Akute Pankreatitis

2016 ◽  
Vol 73 (9) ◽  
pp. 527-532
Author(s):  
Carla Aeberhard ◽  
Beat Gloor ◽  
Zeno Stanga

Zusammenfassung. Eine spezifische Therapie der akuten Pankreatitis (AP) existiert nicht. Die wichtigsten therapeutischen Massnahmen neben einer ausreichenden Analgesie ist eine möglichst frühe adäquate Volumen- und Ernährungstherapie. Diesbezüglich hat in den letzten zwei Dekaden ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Bei einem milden bis moderaten Verlauf einer AP (miAP, moAP) soll frühzeitig eine orale Nahrungsaufnahme versucht werden, sofern dies aufgrund der Schmerzen und der oft vorliegenden Darmparalyse durchführbar ist. Bei einer schweren AP (sAP) sollte eine früh eingeleitete enterale Ernährung (EE) erfolgen; die Indikation zur parenteralen Ernährung (PE) sollte wegen möglicher Infekt-assoziierter Komplikationen mit Zurückhaltung gestellt werden. Durch diese Massnahmen können Morbidität und Mortalität gesenkt werden. Der Einsatz von Probiotika ist umstritten. Eine Indikation für eine generelle Antibiotikaprophylaxe besteht auch bei sAP nicht. Eine Antibiotikatherapie wird lediglich beim Vorliegen einer Cholangitis oder bei infizierten Nekrosen/Pseudozysten empfohlen.

2011 ◽  
Vol 11 (02) ◽  
pp. 82-84
Author(s):  
J. Henker

ZusammenfassungDie akute Pankreatitis hat im Kindesalter fast immer einen leichten Verlauf ohne Komplikationen. Damit kann sehr früh (innerhalb von 36 Stunden) mit einer oralen Ernährung begonnen werden. Bei Inappetenz, Brechneigung oder einer schweren akuten Pankreatitis ist eine enterale Ernährung über eine naso-gastrische oder transpylorische Sonde indiziert.Verwendet werden kann eine nährstoffdefinierte Sondenkost. Bei einem paralytischen Ileus ist eine totale parenterale Ernährung indiziert.


Praxis ◽  
2005 ◽  
Vol 94 (20) ◽  
pp. 819-824
Author(s):  
Mössner

Trotz zunehmender Aufklärung der Pathophysiologie der akuten Pankreatitis ist eine pankreasspezifische Therapie, z.B. Hemmung der Proteasen, nicht erfolgreich. Wahrscheinlich kommt dieser therapeutische Ansatz zeitlich zu spät. Entscheidend ist die Beurteilung des Schweregrades der Erkrankung und ein interdisziplinäres therapeutisches Vorgehen: Schmerztherapie, enterale Ernährung via Ernährungssonde, Behandlung der extrapankreatischen Komplikationen, wie Verbrauchskoagulopathie, Ateminsuffizienz, Nierenversagen. Eine Schlüsselstellung liegt in der Bilanzierung der ausgedehnten Flüssigkeitsverluste. Die prophylaktische Antibiotikaapplikation bei Nekrotisierung zur Verhinderung einer Infektion kann erwogen werden. Bei bereits infizierten Nekrosen besteht Operationsindikation. Bei biliärer Pankreatitis erfolgt bei Nachweis von Gallengangssteinen die ERCP mit Papillotomie und im Intervall die elektive Cholezystektomie.


2014 ◽  
Vol 71 (3) ◽  
pp. 155-161 ◽  
Author(s):  
Alois Haller

Die enterale Ernährung über Sonden stellt heute einen integralen Bestandteil medizinischer Therapien dar. Sie ist einfach zu bewerkstelligen und kann auch im ambulanten Setting angewandt werden. Für kurzfristige Ernährungsinterventionen eignen sich temporäre Sonden im Magen oder Dünndarm, welche nasogastral oder nasojejunal eingelegt werden. Eine Langzeiternährungstherapie wird meist über eine permanente Sonde durchgeführt, welche als perkutane Gastrostomie (PEG) endoskopisch platziert wird. Versehen mit modernen tragbaren Ernährungspumpen können Patienten ohne großen Aufwand bedarfsdeckend ernährt werden. Die enterale Ernährung ist immer dann indiziert, wenn Patienten nicht essen können, dürfen oder kein adäquater Nahrungsaufbau innert 3 Tagen nach einem Eingriff, z. B. einer viszeralchirurgischen Operation, gelingt. Appliziert werden industriell gefertigte Nährlösungen mit definierten Nährstoffkonzentrationen, die je nach Indikation mit unterschiedlichen Substraten und spezifischen Supplementen (z. B. Glutamin, Fischöl oder Selen) erhältlich sind. Die enterale Ernährung ist sowohl mit Komplikationen der Sonde (Dislokation, Fehllage, Obstruktion oder Aspiration), als auch der Ernährung selbst (Hyperglykämien, Elektrolytstörungen, Refeeding Syndrom oder Diarrhoe) behaftet. Der Nutzen einer regelrechten Sondenernährung übertrifft jedoch den möglichen Schaden meist deutlich.


2008 ◽  
Vol 46 (09) ◽  
Author(s):  
K Norman ◽  
C Smoliner ◽  
N Stobäus ◽  
T Schütz ◽  
J Ockenga ◽  
...  

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