Befunden wurde angenommen, dass das soziale Eingebundenheitserleben durch die subjektive Überzeugung, dass man selbst beeinflussen kann, wie sehr man akzeptiert und wertgeschätzt wird, gesteigert wird. In einem längsschnittlich angelegten Design wurden N = 68 Lehramtsstudierende während ihres ersten Studienjahrs befragt. Zu vier Messzeitpunkten machten die Proband:innen Angaben zu ihren impliziten Theorien sozialer Eingebundenheit sowie ihrem Eingebundenheitserleben. Entgegen der Annahmen deuten die Befunde manifester autoregressiver Modellanalysen an, dass das Eingebundenheitserleben die impliziten Überzeugungen über soziale Eingebundenheit beeinflussen – wobei die Richtung des Einflusses situationsabhängig ist. Die Befunde werden im Hinblick auf theoretische und praktische Implikationen diskutiert.


Author(s):  
Marlene Kollmayer ◽  
Andreas Pfaffel ◽  
Marie-Therese Schultes ◽  
Marko Lüftenegger ◽  
Monika Finsterwald ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Studien zeigen, dass geschlechterstereotype Annahmen und Erwartungen von Lehrkräften die Bildungskarrieren ihrer Schüler_innen beeinflussen. Systematisch evaluierte Interventionen, die Lehrkräfte dabei unterstützen, eigene Geschlechterstereotype zu reflektieren und Mädchen und Jungen gleichermaßen zu fördern, existieren jedoch kaum. Das Interventionsprogramm REFLECT zielt darauf ab, bei Lehrkräften die Kompetenzen für Reflexive Koedukation aufzubauen. Dazu setzt es an deren objektivem Handlungsrepertoire (Wissen, Unterrichtsgestaltung) und subjektivem Handlungsraum (Selbstwirksamkeitserwartung, Implizite Theorien über Geschlechtsunterschiede) an. In einer Pilotstudie wurde die Wirksamkeit von REFLECT anhand eines Zwei-Gruppen-Prä-Post-Designs evaluiert. Die 38 Lehrkräfte der Interventionsgruppe zeigten einen stärkeren Zuwachs im Wissen über Geschlechtsunterschiede und in der auf Autonomieförderung abzielenden Unterrichtsgestaltung als die 76 Lehrkräfte der Kontrollgruppe. Zudem war in der Interventionsgruppe ein stärkerer Zuwachs in der Selbstwirksamkeitserwartung bzgl. Motivationsförderung und eine stärkere Abnahme der Überzeugung, dass Geschlechtsunterschiede unveränderbar sind, zu beobachten. Insgesamt ist REFLECT ein vielversprechender Ansatz, um Lehrkräfte zu Reflexiver Koedukation zu befähigen und die Genderfairness der Schule zu erhöhen.


Pflege ◽  
2004 ◽  
Vol 17 (2) ◽  
pp. 113-122 ◽  
Author(s):  
André Büssing ◽  
Britta Herbig ◽  
Annika Latzel

Ausgehend von einer Darstellung des Konzeptes naiver, impliziter Theorien beschreibt der Artikel den Zusammenhang zwischen Erfahrung und handlungsleitendem Wissen in kritischen Krankenpflegesituationen. Neunzehn erfahrene und unerfahrene Pflegepersonen mussten in zwei simulierten Pflegesituationen handeln. Anschließend wurde ihr implizites Wissen expliziert und getrennt nach erfahrenen und unerfahrenen Personen hinsichtlich der Angemessenheit des Wissens und auf naive Theorien untersucht. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass sich bei beiden Gruppen naive, implizite Theorien finden lassen, die sich vor allem auf die Wahrnehmung des Patienten beziehen und oft zu unangemessenem Handeln führten, obwohl auch angemessenes Wissen repräsentiert war. Abschließend wird diskutiert, wie solche oft unbewusst eingesetzten naiven Theorien in der Praxis geändert werden können und welche Prozesse dabei eine Rolle spielen.


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